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Beitrag: Yukon/Alaska Sommer 2006 (Gelesen: 4509 mal) |
Harry
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Yukon/Alaska Sommer 2006
( Datum: Dezember 14th, 2006 um 6:47:18pm) |
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An alle Nordlandfreunde! Aus dem Jahre 1993 stammt unser Baxter Alaska Reiseführer. Schon damals hatten wir eine Nordlandreise geplant. Warum nichts daraus wurde, weiß ich heute nicht mehr. Der Traum von endlosen Weiten, Grizzlys und kalbenden Gletschern, hat mich über all die Jahre aber stets begleitet. Und so kam es, dass ich im Frühjahr 2005 nach Hausbau, Heirat, anderen Reisen ... noch mal mit der Planung einer Yukon/Alaska Rundreise begann. Im Sommer 2006 sollte es möglichst getreu dem Motto „Be a Traveller , not a Tourist“ losgehen. Vier Wochen Urlaub am Stück und das auch noch zur Ferienzeit, war die erste „harte Nuss“. Man einigte sich offiziell auf 3 Wochen und verlängerte dann doch noch um 2-3 Tage. Ein Zeitfenster von 3 ½ Wochen im August 06 und ein Reisebudget, dass auf jeden Fall 4-stellig bleiben sollte, waren also die Ausgangsposition. Von da an lief alles wie von selbst. Interesse und Vorfreude wuchsen von Tag zu Tag. Man liest Reiseführer, besorgt sich den “Official Alaska Vacation Planner“, stöbert im Internet, schmökert in Katalogen aus dem Reisebüro, baut dies und jenes ein, was man unbedingt sehen oder erleben möchte, verschiebt Termine so lange bis alles passt, und hat am Ende ein dicht gedrängtes 3 Wochenprogramm, für welches man eigentlich vernünftigerweise 5 Wochen benötigen würde. Schon hat „typisch Touri“ wieder voll zugeschlagen! Nach einigen Postings hier im Forum, bei denen mir zur Gletscherbeobachtung eine Bootstour im Kenai N.P. empfohlen wurde, sowie aus Kostengründen, habe ich den Glacier Bay N.P. aus der Reiseroute gestrichen und die Tour um zwei Sicherheitstage, ohne Programm, verlängert.
Bei der Planung heraus kam folgender Reiseverlauf:
Start am 07.Aug. in Gersthofen – Seeheim – Frankfurt – Whitehorse – Skagway – Juneau – Admiralty Island – Skagway – Whitehorse mit dem Rucksack in der ersten Woche.
Mit Mietwagen nach Dawson City – Fairbanks – Barrow (Flug) – Fairbanks ( Treffen mit Peter ) – Denali N.P. – ( Treffen mit Charlie AK ) – Anchorage – Katmai N.P.(Flug) – Anchorage – Seward – Valdez – Tok – Haines Junktion – Whitehorse Rückflug nach Frankfurt – Seeheim Ankunft in Gersthofen am 31. Aug. 06.
Im Zeitraum Nov.05 bis Feb.06 haben wir alle „Bausteine“ von Deutschland aus vorgebucht. Einzelpositionen teilweise direkt via Internet, bzw. über Meridia Reisen, den Löwenanteil bei Pioneer Erlebnisreisen. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Frau Wank-Wrba von Meridia und Herrn Belser von Pioneer, den wir auch vorab persönlich kontaktiert haben. Alles hat ausnahmslos bestens geklappt!
Unser „Standard Outdoor-Ensemble“ haben wir um zwei wirklich wasserdichte und atmungsaktive Goretex -Doppeljacken, -Hosen und –Wanderstiefel komplettiert und das ganze in einem Traveller Rucksack, 2 Daypacks und einem Hartschalenkoffer als Zwischendepot verstaut.
Nachdem wir uns mit entsprechender Lektüre ( Tipps aus dem Forum ) ALASKA-FIEBER; GOLD UNTER DEM SCHNEE; KALTE SCHNAUZEN, KALTE HÄNDE; endgültig eingestimmt hatten, ging’s am 07.Aug.06 endlich los.
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Harry
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Re: Yukon/Alaska Sommer 2006
(Antworten #1 Datum: Dezember 14th, 2006 um 6:51:41pm) |
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07.Aug.06: Mit dem Pkw nach Seeheim zu lieben Bekannten. Vorabend-check-in bei Condor, Terminal 1 Flughafen Frankfurt
08.Aug.06: 11:20 Uhr 9 Std. Direktflug über die Polarroute nach Whitehorse, Canada ( Sitz 36 A+C ) Abenteuerlicher Bustransfer “in die Nähe des“ River View Hotel Einchecken, Stadtbummel mit Sightseeing ( SS-Klondike, Sky Scrapers,... ) Spaziergang am Ufer des Yukon rivers mit “Yukon“ dem Husky des Hausherren
09.Aug.06: Gewöhnungsbedürftiges “Nordland“-Frühstück ( Pesto Eggs + Potatoes + Pancakes ) Einlagerung des „großen“ Reisegepäcks Wanderung entlang des Yukon, junger Bald Eagle Gegen 13:30 mit Rucksack und Daypack per Grey Line Bus nach Fraser B.C. Herrliche Fahrt durch Seengebiet ( 2 Schwarzbären am Emerald Lake ) Weiter mit der White Pass & Yukon Railway nach Skagway AK ( sehr empfehlenswert ) Schmalspurstrecke durch wildromantische Bergkulisse auf den Pfaden der Goldsucher Bummel durch das „Goldgräberstädtchen“ mit x.000 Kreuzfahrt-Touris Spätes Dinner im Stowaway Cafe nach dem Auslaufen der „schwimmenden Städte“
10.Aug.06: Boarding auf die Nachtfähre M/V Matanuska, erholsame Fahrt dank gebuchter 2-Bett Kabine Ankunft in Auke Bay, Juneau gegen 8:00 früh Transfer zur Driftwood Lodge Souvenir shopping bei Nieselregen in der Franklin Street, Juneau City “Verkostung“ der wirklich guten Biere der Alaskan Brewing Co. ( zur Nachahmung empfohlen )
11.Aug.06: Zum Aufwärmen einen “low standard“ Kaffee im Red Dog Saloon (Spruch an der Wand ) „If our food, drinks and service aren’t up to your standards, please lower your standards!“ Mit Last Frontier Tours Bus zum Mendenhall Glacier, dem Wahrzeichen Juneaus Super Photobedingungen! Leuchtend blaue Gletschereiszunge da Himmel bedeckt war Auf Tuchfühlung (~10m) mit Schwarzbären in der Salmon Spawn Area direkt beim Gletscher Ideale Bedingungen zur Beobachtung von Bären beim Lachsfang am Steep Creek ( kostenlos!) Wanderung auf dem Moraine Ecology Trail durch Regenwaldgebiet ( Überall Bären !) Halibut-Burger und Alaskan Stout im Taku Salmon Restaurant zum Ausklang des Tages
12.Aug.06: Tagestour nach Admiralty Island ( Permit für Tage im Aug. lange im Voraus besorgen ) Per Wasserflugzeug von Juneau über Douglas Island zur „Festung der Bären“ Weiter mit seetauglichen Kajaks entlang der Küste in die Nähe des Pack Creeks Fußmarsch zur Mündung des Creek ( Brown Bear Viewing Site ) begleitet von Park Ranger Unglaubliches Naturschauspiel, Grizzlys mit Jungen beim Jagen, Fressen, Herumtollen,... Am Abend das selbe Spiel zurück. In solchen Air-Taxis macht das Fliegen richtig Spaß! ( Natur pur! Einzigartiges Erlebnis weitab der Zivilisation, leider ziemlich teuer! )
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Harry
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Re: Yukon/Alaska Sommer 2006
(Antworten #2 Datum: Dezember 14th, 2006 um 6:52:53pm) |
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13.Aug.06: “Die Stunde der Wahrheit, Sonntag der 13te!“ Der Weg zurück nach Whitehorse war bei der Reiseplanung der mit Abstand schwierigste Part Flug: Juneau – Skagway 10:16 – 10:55, so war’s gebucht Nebel, Regen,... startet die Maschine? Das entscheidet der Pilot, prima! Warten,... Etwa um Mittag kam der Pilot persönlich zu den 2 deutschen Touris, die unbedingt noch vor 15:00 Uhr nach Skagway mussten um ihren Anschluß-Bus nicht zu versäumen. Nach einem erneuten Wettercheck dann doch das O.K. 3 Mann im Tiefflug über den Lynn Canal. Die Wolken rissen auf ; Wow that’s Alaska! Diesmal waren die Straßen Skagways wie ausgestorben und luden zum Bummel ein Mit dem Bus von YATT zurück über die Grenze nach Whitehorse ( Schwarzbär mit Jungen ) Um 20:00 Uhr Übernahme des Mietwagens, Geschafft!, Dank intensiver Web-Reiseplanung Übernachtung im River View , die Zweite.
14.Aug.06 Früh am Morgen wieder ein Mega “Nordland“-Frühstück mit Eggs Benedict Abholen des deponierten Gepäcks und Verstauen der kompletten Ausrüstung im PKW Start bei schönem Wetter auf dem Klondike Hwy. Richtung Norden, Lake Laberge, Carmacks, Five Finger Rapids ( kurzer Trail zu den Stromschnellen ) Pelly-, Steward Crossing Pflichtstop zu “Coffee and berry tarts” in der Moose Creek Lodge, Halt am Klondike River, Spätnachmittag Ankunft in Dawson City, Bummel durch das ehemalige “Paris des Nordens“ Den Sour Toe xxxtail im Downtown Hotel “durfte” ich nicht bestellen ( zu “tourimäßig“ ), dafür genossen wir im Biergarten von Klondike Kate’s ein paar Arctic Red’s zu saftigen Steaks.
15.Aug.06 Als Erste des Tages setzten wir mit der Fähre über den Yukon Weiter auf dem Top of the World Hwy. zur Poker Creek Grenzstation ( Porcupines ) Kaum in Alaska, begrüßten uns “die feuchten Elemente“, der Hwy. wurde zur Schlammpiste Die farbenfrohe, wildromantische Natur entschädigte aber für alle Mühen Rast in Chicken, ein Nest mit Goldsucherkneipe irgendwo im „Nichts“. Auf dem Taylor Hwy. nach Tetlin Junct. ( grandiose, von Fireweed rotgefärbte Berghänge ) Parallel zu Tanana River und Alaska Range, auf wieder trockenem Alaska Hwy. nach Delta Jct.) Nach 10 Std. und 630 km Fahrt erreichten wir Fairbanks, das Tor zur Arktis, früher als erwartet Den Abend verbrachten wir bei Ken Anderson und seinen Huskys im Pioneer Park
16.Aug.06 Flug-Tour nach Barrow ans Eismeer, 330 miles north of the Arctic Circle Treffpunkt von Inupiat Tradition und moderner Sat.-Technik Arctic Tundra, Walfang, Packeiswand am Horizont, Blanket Toss ( Springen auf Walrosshaut ), Gesichter des Nordens, Whale Bone Arch, Polar-Bear-Club ( Vollbad im Eismeer ), Handcraft,... all das erlebten wir bei –2°C als einzige Europäer vor Ort in der North Slope Gemeinde. Bei der Planung dieses Ausflugs gab es zuhause lange Diskussionen über den Sinn eines solchen “Kurztrips zu den Eskimos“ doch hinterher waren wir beide der Meinung, ja es hat sich gelohnt die Inupiat, deren Lebensbedingungen und Traditionen zumindest ein Stück weit kennen zu lernen. Vor dem Rückflug tauchten noch 2 blasende Wale auf und erschwerten uns den Abschied Nach der Landung in Fairbanks hatte uns der dort herrschende Dauerregen wieder fest im Griff
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Re: Yukon/Alaska Sommer 2006
(Antworten #3 Datum: Dezember 14th, 2006 um 6:55:18pm) |
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17.Aug.06: Fahrt auf dem George Parks Hwy. in südlicher Richtung Kaum zu glauben, beim Halt in Nenana, strahlender Sonnenschein ( netter Ort ) Kurz nach Mittag Ankunft im Denali N.P., dem heutigen Tagesziel Besuch der Schlittenhundevorführung in den Dog Kennels beim Park Headquaters ( ein Muss! ) Über den Rock Creek Trail ( typische Fauna ) zu Fuß zurück zum Visitor Center ( Schneehühner ) Abends Fahrt auf der Park Road bis Savage River (Mile 15) im PKW, 3 Elche ( 1 Bullmoose ) Übernachtung in den Grizzly Bear Cabins, super “urig-moderne“ Hütten, ohne TV wär’s perfekt!
18.Aug.06: Nach einer durchregneten Nacht, sehr früher Start zur Kantishna - Drive & Fly – Wildlifetour 90 Meilen im Tour Bus, nördlich der Alaska Range, in den Park Grizzlys ( am Sable Pass direkt an und auf der Park Road ), Caribous, Elche, Dall Schafe, ... farbenfrohe Naturwunder mit ständig wechselnden Szenarien ( 6 Std. Busfahrt – kein Problem!) Etwa ab dem Polychrome Pass nahm der Nebel zu, sprich „den Großen“ haben wir weder am Wonder Lake noch als Spiegelung im Reflection Pond gesehen Lunch in der Backcountry Lodge, ein schönes „Fleckchen Erde“ im Herzen des Parks Der geplante Rückflug über Mt. Denali wurde „Gott sei Dank“ gecancelt, Grund: Nebel ! Wir hätten auf der Rückfahrt ein einmalig schönes Schauspiel der Natur verpasst. Wölfe haben ein Schaf gerissen, welches ihnen vor unseren Augen von einer Bärin mit 2 Jungen abgejagt wurde. Während der weiße Wolf flüchtete, griff der wohl hungrigere graue Geselle immer wieder an. Wir blieben sehr lange in optimaler Photoposition, da auch der Busfahrer am wohl nicht alltäglichen Geschehen gefallen fand. Erst gegen 21:00 Uhr erreichten wir den Parkausgang.
19.Aug.06 Nach einer weiteren durchregneten aber romantischen Nacht in der Cabin nahe des N.P. kam am Morgen beim Auschecken der Schock !!! “Inexorable rains shut down road and rail links” !!! Im Klartext: Die gewaltigen Wassermassen haben in der Nacht eine Brücke nahe Cantwell unterspült und einige Meter der einzigen Verbindungsstraße weggerissen, was eine Weiterfahrt nach Anchorage, auch für die nächsten Tage, unmöglich macht. Von nun ab wurde es hektisch: Was machen wir, war die entscheidende Frage! 2-3 Zusatztage im Denali buchen, noch sind Cabins frei, aber teuer und der Regen hier.... Treffen mit Charly A.K. nahe Wasilla Das wird nichts! Absagen, aber wann und wo? Das Schlimmste, die für Morgen bereits gebuchte 2 Tages-Tour nach Katmai, Brooks Lodge. Ein „Alaskan Guide“ welcher mit einer ganzen Reisegruppe „gestrandet“ war und mit uns an der Rezeption stand nahm uns die Entscheidung ab. „Setzt euch schleunigst in eure Karre und fahrt „oben rum“, solange es noch geht. Gegen Mitternacht seit ihr in Anchorage !“ Ein misstrauischer Blick in die Karte verriet mir was er meinte. Denali N.P. – Fairbanks – Glennallen – Anchorage, fast die halbe “8“!!! Let’s go! 1. Stop in Delta Junct., Charly AK absagen, dabei hatten wir uns so auf das Treffen gefreut, weiter nach Paxson, Tank füllen und zwei Mega-Burger für den kleinen Hunger zwischendurch, läuft alles problemlos, noch ein Kaffee im Eureka Roadhouse und weiter Richtung Anchorage. Alles, nur keine Highway Police dachte ich noch beim Blick auf die Tachonadel, als uns im Matanuska Valley das Ausmaß der Naturgewalten wieder einholte. Dämmerung, Felsbrocken auf der Straße und gewaltige Regenstürme machten die Strecke bis Palmer zum „Höllentrip“. Jetzt alles, nur keine Panne, waren nun meine Gedanken und wie herrlich muss diese Strecke bei Sonnenschein sein! Wir hatten echt Glück, denn mit einem Zählerstand von 930 Km checkten wir nach 12 Stunden um 21:30 Uhr im B.W. Barrat Inn, ANC ein. Für Alaskaner nichts besonderes!
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Re: Yukon/Alaska Sommer 2006
(Antworten #4 Datum: Dezember 14th, 2006 um 6:56:23pm) |
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20.Aug.06 Transfer zum Flughafen 6:00a.m., 1 Std. Jetflug nach King Salmon Weiter mit dem Wasserflugzeug zur Brooks Lodge im Katmai N.P., ein tolles Erlebnis Zuerst die Unterweisung über richtiges Verhalten gegenüber Bären, dann ab zur „Photojagd“ Ein Naturparadies im Sonnenschein fanden wir vor, doch von Grizzlys keine Spur. Wir „rannten“ von der lower Plattform zu den Falls, weiter zum Brooks Lake, no Bear! Ich war schon ziemlich enttäuscht, als Silvia plötzlich ein Knacksen hörte und stoppte, keine 30 m vor uns kreuzte ein XXL-Grizzly den schmalen Waldpfad. Er blieb stehen, schaute uns an und verschwand genauso schnell im Unterholz wie er gekommen war. Von da an wussten wir, es ist eine Sache Bären beim Lachsfang zu beobachten, eine ganz andere ist eine überraschende Begegnung mit einem Grizzly von der Größe eines VW Käfer. ( „Reflexfoto als Beweis J ). Abendessen in Buffet-form in der rustikalen Brooks Lodge, Bekanntschaft mit Norbert & Christl Plötzlich Stimmengewirr, ein Grizzly schlich ums „Restaurant“, Bierchen an der Bar gestrichen Anstelle noch mal raus zur Plattform, und da waren sie, Braunbären beim „Lachstauchen“ Unser Favorit „Croco“ kam, schwamm, tauchte und hatte nach ca. 10 sec. einen Sockey im Maul Wir blieben bis zum Sonnenuntergang und beobachteten das Schauspiel, grandios!!! Tip: Katmai N.P. Brooks Lodge mit Übernachtung! Bären kommen am Abend und in der Früh!
21.Aug.06 Das selbe Szenario am Morgen, Grizzlys an der lower Plattform Fischer warfen ihre Angel samt Beute an der Leine ins Gebüsch als Meister Petz im Anmarsch war. Wanderung auf den Dumpling Mountain mit Übersicht über das Brooks Camp, empfehlenswert! Moderate Trail heißt auf Katmai: Steiler, sumpfiger, dabei kaum zu erkennender Pfad durch brusthohe Vegetation, und ständiges „Hey Bear...Klatsch... Tralala“ Trotzdem genial! „Hurry up! Bear at the falls“ rief uns ein Ranger bei unserer Rückkehr entgegen, und tatsächlich durften wir auch hier dem Tierfilmszenario beiwohnen. How to catch a Silver? Anschleichen, beobachten, Sprung in den Wasserfall, war wohl nichts, ausschütteln, noch mal, länger beobachten, Sprung, zupacken, schütteln, mit Lachs im Maul abziehen, ...immer wieder... Mit einer tollen Bilderserie ging’s am Abend mit Zwischenstop in King Salmon ( urige Fischerkneipe mit “locals“ an der Bar, besser als Red Dog oder Red Onion Saloon ) zurück nach Anchorage ( Blick auf Mt. Mc Kinley in gut 200 Km Entfernung )
22.Aug.06 Fahrt nach Seward, Turnagain Arm im Nebel, Portage Glacier Bootsfahrt bei trübem Wetter, aber dadurch imposant tiefblaue Gletscherwand Über den Moosepass weiter nach Seward zur Windsong Logde ( tolle Lage, super Service ) Wanderung Exit Glacier die 1.: blaue, flammenartig zerklüftetes Gletschereis, richtig, Regen! Nach dem Dinner, Exit Glacier die 2.: bläuliche Eiszunge bei teilweise bedecktem Himmel Zurück zur Lodge, die Suite bot einen angenehmen Hauch von Luxus
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Harry
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Re: Yukon/Alaska Sommer 2006
(Antworten #5 Datum: Dezember 14th, 2006 um 6:57:26pm) |
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23.Aug.06 Blick aus dem Fenster, sprachlos, strahlend blauer, wolkenloser Himmel, schnelles Frühstück und Exit Glacier die 3. ( Schwarzbär auf der Straße ) weißer Gletscher vor blauem Hintergrund Mit Vollgas zum Small Boat Harbor und Boarding zur Kenai Fjord N.P. Gletscher-Bootstour Winkende See Otter im Hafenbecken, springende Dalltümmler als Begleiter, Seehunde, blasende Buckelwale, grandiose... spektakuläre Berg- und Fjordlandschaft bis zum Höhepunkt der Tour: Holgate Glacier, ein aktiver Gezeitengletscher. Mein Traum erfüllte sich, nach einigen kleineren Abbrüchen, kalbte unter ohrenbetäubendem Krachen ein riesiger Eisblock aus der bläulichen Gletschereiswand. Was für ein Erlebnis, das Boot schaukelte im ausgelösten Wellengang! Auch während der Rückfahrt zeigten die Dull’s Porpoise nochmals ihre Show, wir sahen lustige Puffins, brüllende See Löwen, den vom Harding Icefield gespeisten Bear Glacier,... Mit flauem Magen, doch überladen von Eindrücken, gingen wir in Seward von Bord. ( Trotz „Kaiserwetter“, das Beste unserer gesamten Reise genau an diesem Tag, war der Seegang an Bord des Schiffes nichts für schwache Gemüter ) Unser Urlaubshighlight ( unbedingt empfehlenswert, sollte bei keiner Alaskareise fehlen ) ließen wir bei „Lachs auf Holzplatte“ im Ray’s Waterfront Revue passieren.
24.Aug.06 Auf dem Seward Hwy. nach Whittier, etwa auf halber Strecke endlich der lang ersehnte Elchbulle direkt neben der Straße Völlig problemlos durch den Anton Anderson Memorial Tunnel, und dahinter wieder mal Regen Kurz darauf, die nächste Hiobs Botschaft: „The Chenega bound for Valdez is canceled“ Anstatt der gebuchten Schnellfähre, mussten wir Stunden später mit der M/V Aurora vorlieb nehmen. Die Dame am Ticket counter machte mir, nachdem ich etwas genervt reagierte, klar, dass wir bei den zu erwartenden Verhältnissen nicht wirklich auf die FVF Chenega wollen! Eigentlich verspricht der Prince Williams Sound ähnliches wie der Kenai Fjord N.P.... stattdessen, Titanic-Stimmung! Nach Regen kam plötzlich dichter Nebel. Die Suppe war so dick, das tatsächlich ein Matrose im Bug an der Schiffsglocke stand und Ausschau nach Eisbergen hielt. Ankunft in Valdez erst in den Abendstunden
25.Aug.06 Valdez, Fishermen’s Paradise Lachs an Lachs ( Chum & Pink ) zappelten in den Creeks Weißkopfseeadler saßen in den Baumkronen oder drehten ihre Kreise Auf dem Mineral Creek Trail, dem endgültigen Härtetest für unser neues Outdoor-Ensemble , waren wir „mutterseelen“ alleine unterwegs. Als wir ( zwar noch in weiter Entfernung ) wieder einen Bären ausmachten entschlossen wir uns schleunigst zur Umkehr.
26.Aug.06 Durch den Keystone Canyon, Bridal Veil- & Horsetail Falls hatten reichlich Wasser, zum Worthington Glacier, Fußweg zu den „blauen Flammen“ der gewaltigen Gletscherzunge Richardson Hwy. durch Chugach Mts. und weiter auf dem Tok Cut Off Richtung Norden Bilderbuchlandschaft voller Flüsse, Seen und Teiche, Berg-Idylle der Alaska Range, Karibus, schwarzer “Monster-Truck“ klebte nach Überholmanöver an unserer Stoßstange, beunruhigend! Ankunft Tok, Besuch im Visitor Center, danach im Burnt Paw Souvenirladen 3 Monate alte Puppys für 100$ Vater „Elk“ ( 3 x Yukon Quest Finnisher ), Mutter „Queen“ ( 1 x -“-), Zucht: Rick Mackey Ich sah mich schon als “Musher Harry, Future Yukon Quest Champion”. Die Vernunft siegte und wir fuhren am nächsten Tag ohne Husky Richtung Yukon Territory.
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Harry
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Re: Yukon/Alaska Sommer 2006
(Antworten #6 Datum: Dezember 14th, 2006 um 6:59:25pm) |
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27.Aug.06 480 Km auf dem Alaska Hwy. waren wesentlich härter als das Pendant im Norden, (Top of the World ) Dafür verwöhnte nicht nur das Wetter, sonder auch der inzwischen in das Y.T. eingezogene äußerst farbintensive Herbst, unsere Sinne. Landschaften, grün, gelb, rot in sämtlichen Schattierungen, „zwangen“ zu unzähligen Photostops. Tagesziel, eine besondere Herberge, in Haines Junction. Zu Gast bei Christine & Hans Nelles, Besitzer des Raven’s. Die beiden deutschen “Auswanderer“ haben es richtig gemacht. Berufsbezeichnung: Gourmet-Köchin & Globetrotter Wanderung im Kluane N.P., einer weitgehend unerschlossenen Bergwildnis. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Ein Ort der Ruhe und Entspannung nach all den Turbulenzen der letzten 3 Wochen. Die Beschreibung des Dinners nebst Vorgeschichte würde alleine eine ganze Seite füllen. Daher nur Dank an Hans & Christine für ein unvergessliches Travel – Highlight!
28.Aug.06 Letzter Streckenabschnitt zurück nach Whitehorse, schöne Herbststimmung! Abstecher auf dem Klondike Hwy Richtung Süden ( our favorite region ) Ausgiebiges „Herumtollen“ in der Carcross Desert, der kleinsten Wüste der Welt. Spirit Lake und malerisch gefärbte Berghänge im Indian Summer, danach wurde es traumhaft Emerald Lake, der meistfotografierte See des Nordens! Lake Rainbow nennen die Yukoner ihren intensiv blau-grün leuchtenden Bilderbuchsee. Auch wir verknipsten bei den ständig wechselnden Reflexionen eine ganze Speicherkarte. Zurück in Whitehorse erstanden wir noch einen kleinen Klondike Nugget als Souvenir. Abgabe Mietwagen. Die Customer Invoice von National car rental bestätigte es: 4126 Km quer durch Yukon/Alaska in einem PKW Typ C, ohne jede Panne. Glück gehabt! Ein letzter Abendspaziergang entlang des Yukon river.
29.Aug.06 So wünscht man sich einen Charterflug. Von Whitehorse, bei bester Fernsicht, über den Kluane N.P. zum Zwischenstopp nach Anchorage. Wie Autobahnen aus Eis sehen die Gletscherströme der St. Elias Mountains von oben aus. Top Photos, inkl. Mt. Logan ( 5959m ) Nachdem “Uncle Sam” unsere biometrischen Daten erfasst hatte, ging’s wieder in die Lüfte. Der Kapitän versprach den Fluggästen eine „faustdicke“ Überraschung. Kurz nach dem Start tauchten zur Linken 3 gewaltige Berggipfel auf. Mt. Foraker, Mt. Hunter, Mt. Denali Direkt unter der Tragfläche, zum Greifen nah, seine Majestät Mt. Mc. Kinley 20.320ft / 6.194m. Der reservierte Fensterplatz auf der linken Seite hat sich wirklich gelohnt! Über die Brooks Range brachte uns die Condor Maschine auf der Polarroute zurück nach Frankfurt. „Good Bye“ Yukon/Alaska!!!
30. Aug.06 Ankunft Flughafen Frankfurt Perfekter Abholservice, wir wurden schon erwatet von unseren Freuden aus Seeheim. Gemeinsames Abendessen, gemütliches Beisammensein, es gab schließlich viel zu erzählen.
31.Aug.06 Mit dem PKW nach Hause ins Bayernländle. Die Autobahnen in Deutschland waren eine Qual !
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Re: Yukon/Alaska Sommer 2006
(Antworten #7 Datum: Dezember 14th, 2006 um 7:01:36pm) |
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Fazit: Ein irrer Trip! Wir haben kalbende Gletscher erlebt und mehr Bären gesehen als wir uns in den kühnsten Träumen ausgemalt haben. Doch das war bei Weitem nicht alles. Das Nordland hat uns in seinen Bann geschlagen, egal ob wir unter Zeitdruck gehetzt wurden oder relaxed die grandiose Landschaft genossen. Wir wollten keinen Tag missen und würden die Reise genau so noch einmal machen. Wobei „Stopp“, ich würde mir ein anständiges Fahrzeug mieten, keinen Chevrolet Cavallier ( PKW Typ C ) mehr. Die Ecke um Anchorage müssen wir wohl bei einem weiteren Alaska-Urlaub noch einmal, bei dann hoffentlich besseren Wetterbedingungen, erkunden. Wobei uns auch das Yukon T. sehr, sehr gut gefallen hat und eine weitere Reise wert wäre. Vielleicht auch mal im Winter mit Sleddogs. Überhaupt zieht mich das Mushen immer mehr in seinen Bann. Habe nach einem Rennen zur bayerischen Meisterschaft „direkt vor unserer Haustür“ einen ortsansässigen, teilnehmenden Musher angesprochen um bei ihm einen Schnupperkurs zu machen und dabei den Umgang mit den Hunden zu lernen. Wie schon gesagt, das Nordland lässt einen nicht mehr los. Also Vorsicht, extreme Suchtgefahr!
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Re: Yukon/Alaska Sommer 2006
(Antworten #10 Datum: Dezember 16th, 2006 um 4:39:47pm) |
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Hast wirklich tolles erlebt, vorallem "tierisches".
Umgekehrt wäre es fast nocht etwas schlimmer; keine Tiere und dafür schönes Wetter. Ein Kompromiss wäre super. Du warst ja nicht der einzige dort, dem das Wetter so zugesetzt hast. Jetzt hast du wenigstens einen Grund eine solche Reise nochmals zu planen.
Gruss
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