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Beitrag: Alaska im Juni 2020 (Kenai Halbinsel) (Gelesen: 1579 mal) |
jebi
Cheechako


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North
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Re: Alaska im Juni 2020 (Kenai Halbinsel)
(Antworten #1 Datum: September 24th, 2019 um 9:03:22pm) |
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Hallo und willkommen hier im Forum!
Es kommt wohl darauf an, was Du genau unter "Wildnis" verstehst. Ich war selbst auch schon mehrmals allein als Frau in Alaska, habe mich allerdings wegen der Bären auch nie getraut, irgendwelche Mehrtagestouren zu machen (bis auf einmal, wo ich in einer Hütte übernachtet habe), da ich irgendwie Angst hätte, dass ich beim Zelten im Backcountry irgendwas falsch mache (bezüglich korrektem Verstauen irgendwelcher duftenden Sachen, oder dass ich nachts raus muss und ein Bär vor dem Zelt steht etc. ), aber so kleine Wanderungen sind schon ok (sicherheitshalber mit Bärenspray), wenn man in unübersichtlichem Gelände immer ein bisschen Krach macht, um ggf. anwesenden Bären rechtzeitig Bescheid zu geben, dass da ein Mensch ist, und zu vermeiden, sie plötzlich zu überraschen.
Aber erzähl doch erst mal, was Du so vorhast. Vielleicht können wir Dir dann gezieltere Tipps geben. gespeichert
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jebi
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Re: Alaska im Juni 2020 (Kenai Halbinsel)
(Antworten #2 Datum: September 25th, 2019 um 9:51:19am) |
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Hallo North,
danke für deine Antwort 
Wildnis hatte ich ja in Klammern gesetzt, da meine Freunde das so auslegen...die meisten liegen brav an der Ostsee oder im Mittelmeerraum bei all inklusive auf den Sonnenliegen...
Ich lande in Anchorage und nehme mir einen Mietwagen und hab geplant die ersten beiden Nächte in Soldotna zu verbringen und von dort aus eine Tagestour nach Homer zu machen.
Danach geht es für 3 Nächte nach Seward und bei eventuell schönem Wetter die 6h Kenai Fjord Tour zu machen, um Gletscher und Buckelwale zu beobachten (die ich schon auf Hawaii erleben durfte) Auch wollte ich gern zum Exit Glacier und ein wenig hoch Richtung Harding Icefield wandern. Deshalb meine Frage ob jemand eventuell gerade von euch dort ist und gern mitkommt, damit man nicht allein hey bear ho bear singen muss  Auf der NP Homepage gibt es nämlich gerade für den Exit Glacier eine Warnung zwecks Bärenmutter mit Jungen die dort vermehrt gesichtet wurden.
Anschließend fahre ich wieder für 2,5 Nächte Richtung Anchorage und auf dem Weg nehme ich die üblichen Verdächtigen, wie Whittier, Byron Glacier (auch gern mit Begleitung) Alaska Wildlife Center, Beluga Point, Potter Marsh, Virgin Creek und das Touriprogramm in Anchorage mit 
Seid lieb gegrüßt und ich nehme gern eure Expertentipps entgegen. gespeichert
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Peter_Kamper
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Re: Alaska im Juni 2020 (Kenai Halbinsel)
(Antworten #3 Datum: September 27th, 2019 um 12:38:53am) |
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Hi Jebi, ich hoffe, dass du hier jemanden findest der oder die deine Wanderung zum Harding Icefield mitmacht. Allerdings würde ich mir insgesamt keine allzu grosse Sorgen machen. Es werden auch andere Touristen den Trail am selbem Tag wie du angehen (man kann ja fragen ob man zusammen laufen kann). Es ist also nicht so, als müssten deine Freunde denken, dass du dort am Parkplatz und dem Beginn des Trails komplett alleine in der Wildnis stehen wirst.  Ansonsten bin mir eigentlich recht sicher, dass du eventuell dort auch Anschluss vor Ort finden kannst. Allerdings rate ich dringend dazu, dass du mit deinen Planungen flexibel bleibst und dir kurz vor der Wanderung den Trailbericht auch vor deinem ‘Glacier Cruise’ auch den Wetterbericht anguckst. Siehe hier: Harding Icefield: https://www.nps.gov/kefj/planyourvisit/conditions.htm#lowertrails Wetter fuer Kenai etc: https://www.weather.gov/afc/——- Ansonsten noch eine kurze Geschichte: Anfang August war ich in einem Birken/Tannenhochwald an einem recht einsamem Berghang auf Steinpilzsuche. Eigentlich kümmere ich mich wenig um Bären und… so hoffe ich… sie sich wenig um mich. Irgendwann trat ich auf meiner Suche nach Steinpilzen mitten im Wald aus Versehen auf etwas schwarzes sehr unnatürlich Weiches. Meine Augen waren auf hell- bis dunkelbraune Pilze geeicht gewesen. Es dauerte nur eine Sekunde, bis mir klar wurde, dass ich in einen Haufen warmen Bärenkot getreten war. Ja richtig, die Temperatur prüfte ich mit meinem Zeigefinger. Kein Mensch nimmt ein Thermometer zur Pilzsuche mit… Ich muss in dem Augenblick mit meinem Pilzmesser in der Hand wohl ein bisschen dumm ausgesehen haben. Natürlich hatte ich weder Waffe (da würde ich mir zu doof vorkommen) noch Bärenspray (es passiert ja eh nix, …. gähn…) dabei. Man konnte zwischen den Bäumen höchstens 30 Meter weit sehen. “Hallo ? Ist jemand zuhause ?”, rief ich und drehte mich im Kreis. Nasse Birkenblätter und tief hängende Tannenäste verschluckten meine Stimme. Der Wald gab noch nicht einmal ein Echo zurück. Stille… “Hallo ?”. Nichts…. Kein Brechen von Aesten, kein Rascheln im Laub. Eines der bei uns seltenen Eichhörnchen schimpfte mich aus der Sicherheit des Gipfels einer alten Tanne an während ich mich mit einer Hand an einer kleinen Birke fest hielt während ich mit einem Ast warmen Bärenkot vom rechtem Schuh abkratzte. Bären bevorzugen wohl im Gegensatz zu mir Pilze mit vielen Maden, fressen aber auch unmadige Pilze. Da die Steinpilze in den letzten Tagen recht zahlreich gewachsen waren, liess ich mich also trotz leicht steigendem Blutdrucks schlussendlich nicht beirren und dachte statt dessen an Steinpilz-Risotto mit Safran und Saltim Bocca. Weiter ging’s. Ich habe dann mehr oder weniger schlecht gesungen um dem Bären kund zu tuen wo ich war. “We all live in a yellow submarine” von den Beatles ist mein ‘Lieblings-Baerenlied’. Danach kommt “Wish you were here” von Pink Floyd, da sich die Worte (falls man den Text kennt) recht gut im einsamem Walde ’schmettern’ lassen. Natürlich war ich ein bisschen nervös, aber Bären wollen ehrlich gesagt echt nichts mit dir zu tuen haben. Du bist kein Jagdwild. Du stehst ganz sicher nicht auf deren Speisekarte. Wer etwas anderes behauptet, will wahrscheinlich ein Heldenbuch über seine Abenteuer im Busch schreiben und erklärenden, dass er/sie jede Woche ‘fast’ einmal dort draussen in der hohen Schule des Nordens gestorben sind. Sowas verkauft sich wohl… Meine Schuhe sind inzwischen wieder sauber und ein recht grosser Wintervorrat an getrockneten Steinpilzen liegt in der Tiefkühltruhe. Im Nachhinein erinnere ich mich daran ihn am unterstem Teil des Waldes gerochen zu haben (die Burschen stinken ), hatte es aber für nasses Elchfell gehalten. Ich muss also schon da mit dem kleinem Küchenmesser und einer Plastiktüte in der Hand an ihm vorbei gelaufen sein. ========== Es gibt einen Grund wieso ich diese Geschichte schrieb. Jebi erwähnte: “Meine Frage wäre ob jemand eventuell grade von euch dort ist und gern mitkommt, damit man nicht allein hey bear ho bear singen muss.” Den ersten Teil der Frage habe ich oben schon beantwortet. Nun aber eine wichtige Sache zu ‘hey bear ho bear’ die hier in Alaska vor Ort oft gelehrt wird: Rufe niemals ‘Bear’, wenn du keinen Bären siehst. Singe Lieder wie ich es tue, oder rufe ‘hey Moose, ho Moose’ oder was immer dir sonst einfällt. Rufe einfach niemals ‘BAER” wenn du keinen Bären siehst !!! Im 1/500.000 Notfall gibt es wenig Warnung wenn ein Problem auftaucht. Wenn du den ganzen Tag den gewöhnlichen Namen von Meister Petz gerufen hast wird es im Notfall kostbare Sekunden dauern bis dir jemand glaubt when du ‘BAER’ rufst. Nur so meine Gedanken. Happy Trails, 
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Alaska2019
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