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Beitrag: Joe May ist tot (Gelesen: 261 mal) |
Carsten_Thies
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Cold, Dark Winter Nights
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Joe May ist tot
( Datum: September 29th, 2023 um 2:48:27am) |
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Der in Alaska sehr beliebte Dog-musher Joe May ist am vergangenen Sonntag verstorben. Joe lebte ein ausgefülltes Leben als Seemann, Soldat, Woodsman und Dogmusher. Joe hatte 1980 das Iditarod gewonnen! Später hatte er jahrelang beim Yukon Quest als Race Judge gedient. Nach Larry Cowboy Smith und Herbie Nayokpuk ist eine weitere Mushing Legende von uns gegangen.
Race in Peace Joe gespeichert
Cold, Dark Winter Nights
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Snowdog
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Das sind keine Hundehaare, das ist Husky Glitter !
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Re: Joe May ist tot
(Antworten #1 Datum: September 29th, 2023 um 2:58:36am) |
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RIP Joe May !
Ja, es ist traurig ! Die alten Mushing Legenden sterben, das ist normal. Nur kommen so (zu ?) wenige Musher nach, die für's Mushing so "brennen", wie es diese alten "Haudegen" taten.
Mush on Swabian Snowdog gespeichert
Das wirkungsvollste Mittel gegen Stress & schlechte Laune hat ein Fell, vier Pfoten und bellt ! “Als ich die Hand eines Menschen brauchte, reichte mir jemand seine Pfote“
Letzte Änderung: Snowdog - September 29th, 2023 um 2:58:53am
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alaskadeutscher93
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Re: Joe May ist tot
(Antworten #2 Datum: September 29th, 2023 um 2:02:15pm) |
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Moin alle zusammen,
ich möchte zu den hier augeführten Mushern gerne noch etwas hinzufügen. George Attla der legändere Husliamusher (benannt nach seinem Dorf, aus dem er stammte) ist leider schon in 2015 verstorben. Dann wäre da noch ein deutscher Musher aus Bayern, ein musher der offenen Klase im Sprint, Gerd Bittl aus München. Er ist leider auch schon verstorben. Aber so ist das nun mal, wir sind alle einmal dran. Weiter geht`s...
North To Alaska alaskadeutscher93 gespeichert
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Carsten_Thies
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Re: Joe May ist tot
(Antworten #3 Datum: September 29th, 2023 um 7:23:32pm) |
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Joe May war in Alaska und im Yukon ungeheuer beliebt. Die große Anzahl von Nachrufen im Internet und Social Media spricht für sich. Larry C Smith und Herbie habe ich mit aufgeführt weil Joe mit Ihnen befreundet war.
Der Thread ist Joe May und seinem Leben gewidmet.
Joe war nicht nur Abenteurer sondern auch Dichter: Soldier, sailor, dog musher, scholar, lover of good books, old wooden boats, handsome dogs, and a pretty girl. Sailed rivers, lakes, and oceans as Captain, cook, and deckhand. Shut of the sea, wandered the land in search of a quiet place to read, and found it In a house of logs with San and her dog embraced by boreal night. A tin-roofed shack with privy out back and propane lamps for light. Addendum: I've chosen these hills to sleep and dream, through summer's light and winter's night, of halcyon times gone by. On-by...On-by...On-by …
Joe hatte unseren Respekt. Er ist zu Lebzeiten schon zur Legende geworden.
Bruce Lee (der Musher): „One of my favorite people ever. He could turn a simple conversation into a learning situation filled with reflection and wisdom. Buddha of the sea and trails.“
Ich denke schmunzelnd daran zurück wie Joe mir schlecht gelaunt seinen Schlafsack lieh, nachdem ich wegen Wetter aus dem Bushcamp nicht mehr rausfliegen konnte. Ich hatte vergessen meinen in den Flieger zu schmeißen. Es war -46 und Joe schnautzte mich ob meiner Vergesslichkeit an. Er hatte sich in seiner Zeit als Seemann ein wunderbares Arsenal an Schimpfwörtern angeeignet….. Hat mir aber dann seinen Ersatz Schlafsack gegeben. Er war draußen immer mit 2 Schlafsäcken unterwegs. Nie wieder vergaß ich meinen (und bis heute habe ich einen zweiten dabei…)
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Peter_Kamper
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Re: Joe May ist tot
(Antworten #4 Datum: September 30th, 2023 um 9:54:45am) |
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Joe May ist tot ? Naja, Ich würde dies nicht als den passenden Titel verwenden, aber klar… Er hat das Zeitliche gesegnet. Natürlich kennen die meisten Leute in diesem Forum Joe May nicht. Er war ein begabter Schriftsteller aber im Leben ein Mann, der alles schweigend und zu einer von ihm selbst entschiedener Zeit machte. Es gibt viele Gründe, wieso er 2023 in die alaskanische ‘Mushers Hall of Fame’ gewählt wurde. (Auch etwas, das keiner weiss !) Ein stiller, ruhiger und weiser Mann. Joe May ging das Iditarod vier Mal an und gewan in 1980. Er fuhr das Yukon Quest in 1985 und 1986. Als er 1986 in Whitehorse auf dem 9. Platz ankam, legte er seine Schneeschuhe auf die Seite, übergoss sie mit Kerosin und zündete sie an. “Das war’s fuer mich…” sagte er damals. Ein Mann seines Worts fuhr er danach nie wieder grosse Rennen obwohl Mushing in seinem Blut blieb. Er wurde danach Rennrichter grosser Rennen wie z.B. dem Yukon Quest und wurde zum Lehrer fuer junge Musher. Die Tatsache, dass er in die alaskanische ‘Musher’s Hall of Fame’ gewählt wurde, beruht also nicht nur auf den Rennen die er gewann, sondern auf dem Einfluss, den er auf ‘Mushing’ in Alaska hinterliess. - Man mag den Verlust anderer Musher wie Cowboy Smith oder Lance Mackey bedauern. Es gibt viele Musher alter Zeiten, die wir vermissen. Joe May habe ich nur entlang der früheren Trails des YQ als Rennrichter, Race Marshall oder Trailbreaker kennen gelernt. Wenn man allerdings Zeit hatte sich mit ihm hinzusetzen, fand man Lehren ohne dummes Gerede, ohne Heldengeschichten die er sicherlich erlebte und indem er einem grade in die Augen schaute. In meinem Alter habe ich mich damals vor ihm immer als Welpe gefühlt und würde dies heute auch noch tuen. Er hat dies nie ausgenutzt. Der schräge Seitenblick wenn man als Welpe Fehler machte war genug. Er wolte auch nichts von dir, aber beantwortete Fragen immer ausführlich und ohne jegliche Überheblichkeit. Locker aber ohne Scherze…, zumindest fuer mich. - Mein einziger Streit mit Joe May kam in 2001 als er Rennrichter im Dogdrop Scroggie Creek war und ich ihn über Satellitentelefon anrief um Ankunftszeiten von Mushern zu bekommen waehernd ich in Dawson City sass. “Hoer auf uns anzurufen ! Wir sind ein Dogdrop und wir nehmen keine Zeiten!” - Joe, wir würden gerne….” - “Klick “ - “Hey Joe, … hallo? Hallo ?” Natürlich habe ich zurück gerufen. Natürlich hat er den Anruf nicht mehr angenommen. - Ich war damals versessen darauf das Rennen mit akkuraten Zeiten auf’s Internet zu bringen, während er den alten Status Quo verteidigte. Ich war enttäuscht und er war wütend auf mich. Heutzutage muss ich ihm leider Recht geben. Vielleicht wusste er besser was Musher und auch der Charm von Langstreckenrennen mit zu vielen Informationen an die Öffentlichkeit verlieren würde. - Alaska hat auf jeden Fall einen sehr weisen Einwohner und damit sehr viel an Wissen verloren. Auch wenn ich Joe May nie zu meinen Freunden zählen durfte werde ich ihn sehr vermissen. = Peter
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