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Originaltitel: Alaska - Spirit of the Wild
USA 1997 Regie: George Casey
Produktion: Houston
Museum of Natural Science, Graphic Films Corporation
Kamera: Rodney Taylor
Sprecher der Originalversion: Charlton Heston
Deutscher Sprecher: Herwig Seeböck
Länge: 40 Min.
 

filmstreifen

Die Zuschauer steigen mit dem Seeadler in die Luft, blicken den Grizzlys beim Fischen auf die Pranken und erleben unter ohrenbetäubenden Getöse, wie Gletscher "kalben".

Was der Zuseher nicht sieht, sind die Strapazen und Hindernisse, mit denen die Crew der Graphic Films Corporation im eisigen Klima Alaskas zu kämpfen hatte. "Die größte Herausforderung für ein Filmteam in Alaska ist das Wetter," meint denn auch der erfahrene IMAX-Regisseur George Casey. Er drehte schon "Africa: The Serengeti" und "Vulkane - Ring of Fire". Doch nirgendwo waren die Bedingungen so hart, wie in Alaska.

Eisige Erlebnisse
Die faszinierenden Aufnahmen des Nordlichts etwa wurden bei einer Temperatur von unter minus 50 Grad Celsius gedreht. "Mir war so kalt, daß ich befürchtete, mein Gehirn sei schon unterkühlt. Denn das einzige, woran ich noch denken konnte, war, wie ich das überleben würde", erinnert sich Casey.

Überleben war ein zentrales Thema für die Graphic-Films-Crew während der gesamten 30wöchigen Drehzeit. Zur Sicherheit sollte jeder ständig ein Messer bei sich tragen - nicht um gefährliche Tiere abzuwehren. "Das Messer war die letzte Hoffnung auf Überleben, falls man ins Wasser gestürzt war. Damit konnte man das Eis durchstechen und so vielleicht doch noch gerettet werden", erklärt Kameramann Rodney Taylor. Glücklicherweise mußte es niemand auf diese Weise einsetzten.

Völlig andere Herausforderungen stellten sich bei den Tieraufnahmen: Mit viel Geschick gelangen der Crew aber außergewöhnliche Einstellungen. Direkt von der Wasseroberfläche aus filmte Kameramann Rodney Tayler die Buckelwale beim Blasenfischen. Möglich wurde dies durch spezielle, kleine "Walboote" aus Aluminium, die besonders manövrierfähig sind. So war das Filmteam plötzlich selbst gefangen im "Blasennetz" der Wale: Die riesigen, fast 50 Tonnen schweren Tiere schnellten neben ihrem Boot aus dem Wasser. Kollisionen konnten die Wale vermeiden, aber eine ordentliche Dusche bekamen die Filmleute dennoch ab.

Mulmig wurde der Graphic-Films-Crew beim Filmen der Eisbären: Ein Weibchen versuchte einen "Verehrer" während der Paarungszeit loszuwerden, indem es sich dem Film-Team anschloß. Der mächtige männliche Eisbär sah das allerdings nicht so gerne. Also mußte man erst wieder die Eisbär-Dame abschütteln, bevor ans Weiterdrehen zu denken war. Insgesamt drehte das Team 45 Kilometer IMAX-Film.

"Es schien unmöglich, die unvergleichliche und vielfältige Schönheit Alaskas in einem 40-Minuten-Film unterzubringnen", erzählt George Casey. "Sicher aber läßt sich dieses herrliche Stückchen Erde mit keiner Filmtechnologie besser einfangen als mit IMAX."