Alaska - Reiseberichte


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Auf 20 Pfoten durch den Yukon...
Mit freundlicher Genehmigung von Laszlo Fazekas
Copyright 2002 by Laszlo Fazekas
Samstag 08.12.01 – Vancouver -

So gegen 5 Uhr morgens war ich wieder am Flughafen und suchte nach einer Möglichkeit für ein gutes Frühstück. Obwohl völlig ungewohnt, entschloss ich mich für den klangvollen Namen 'Yukon-Burger' mit der üblichen Belegung. Dazu gab es Starbucks Kaffee, der nach europäischen Maßstäben wirklich gut ist. Leider war das Wetter wie am Tag zuvor, von Schnee immer noch keine Spur. Beim Check-in nach Whitehorse traf ich dann noch auf zwei andere deutsche Blue-Kennels Gäste: Gudrun und Ute. Priska, eine weitere Teilnehmerin, befand sich zu diesem Zeitpunkt schon auf Blue-Kennels. Sie war das dritte weibliche Mitglied der kleinen Gruppe, die mich auf die Reise durch die Wildnis begleiten würde. Nun trat genau das ein, was ich ein wenig befürchtet hatte: Drei Mädels und ein Mann! In meinen Augen ist das keine gute Mischung, aber wir werden sehen, wie sich das entwickelt.

Mit zwei Stunden Verspätung hoben wir dann Richtung Whitehorse ab. Die Maschine selbst war nur zur Hälfte ausgelastet, Platz war also genügend vorhanden, um es sich bequem zu machen. Eine Viertelstunde nach dem Start riss die Wolkendecke etwas auf, und ich konnte kurz die verschneiten Rocky Mountains sehen. Während des Flugs suchte ich nach meinen beiden Mitreisenden, um weiteren Kontakt aufzunehmen. Ich kam zu spät, denn das Sandmännchen war schon vorher zu Besuch.

Am Samstag Mittag landeten wir im verschneiten Whitehorse und wurden mit klirrender Kälte empfangen: minus 25 Grad! Mike, ein Angestellter von Blue-Kennels, nahm uns mit vorbereiteten Namensschildern in Empfang. Mike selbst entspricht tatsächlich dem Klischee eines Urgesteins aus dem Yukon. Man kann egal welchen Bildband aus der alten Goldrauschzeit aufschlagen und erkennt in ihm sofort einen dieser Abenteurer, gleichgültig, ob man nun das Gesicht oder die Kleidung betrachtet. Nach einer kurzen Begrüßung fuhren wir ins „Work World“, einen Outdoorladen, um dort unsere Ausrüstung zu vervollständigen. Meine war so gut wie komplett. und ich benötigte nur noch ein paar gute Handschuhe. Den Rat von Mike nahm ich dankend an, mir Fäustlinge zu kaufen. Nur die, die er für den Zweck vorsah, waren nicht auf Lager. Bei den Damen sah das etwas anders aus, und ich richtete mich schon auf eine mittlere Einkaufsprocedere ein. Im Geschäft schallte es dann nur: „ Mike hier und Mike da“! Ich war froh, nicht in seiner Haut stecken zu müssen, und im Stillen amüsierte ich mich, wie er ins schwitzen kam. Unser Besuch im benachbarten Liquore Store gestaltete sich dann kürzer.

Entlang des Alaska Highways ging es anschließend durch die grandiose winterliche Landschaft nach Blue Kennels. Nur vereinzelt kamen uns auf dem gut zu befahrenen Alaska Hwy. noch Fahrzeuge entgegen. Einmal setzte Mike zu einem Überholmanöver an: eine Joggerin. Auch ein Wolf, der plötzlich aus dem verschneiten Wald auftauchte, wollte den Highway überqueren. Er lief einige Meter parallel zur Straße, um dann wieder in den schützenden Wald abzutauchen. Wahrscheinlich war für ihn zuviel Verkehr auf der Straße.

Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt bog der Van plötzlich rechts ab, und der Wagen kämpfte sich über einen verschneiten Pfad zum Camp durch. Kaum waren wir ausgestiegen, empfing uns Hundegebell, und Husky "Big Otis" versuchte, sich bei uns Neuen beliebt zu machen. Ich glaube, er wusste, wenn ein Auto mit Gästen anrollt, musste er das tun, denn er wollte bei der anstehenden Tour unbedingt dabei sein.
Blue Kennels
Es war, wie erwartet recht spät geworden, als wir in Blue Kennels ankamen, und der Tag war schon zu weit fortgeschritten, um noch am selben Nachmittag eine Einführung in den Hundeschlittenumgang zu bekommen. Die Zeit reichte noch für einen Rundgang durch das Camp, bevor es dunkel wurde. Eine grobe Schätzung ergab, dass hier weit mehr als 100 Alaska Huskys leben mussten. Nach einem Gang durch die Reihen und der stürmischen Begrüßung durch die Hunde, sobald man sich in ihre Reichweite wagte, suchten wir unsere Unterkunft auf. Auf uns warteten kleine gemütliche Holzblockhäuser, ohne Strom, ohne Telefon, ohne Bad.... Fließendes Wasser? Fehlanzeige. Mal sehen, wie man sich das Duschen hier vorzustellen hat. Zuerst mussten wir die Cabin mal tüchtig einheizen, da es in der Hütte bitterkalt war; draußen herrschten minus 27 Grad. Zum Glück mussten wir nicht auch noch Holz spalten, denn dieses lag schon gescheitet neben dem Yukon Ofen. Ich heizte den erst mal an, während die Damen mit Geplärr die Betten und Regale stürmten und sich breit machten. Beim Feuermachen kamen mir schon die ersten dunklen Gedanken, wer wohl das Holz nachts nachlegen wird? Denn eins war mir klar, das würde niemals die ganze Nacht durchbrennen, zumal morgens der große Kessel auf dem Yukonofen warm sein muss, um zumindest warmes Wasser zum waschen zu haben. Das Plumpsklo befand sich auch noch 40 Meter von den Hütten entfernt, und auch hier bestand akute Frostgefahr.

Am Abend saßen wir dann alle zum Abendessen im Haupthaus. Mittlerweile fiel das Thermometer auf unter -30 Grad, und der abendliche Sternenhimmel lud zum träumen ein, trotz Kälte. Die Sterne funkelten nicht, sie brannten am wolkenlosen Nachthimmel. Wir waren aber alle wegen des langen Fluges ziemlich müde und verschwanden recht schnell in unseren Betten. Wie erwartet, war ich der Erste, der nachts aufstand, um das Feuer am lodern zu halten. Natürlich ging das nicht ohne Lärm ab, und der Zorn der Götter war mir sicher. Das leise Knistern aus dem Yukonofen wirkte wie eine Schlaftablette, und der warme Schlafsack tat sein Übriges.





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