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   2008 Eisbruch am Yukon River:
(Moderator: admin)
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   Autor  Beitrag: 2008 Eisbruch am Yukon River:  (Gelesen: 6036 mal)
 Peter_Kamper
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Re: 2008 Eisbruch am Yukon River:
(Antworten #15 Datum: Mai 23rd, 2008 um 12:04:32pm)
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Ich flog zwei Tage spaeter mit einem weit kleinerem zweimotorigem Flugzeug als im obengenanntem Video auf dem Hinflug zu sehen ist nach Fairbanks zurueck. Vor dem Rueckflug meinte der Pilot: "Ihr werdet ein bischen durchgeschuettelt werden, da wir ein paar recht heftige Regenschauer umfliegen muessen. Zumindest wird's mir dabei nicht langweilig, den sonst schlafe ich ein." Keiner lachte, was ihn kaum zu beeindrucken schien. Auch sollte sich spaeter herausstellen, dass er die Regenschauer nicht umfliegen wuerde.
Waehrend des Fluges sass ich zwei Sitze hinter ihm und er ass Toast mit Erdnussbutter ohne eine einzige Hand ans Steuer zu legen. Waehrend wir durch recht heftige Winde flogen und durchgeschuettelt wurden, hatte er dabei immer noch eine Hand fuer die Tageszeitung aus Fairbanks frei. Ich guckte mich um und wunderte mich, wie man einer Schar Kraniche ausweicht. Meiner Schaetzung nach flogen wir in genau die entgegengesetzte Richtung der Zugvoegel.
Spaeter kramte er einen Becher Joghurt hervor, der immerhin ebenfalls zwei Haende (Becher + Loeffel) bedurfte.  Ich kenne mich ein bischen mit Flugzeugen aus und konnte die Entfernung nach Fairbanks auf seinen Instrumenten ablesen. Die Benzinanzeigen fuer die beiden Fluegeltanks sahen mir bedrohlich niedrig aus.
Eine Minute spaeter stecke er allerdings den Loeffel in seinen Yoguhrt und legte mit der rechten Hand zwei Schalter in der Decke des xxxpits um. Die Benzinanzeigen stiegen auf 3/4.
Automatische Flugsysteme sind anscheinend was feines. Ich wurde trotzdem wieder etwas nervoes, als er zwei Mal gaehnte.
Als wir den Tanana River ueberflogen, der das Wasser der Nordhaenge des Mt. Mc Kinley und der Alaska Range in den Yukon traegt, sah ich ploetzlich das erste Gruen auf den Suedhaengen der umliegenden Huegel. Die Birken hatten hier schon Blaetter gesprossen die in Galena noch zumindest eine Woche auf sich warten lassen wuerden. Ich freute mich ploetzlich auf zuhause.
Am Schluss legte unser wohlgenaehrter Pilot Hand ans Steuer und flug eine eher scharfe und wohlgezielte Kurve auf den grossen Flughafen in Fairbanks hinzu, landete perfekt und stieg danach aus seiner privaten Tuer vom Steuersitz aus. Einmal steckte er noch den Kopf ins xxxpit, bevor das Bodenpersonal die Tuer fuer die 8 Passagiere oeffnete: "That's all, folks", meinte er, zog seinen kleinen Tagesrucksack vom leeren Sitz des nicht vorhandenem Co-Piloten ... und verschwand.
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Hier werde ich diesen Bericht beenden.
Der Sommer ist nah (oder eigendlich schon hier) und .... um ehrlich zu sein.... wollte ich 'live' ein bischen aus Galena berichten, aber sicherlich nach meiner Rueckkehr nach Fairbanks kein Buch darueber schreiben. Aber ich hatte nun mal 'was' versprochen:
Es lief eben alles falsch was einem Reporter passieren kann: "Das Ladegeraet fuer meine Photokamera ging verloren und die Batterien waren leer, ich fand keine Internetverbindung und das Flusseis brach ca. 24 Stunden bevor ich in Galena eintraf.
Dies ist allerdings nichts neues fuer mich. Aehnliches passiert mir auf dem Yukon Quest Trail seit fuenf Jahren. Vielleicht sollte ich aufhoehren, leere Versprechungen zu machen, hm ?
-
Galena ist eine Siedlung, die mich mit ihrer Vielfaeltigkeit und ihren Menschen positiv ueberrascht hat. Wer dort mit dem Kanu anlegt um Proviant aufzunehmen, sollte dies an den riesigen, unverpassbaren Oelzisternen des Ortes tuen die nahe des Ufers stehen. Ein Waschsalon und ein Geschaeft fuer Proviant sind ca. 100 Meter entfernt, leicht zu erreichen und Leute sind im allgemeinen hilfreich solange man hoeflich ist und den Respekt zeigt, den die Einwohner des Dorfes verdient haben.
Vielen Dank an alle in Galena, die sich Zeit genommen haben mir Geschichten zu erzaehlen und mir etwas beibrachten.

"That blond white guy... "
Peter




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Re: 2008 Eisbruch am Yukon River:
(Antworten #16 Datum: Mai 23rd, 2008 um 5:55:45pm)
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Peter schrieb:

Vielleicht sollte ich aufhoehren, leere Versprechungen zu machen, hm ?

Bitte nicht!!!!!!!!!!

War wieder einmal sehr informativ und ein schöner Einblick in eine weit entfernte Welt (für eine Münsterländerin jedenfalls). Ich habe deine Berichte einmal mehr mit großem Interesse verfolgt und manchmal habe ich die Eisschollen direkt an meinem Fenster vorbei schwimmen sehen können.

Peter, du solltest wirklich mal ein Buch schreiben.
Wie Ragnar schon treffend formulierte, es ist wirklich egal was du berichtest, es macht immer wieder Spaß, es zu lesen.

Dir und deiner Familie einen schönen Sommer und auf viele neue "Versprechen" freut sich
Renate

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Liebe Grüße
Renate


Was uns mit Hunden verbindet, ist die Tatsache, dass sie nichts an uns auszusetzen haben.
 Skagway
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Re: 2008 Eisbruch am Yukon River:
(Antworten #17 Datum: Mai 23rd, 2008 um 8:40:28pm)
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Hallo Peter

War doch wieder ein toller Bericht und informativ. Ich freue mich immer wieder was von Alaska zu lesen. Da kommt doch immer wieder sehnsucht auf.
Mir hat der Elch auf der Eisscholle gefallen   - der Aermste.

Wünsche dir einen schönen Sommer - gibt es da nicht auch einiges zu erzählen so hätten wir hier was zu träumen.

Gruss
Corinne

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 Gonzo
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Re: 2008 Eisbruch am Yukon River:
(Antworten #18 Datum: Mai 28th, 2008 um 2:47:52pm)
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Hallo Peter

vielen Dank für Deinen Bericht und auch alle andern sehr interessanten Beiträge die Du immer wieder in's Forum bringst.

L.G   Gonzo


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