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Beitrag: Dalton Hwy (Gelesen: 3082 mal) |
Eagle (Gast)
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Dalton Hwy
( Datum: Juni 16th, 2006 um 9:25:27pm) |
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Hallo zusammen
Nächstes Jahr habe ich(endlich) vor den Dalton zu befahren bis Prudhoe Bay.
Fragen:
- wer ist den schon gefahren - wie sind im Juni die Strassenverhältnisse im Normalfall - was ist nebst der Tundra noch sehenswert - wie siehst mit CG aus
Mein Fahrzeug ist wie immer, ein Truck Camper.
Gibt es spezielles auf das man achten muss.
Danke für allfällige Antworten
Gruss
Eagle
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Peter_Kamper
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Re: Dalton Hwy
(Antworten #1 Datum: Juni 17th, 2006 um 1:09:42pm) |
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Hi Eagle, die Strassen von Fairbanks (Elliot Highway) bis zum Dalton sind geteert. Dies bringt dich bis nach Livengood. Im Sommer sind dort keine Probleme zu erwarten. Hinter Livengood beginnt der Dalton Highway. Mile 1 Dalton Highway bis Yukon River (Mile 54): Die Strasse ist recht uebel und hat einige unerwartete scharfe Biegungen die du nicht einsehen kannst. Dafuer ist das Fischen auf Aeschen sehr gut wenn man sich die Zeit nimmt ein paar tiefe 'Wasserloecher' 500 oder mehr Meter entfernt von der Strasse neben den Bruecken zu besuchen. Namen der Fluesse will ich hier nicht erwaehnen.
Seit 2005 ist ein grosser Teil des Dalton Highway noerdlich der Bruecke bis zum Coldfoot Camp geteert und die Strasse ist unter normalen Wetterumstaenden recht gut befahrbar. Essentiell folgt der Dalton Highway der Tradition des Alaska Highways. Leute verkauften Aufkleber im Yukon und Alaska, die besagten: "Ich bin den Alaska Highway gefahren und habe ueberlebt !" Diese Aufkleber werden seit 20 Jahren verkauft, sind aber langsam eher laecherlich. Heutzutage waere der Aufkleber: " Ich bin den Alaska Highway gefahren und habe die Wartezeit an Strassenarbeiten ueberlebt" sicherlich angebrachter.
Der Dalton Highway geht den selben Weg,...... nur ein paar Jahrzehnte spaeter. Nun zu deinen Fragen:
- wer ist den schon gefahren: Hm, ja......, zwischen '84 und '87' 3 mal dort hoch getrampt. Danach zur Kariboujagd an der Nordseite der Brooks Rage gefahren oder Gaeste bis kurz vor Adigun Pass zu einem der Zufluesse des Chandalar River in der Hochebene des Flusses gebracht. Letzte Fahrt 2005.
- wie sind im Juni die Strassenverhältnisse im Normalfall: Wo ? Wir reden ueber eine sehr lange Strecke vom innern Alaskas bis zum Nordmeer. Im generellen ist der Zustand der Strasse besser als es von Vielen beschrieben wird. Immerhin fahren Tour-Busse heutzutage bis nach Prudhoe Bay. Die Strassenverhaeltnisse sind also relativ gut. Erwarte die schlimmsten Stellen bei schlechtem Wetter zwischen Livengood und der Yukon Bruecke oder Galbright Lake bis Deadhorse. (Schlammschlacht)
- was ist nebst der Tundra noch sehenswert. Die Yukon Bruecke, Coldfoot Camp, Wiseman, die gesamte Brooks Range (und wenn du den Mut hast wirklich mal 3 km dort bis zum naehsten Berg zu wandern kannst du auch Fossilien finden), Atigun Pass - der leicht von der Suedseite bei gutem Wetter zu befahren ist aber zu einer kurvenreichen Schlucht auf seiner Nordseite fuehrt....... und natuerlich Galbraight Lake danach....., das Tor zur flachen Tundra. - wie siehst mit CG aus Weiss ich nicht, hab' mich nicht damit beschaeftigt. Du hast doch einen Camper. Damit bist du voellig unabhaengig, was fuer den Dalton ideal ist.
-Mein Fahrzeug ist wie immer, ein Truck Camper. Gibt es spezielles auf das man achten muss.
- Regen, Schlamm und die grossen Trucks, die Material und Proviant nach Prudhoe Bay schaffen, fahren ca. 100 km/h auf den Schlammstrecken. Geh ihnen aus dem Weg. Weder haben sie Interesse daran fuer dich auf die Bremse zu treten noch ist dies wirklich fuer sie moeglich.
- Sei einfach bereit bei starkem Regenfall einen guten Parkplatz zu finden. Du hast einen Camper. Eine extra Flasche Wein und ein leckers Abendessen im Camper muss ganz klar mehr wert sein als eine Schlammschlacht auf Schotterstrassen die du nicht kennst.
-Fahre langsam und nimm dir Zeit wenn grosse Trucks entgegenkommen.
-Habe genuegend Scheibenwischerfluessigkeit auf Vorrat.
-Nimm zumindest einen Kanister Benzin und zwei Ersatzreifen mit.
- Die Strecke von 100 km vor Coldfoot bis 50 km hinter Galbraight Lake ist die beste Strecke des Dalton Highway. Fahre nicht bis nach Deadhorse und sei nochmals gewarnt: Nimm extra Benzinkanister mit. Voll !!
Peter
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Eagle (Gast)
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Re: Dalton Hwy
(Antworten #2 Datum: Juni 17th, 2006 um 3:42:04pm) |
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Hallo Peter
Besten Dank für deine detailierten Ausführungen. Ich habe die Antworten in diese Richtung erwartet. Ist in etwa ähnlich wie der Dempster und Campbell Hwy. Nun kann oder muss ich mich dann entsprechend vorbereiten.
Fahre nicht bis nach Deadhorse und sei nochmals gewarnt:
Eine dumme Frage:
Warum nicht nach Deadhorse?
Mit freundlichem Gruss
Eagle
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Peter_Kamper
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Re: Dalton Hwy
(Antworten #3 Datum: Juni 19th, 2006 um 11:39:24am) |
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Die Frage ist garnicht so dumm. "Sei nochmals gewarnt" bezog sich auf Benzin in Kanistern. Ich weiss nicht wann du faehrst, aber wir hatten grade vorgestern (17. Juni) ein seltenes Schneegestoeber auf Pedro Dome 30 km noerdlich von Fairbanks. Mein Rat bezieht sich auf die Tundra 600 km noerdlich: Falls du das absolut falsche Wetter erwischst, sei vorbereitet. Ein laufendes Auto in einem Schneesturm 180 km von der naechsten Tankstelle mit Heizung ist fast so schoen wie .... naja... was immer du absolut nicht vermissen willst. Mein Kommentar bezog sich also auf die fast unmoegliche Situation eines Juli-Schneesturms mit 15 Metern Sicht auf der North Slope und einem Tank, der auf 'leer' steht. ------------------- 'Fahre nicht bis nach Deadhorse' bezieht sich eigendlich auf das Terrain: Flach und Tundra. Wenn du die Auslaeufer der Brooks Range im Rueckspiegel aus den Augen verlierst, ist die naechste Aenderung der Landschaft eigendlich nur Deadhorse. Bis zu den Oeltuermen kommst du ja garnicht und Deadhorse ist eine Reihe von zusammengeschobenen vorfabrizierten Modulen. Es ist eine Menge Geld in Prudhoe Bay verschwendet worden. Als eine Grube fuer einen unterirdischen Tank in 1984 ausgehoben wurde, fuhren Laster die Erde zu einem Punkt nahe des Endicott Projektes (Eisstrasse) und entlehrten sie dort. Ich weiss nicht genau, wer das Projekt leitete aber es war immer noch ein Witz in 1988: Mount Prudhoe....., der hoechste Berg im Umkreis von 200 km. Irgendjemand hatte Bulldozer abgestellt um einen 25 Meter grossen Haufen aus der Erdabschuettung zu machen.
Ich wuerde nicht nach Prudhoe fahren. Es gibt nichts was einer Fahrt wert waere wenn die Brooks Range im Rueckspiegel verschwindet. Die Sicherheitspolizei wird dich anhalten bevor du Mt. Prudhoe je zu Gesicht bekommst. Wahrscheinlich wissen sie nach 28 Jahren garnicht, was das mal war.... Galbraight Lake, ein bischen weiter und vielleicht eine Tundra Wanderung....., mit Kopfnetz.....
Peter
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CharlieAK
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Re: Dalton Hwy
(Antworten #4 Datum: Juni 19th, 2006 um 5:37:18pm) |
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am Juni 19th, 2006 um 11:39:24am schrieb Peter_Kamper : Bis zu den Oeltuermen kommst du ja garnicht und Deadhorse ist eine Reihe von zusammengeschobenen vorfabrizierten Modulen. [...] Die Sicherheitspolizei wird dich anhalten bevor du Mt. Prudhoe je zu Gesicht bekommst. Zitierten Beitrag lesen Nun hab ich auch mal ne Frage: Vor ein paar Jahren konnte man noch bis zu einem bestimmten Punkt fahren und von dort per "Sammelbus" dann zu den Bohrtuermen gefahren werden (so als Besichtigungstour). Ob sich das nun wirklich lohnt, sei mal dahingestellt, aber gibt es die Moeglichkeit gar nicht mehr, weil Du schreibst, dass man gar nicht bis zu den Oeltuermen kommt....? gespeichert
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Eagle (Gast)
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Re: Dalton Hwy
(Antworten #5 Datum: Juni 19th, 2006 um 6:51:43pm) |
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Hallo Peter
Also, diesen Trip werde nur bei gutem Wetter versuchen. Da sind halt die Wetterprognosen gut zu verfolgen. Da ich mit meiner Frau unterwegs bin, gehe ich sowie so kein unnötiges Risiko ein. Es ist sicher auch angebracht sich dann uber den aktuellen Strassenzustand zu informieren. Sonst sind deine Tipps wirklich hilfreich; ich werde mir's merken.
Gruss
Eagle
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sauerlaender
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Re: Dalton Hwy
(Antworten #6 Datum: Juni 20th, 2006 um 10:46:14pm) |
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Hallo Eagle, ich bin den Hwy vor 3 Jahren gefahren. Eigentlich ist dem von Peter nichts zuzufügen. Allerdings bin ich in Deadhorse umgekehrt. Ich hatte die Schnauze voll von der Eintönigkeit der letzten Meilen und dann die Suche nach der Tanke. Wären nicht 2 Arbeiter gewesen die das Ding ans laufen gebracht hätten, wäre ich sicherlich immer nocht dort-mit leerem Tank. Nach dem Pass hört eigentlich alles Interessante auf aber ich bin dann doch noch entschädigt worden: KARIBOUS! Es waren mehrere hunderte, zählen unmöglich. Sonst habe ich auf der Passhöhe 11 Dallschafe mit Lämmern gesehen. Sie standen auf der Strasse und warteten auf mich-sonst fuhr niemand. Auf dem Rückweg ein total-crash eines Motorrads bei Galbreigth, es stand am Rand des Hwy. Vor Wiseman hatte ich einen Platten, kein Problem dachte ich. Ein Trucker hat mir dann geholfen und dann kam der 2. Platten.Schöne Schei.. und ich bin doch noch bis nach Fairbanks gekommen, ein junger Native stand an der Strasse und wollte auch dort hin. Ich habe ihn bis vor seine Haustüre gefahren. So viel von mir zum Dalton Highway...... In 3 wochen fahre ich mit dem Bus v. Fairbanks bis Wiseman und fahre dann mit meinem Kanu weiter....... gespeichert
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Peter_Kamper
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Re: Dalton Hwy
(Antworten #7 Datum: Juni 21st, 2006 um 1:41:44pm) |
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Hi Charlie, natuerlich kannst du an die Brunnenkoepfe (Well Heads) per Touristenbus herangefahren werden. Ich muss mich vielleicht ein bischen zusammenreissen um nicht zu lakonisch darueber zu reden was dort vor 20 Jahren und heute ablaeuft. Vergib mir.
Die 'Well Heads' sind allerdings eine lange Reihe von Bohrloechern mit eigenen Pumpen, die in quadratischen kleinen grauen Gebaeuden (7x7 Meter) gesichert sind. Diese stehen in langen Reihen und sind ueber Rohre miteinander....und schlussendlich mit der Pipeline verbunden. Ich bezweifele wirklich, dass du jemals einen Bohrturm in Prudhoe sehen wirst. Diese bohrten die Loecher auf denen die heutigen 'Well Heads' stehen und wurden vor dem Bau selbiger abgebaut um ein neues Loch 100 Meter entfernt zu bohren. Echte Bohrtuerme exestieren im von Touristen erreichbaren Bereich des Prudhoe Bay Komplex seit langer Zeit nicht mehr.
Ich denke, dass deine Zeilen sich aus dem Unterschied zwischen den von mir erwaehnten 'Oeltuermen' oder wie du sie nanntest 'Bohrtuermen' und den existierenden 'Brunnenkoepfen' entwickelt hat. Touren in dem entwickelten Teil des Oelfeldes mit Touristenbussen ist sicherlich moeglich, aber wo immer gearbeitet wird kann ich dir garantieren, (!) dass weder Exxon noch BP mehrere Millionen $ an Versicherung ausgeben werden, damit Touristen schoene (oder vielleicht fuer Tierschuetzer hilfreiche) Photos machen koennen.
It's not the way this game is played.....
Peter
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CharlieAK
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Kruemel
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