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Beitrag: Yukon Quest 2022 (Gelesen: 6024 mal) |
Milaq
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #15 Datum: Juni 21st, 2021 um 8:20:49pm) |
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3.
sorry , dass es so in die Laenge gezogen wird. Ich versuch zu erklaeren, warum und wie [ meiner Meinung nach ] die ...oder ein Teii ...der neuen Generation Musher irgendwie damit reinpasst.
Also , der Sommer war halbwegs gesichert fuer grosse Kennel , es wurde das so noetig gebrauchte Geld verdient. Musher fuhren mit ihren Dogs darunter. Die doghandler blieben zurueck und versorgten den Rest der Kennel/Dogs.
Nun kamen die ersten "Grossmusher" auf die Idee , dass ja zuhause so viele dogs rumstehen, die nicht trainiert werden, denn das zukuenftige Raceteam , oder auch 2 Teams...waren ja a.d. Gletscher.
Zuhause standen die Dogs im Yard, fuer die es fuer die naechste Saison eventuell keine Beschaeftigung gibt. So machte der Musher den Doghandlern ein Angebot.
Sie koennen gemeinsam ein [?] gutes Team aus den zurueckbleibenden Bestand zusammenstellen, der Doghandler kann es mit nachhause nehmen und mit ihnen leben, sie trainieren und hat vielleicht Spass daran, die naechste Saison selber mit diesem Team beim IDI /YQ oder ? zu starten. Bedingung : der Doghandler uebernimmt die Verantwortung fuer das Team fuer diese "gemietete Zeit , d.h. Futter und alles was dazu gehoert muss er /sie selber bezahlen. und sollte dem Besitzer[Musher] noch ein ...mehr..weitere Dogs fuer seine Race Plaene fehlen , kann er den oder die dogs dafuer zurueckfordern. Der dog handler wuerde als Ersatz dann andere bekommen. Mhh , so das war der Plan, und zu meinem Erstaunen schien es zu klappen.
Und damit bin ich endlich bei der neuen Generation Dog musher angelangt. Nicht Alle, beileibe nicht.....aber es betrifft einen Teil. .....
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Milaq
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #16 Datum: Juni 21st, 2021 um 8:27:14pm) |
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4
Was koennen dieswe neuen Musher ? Worauf legen sie wert in der dog erziehung / Was sollten sie fuer ein Race koennen, welche Erfahrungen sollten sie haben. uvm. Und damit fing ein neues Kapitel an, dass uns hier im Backcountry oft beschaeftigen sollte.
Und ich mache jetzt eine kurze Kaffeepause, dann geht`s [endlich ] zum eigentlichen Thema. Sorry, fuer Kritik bin ich immer empfaenglich.Aber ich dachte, dass man den Background auch kennen sollte, um einen kl.Teil der "Neuen" zu verstehen.
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Milaq
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #17 Datum: Juni 21st, 2021 um 9:43:48pm) |
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4.
Alles , was ein "Jungmusher" dann lernt , lernen sollte, muss er sich weitestgehend allein beibringen.
Die Dogs sind meistens schon aelter , die kennen die Ablaeufe....ob sie es auch bei dem neuen Musher bringen , ist eine andere Sache. Ich gehe davon aus , dass sie weniger bringen ,als sie tatsaechlich koennen.
Ist der ursprungliche musher/Besitzer dabei . Gibt es taeglich so viel Gelegenheit sich ueber die einzelnen Dogs im Team auszutauschen[scheu oder "grosse Klappe" hoert der Hund auf die Musher Angaben ? was braucht der einzelne dog an Food/Wasser fuer ein Training / manche Dogs moegen es nicht , wenn man sich ihnen von vorn naehert.....usv mehr, das sind normalerweise Abend fuellende Gespraeche, um sich vertraut mit dem Team zu machen und selbst dann tauchen spaeter noch Fragen auf. Dann das Training draussen welcher Dog weigert sich neben wen ? zu laufen,oder will nur in Wheel laufen, oder hier etwas extra....dort `ne kleine "Macke" All das sollte man wissen, bevore man bei-30 F irgendwo in den Mountains unterwegs ist. Es macht zumindest das Leben der Dogs , wie auch des jeweiligen Musher einfacher. Und ...es gibt einen grossen Unterschied zwischen 1-2 Tg. Trip [ den steckt man sich ja noch locker weg ] und 1 Woche bei wenigen CP.
All diese wichtigen Erfahrungen fehlen..wenn der Doghandler sein Team mietet , mit nachhause nimmt..und sein Leben mit fremden dogs leb
So kam hier bei uns ein "JungMusher" letztes Jahr vorbei. Er hatte Fragen zum Trail von - bis - , und Nachbar schickten ihn zu uns, mit der Angabe : "die kennen alle Trails hier", die koennen dir helfen. So kamen wir ins Gespraech. ein netter Mensch , der von Einer mir gut bekannten Musherin als Doghandler ein Team gemietet hatte.
Er hatte viele Fragen...und .. er will dann wohl auch weiter , im kommenden {?} um andere Laender zu erleben. Er wollte nicht hierbleiben. Er musste schon mal sein Team auch anschnauzen. [Klar doch, die dogs sind ja nicht doof, die merken sofort , ob sie besser jetzt hoeren oder erstmal rumbloedeln]. Fuer beide Seiten schwer.. das ist keine Zukunft , meiner Meinung nach. ich habe schon viel Dogteams gesehen , hier beim Training , die genau wussten , dass der neue Musher hinten drauf weniger weiss, als sie.
ein weiteres Beispiel , dass sich hier taeglich in den ersten 2 Wintermonaten mit unterschiedlichen "Jungmusherteams" wiederholt.
Verschiedene Varianten. a. die Trails sind eng , d.h. es gibt keine offizielle breite Bahnen ,es gibt das , was die Dogs "treten", was man mal mit Snowmobil so eben platt macht [ mit den alten Mobilen, die Neuen machen mehr kaputt. So , also man faehrt so vor sich hin , dann stutzt der eigene Leithund ,bleibt stehen . Vor uns steht ein 14 Dogteam, mit einem Musher hintendrauf, der nix sagt , nix unternimmt, der steht und wartet. Okay, ein kurzer freundlicher aufruf an unseren Leaddog Equaluk ..."go rechts " Er seufzt, und schlaegt sich rechts in den Tiefschnee,durch die Buesche,umgeht Baeume im grossen Bogen [ erwartet von uns, dass wir selber drauf aufpassen nicht vor den Baum zu knallen, er hat das restliche team im auge. Nach einem weiten Bogen kommen wir hinter diesem zur "Salzsaeure erstarrten Team wieder a.d.Trail, rufen ihm noch zu "Du musst deinen Dogs ein paar Kommandos beibringen...und sind weg.
diese Begegnungen haben wir zigmal, es aendert sich nichts,rein garnichts. Am Besten ist es immer , wenn wir um eine Kurve kommen und da stehn sie schon.
oder es muss bei einem Trail ein kl.Creek ueberquert werden. Fuer das Chatanika Race haben Volontaere Pinne abgesteckt ,man faehrt die kleine steile Boeschung runter hat 1m flachen Groundund schon gehts steil hoch. Die Super Trailcrew hat diesen stretch gradaud straight so gesteckt, das bedeutet, dass sich Teams und Musher den Hals brechen. Wir haben dann die Sticker umgestellt, naemlich lang ausweichend ,seitlich schraeg von einer Seite a.d.andere Seite.
Die letzte Saison hat hier so viel Unfaehigkeit gezeigt , dass ich fast geplatzt waere, als dann ein Sledstehender vor uns stoppte, und uns zurief, wir sollten aus den Weg gehen, er wuerde ein Iditarod Team fahren, das da ja nix passiert. Himmel !!lass Brain regnen , hab ich geantwortet. Aber sie koennen ja nichts dafuer, sie sind keine Musher, sie lernen,sie brauchen Hilfe.
Vor 2- Jahren Ankunft Finishline Whitehorse. Das Erste , was sie von sich geben ist, .......'es sind viel zu wenig CP , das geht nicht"..das IDitarod hat mehr ..........' Aua, das sind diese Gruppe an Jungmushern, und ich hoffe, -wenn sie bleiben- dass sie dazulernen.Ich hoffe nicht ,auf keinen Fall , dass die Raceleitung sich ihren Wuenschen anpasst, und sie "bemuttert".So lernen sie nix Bei einem Race in der letzten Saison fuhren eine grosse Gruppe fast zum Ende nur noch Kolonne. Das ist sicher eine hilfreiche Herangehensweise, aber nicht einfach fuer andere Musher, die dran vorbei wollen.
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Milaq
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #18 Datum: Juni 21st, 2021 um 9:55:36pm) |
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ach Du meine Guete, ich hab viel zu ausfuehrlich geschrieben. Ich hoere erstmal auf, damit Ihr Luft holen koennt ....sorry... Viele Kleinigkeiten , die eigentlich das Bild festigen , ich lass es erstmal sein. Fragt , wenn Ihr was wissen wollt. Diese "Jungmusher" sind wirklich reizend, aber sie wissen nicht , was sie machen. Deshalb hoffe ich , sie hoeren bei anderen Alt Mushern zu, bevor sie zuviel fordern und damit die Race zerstoeren koennen, und sich selbst schaden. Wobei ich die heftigsten, bloedesten Zusammenstoesse, die ich im Training hier erlebt habe, von dieser Mushergruppe mitbekomme. Lernen, aber wenn man sowieso naechstes Jahr wieder weg sein will......oder wenn wie ein Jungmusher , der das letzte Jahr mit Seavey Dogs fuhr, das Jahr zuvor mit J>King Dogs ....das wird nix. Das ist gebrauchen von Lebewesen , bei ganz geringen Teil Verantwortung uebernehmen. Das haben die Dogs nicht verdient.
Ach ja, Facebook Photos mit dog im Arm sieht so recht "schal" aus.
Die naechste Saison hab ich mir vorgenommen, bleiben wir a.d.Trail stehen. Ich kann ja im Community Center Two River eine Anleitung " wie fahre ich mein Team an andere Teams vorbei "... hinterlegen. Ja , das mach ich,klingt gut.
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Milaq
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #19 Datum: Juni 21st, 2021 um 10:14:54pm) |
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ach ja, schnell noch ein Nachtrag.
Grad die "Jungmusher" muessen ja auch diese Episode in ihrem Leben finanzieren. So hoerte ich , dass Einige "Jungmusher" mit ihren gemieteten Teams nun auch a.d. Gletschern die Touristen fahren. Gut so , so koennen sie sich und die dogs finanzieren.
eigentlich sehr wichtiger Zusatz , der einerseits die finanzielle Seite zufrieden ausfuellen kann.
Andrerseits allerdings nicht zum Lernen ,Aufbauen anregt, so dass diese -sich staendig wiederholenden -Verhaltensweisen , wie vorher beschrieben erklaert werden koennen Die Touris kommen ,das Team wird mit grosser Hilfe eingespannt/ gehalten, und dann geht`s los. Und zwar ein kleiner schmaler Trail ein paar miles nur und das im Kreis. Niemand kommt dem Team entgegen, oder will [ kann ] nicht ueberholen. Musher muss nix sagen, er kann vor sich hin laecheln und Facebook Photos machen. Kein Dogteam kommt von irgendwo her. Nothing, just nothing....wozu also die dogs anleiten/erziehen...fuer was ?
Nun das sieht beim Race ?Training anders aus. Kolonne fahren kann etwas helfen, aber das ist dann ein Race, es ist nicht nur spazierenfahren. Es verhindert hoechstens [ vielleicht ]das scratchen.
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #21 Datum: Juni 22nd, 2021 um 1:42:11am) |
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Hi Milaq,
du hast dir viel Arbeit gemacht und meiner Ansicht nach ist es auch nicht zu lang geworden.
Um das G a n z e wirklich zu verstehen und zu bewerten, muss man auch die Gegebenheiten des Umfeldes kennen.
Ich bin allerdings etwas überrascht, wie ignorant und blauäugig einige Musher*innen dieser jungen Generation diese Sachen angehen.
Ich bin trotz meiner Erfahrung für viele ein "Touri-Musher" geblieben.
Aber anscheinend hatte ich zwei sehr gute Lehrer in unseren Guides.
Besonders Johnny, unserer norwegischer Freund brachte jedem Gast aufs Neue die Besonderheiten 'seines' Teams bei. (in welcher Reihenfolge einspannen, wer kann mit wem, welche Macken haben die Teammitglieder etc.).
Einer seiner wirklich zu befolgenden Forderungen war immer wieder: "Befehle nichts ohne Konsequenz, bestehe drauf !"
Die Hunde merkten immer sehr schnell, ob sich ein Gast daran hielt oder nicht. Bei "nicht" wurde er einfach gefahren und die Fellnasen machten nur 'Dienst nach Vorschrift'. Bei Anwendung hattest du nach kurzer Zeit die Achtung des Teams und konntest es lenken.
Auch auf Trail-Etikette legte Johnny großen Wert, "on by" Verhalten wurde von ihm erklärt und bei eventuellen Begegnungen auch in der Anwendung überprüft.
Fehler durften gemacht werden: "Everybody can learn !" Aber nur einmal ! ! Bei Wiederholung gab's auch schon mal einen heftigen Anschiss.
Hatte man aber alles richtig gemacht, war ein kurzes "Perfect !" sein größtes Lob.
Nach unserer 3. Tour hätte er MalamuteLady und mir jeweils ein Team für eine Tour ohne Guide überlassen.
Anscheinend hatten wir alles richtig gemacht.
OK ! Rennen sind etwas Besonderes, aber wenn ich mich anmelde, sollte ich auch wissen, auf was ich mich einlasse. Die Aussagen zum YQ wie : "Da sind zu wenige CP ..., das ID hat mehr ...... ! zeigt mir, wie wenig Verständnis für die Ur-Ideen dieser Rennen bei dem jeweiligen Sprecher vorhanden ist. Ich kann das einfach nicht nachvollziehen.
Wenn wir unsere 14-16tägigen Touren starteten, mussten wir a l l e s für unterwegs dabei haben. Versorgungmöglichkeiten für zwischendurch gab's meist nur 1x und gerastet wurde am Lagerfeuer, im Zelt oder auch oft in, nun ja, "grenzwertigen" Sami-Logcabins.
Das war aber auch alles kein Problem, da unsere in Fell und Pfoten sehr robusten Hunde in dieser Zeit auch ohne Mäntelchen und Strohlager auskamen. Booties wurden eigentlich nur bei Verletzungen gebraucht.
Die Hunde waren oft schon froh und dankbar, wenn man ihnen bei harten Schneeverhältnissen etwas geholfen hat, eine tiefere Schneegrube zum Reinliegen anzulegen.
Na ja, vielleicht ist meine Sicht auch etwas zu idealisiert, aber anders hätte ich 'meinen' Schlittenhundesport auch nicht betreiben wollen.
Fazit: Vieles an dem von dir beschrieben/beobachteten Verhalten ist für mich/uns unverständlich bzw. nicht nachvollziehbar; gerade wenn man selbst als "Gelegensheit-Musher" einen verantwortungsvollen Zugang dazu entwickeln kann.
Für all das gelernte Verständnis rund um die vielfältigen Belange der Schlittenhunde wurden wir von unseren geretteten 'Norwegern' Snow & Spice über Jahre reich belohnt.
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #22 Datum: Juni 22nd, 2021 um 2:10:13am) |
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okay , ein ganz kurzer,Satz als Fazit. [ wie ich es sehe ?]
Ich glaube , dass diese [wirklich netten "Jungmusher", oder besser gesagt : , ein Teil dieser "Jungmusher",... nicht diejenigen sind, die die Zukunft der grossen Race mittragen wollen/koennen.
Sie wollen die welt erfahren, das ist mein Eindruck. Und das sollten sie, denn einmal mit den dogs angefangen heisst : es sollte ein Commitment sein und nicht ein 2/3jaehrige tolles Erlebnis....um dann z.B. Fischer in Afrika zu werden, und die dogs werden umverteilt, sind schon aelter.
Das haetten die dogs nicht verdient, sie brauchen eben auch Stabilitaet,
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #23 Datum: Juni 22nd, 2021 um 9:24:32pm) |
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@Husky_Heinz und Snowdog
Danke fuer Eure Antworten. Es war interessant zu lesen, snowdog , wie man Dich und Malamutelady in Norwegen im Mushing eingefuehrt und unterstuetzt hat. Super. mehr , als man erhoffen kann ,
Und es hat Euch ja einen grossen Erfolg gebracht, nachhaltige Eindruecke hinterlassen. Und 2 wunderbare dogs. Ich koennte mir auch vorstellen , dass hier der Eine oder Andere sogenannte Profimusher mich als Freizeit/Tourimusher bezeichnen wuerde. Und ich bin ein verdammt guter Freizeitmushe , wie viele andere serioese Freizeitmusher , oder "Tourimusher "ebenfalls......groehl..... Fuer Manche [ sehr kleine Minderheit ] scheint man nur Musher zu sein, wenn man mal officiell hier im Race auftaucht. Und ich hab all die Jahre in Germany als Racer gute -wie auch dumme Musher bei unseren Races erlebt....und hier seh ich es genauso. Trotzdem, die Mehrzahl ist in Ordung. Ich denke manchmal, wir erleben grad eine voellig neue Herangehensweise ..der "Lifestil Musher " und die neuen Facebook Musher". Leztere nenn ich so, weil ich erlebte , dass kurz nach Finish Line schnell das Phone gereicht wurde, und erstmal wird geguckt. Macht den dogs nix, sie liessen sich von den Helfern streicheln.
Macht nix...ich treff sie hier meist auf den Trails wieder, und musste schon oft helfen. Wie peinlich fuer Diejenigen. Und netterweise fuege ich dann noch einen freundlichen Satz dazu,wie : 'och, das lernst du auch noch ", der Anfang ist halt schwer"
Aber , der Grossteil ist gottseidank anders.
hier noch eine kleine Anekdote. 2 Groehli Gespanne auf den Trails fuer einen 20 miler Training Ende Okt. unterwegs. Ploetzlich kamen uns 3 Snowmobiler entgegen. 2 verhackstueckeln und blockieren gleich den Trail, 1 steht [entschuldigend mit den Schultern zuckend , dahinter. Trailcrew from Two river[ himmel ] Die "Musherin" vorne jubelt laut "...oh puppies ,wie suess "... Meine dogs gucken sich erstaunt um , und quatschen mich fragend an, als ob ich etwas dafuer kann. wir gaben unser Kommando und pfluegten im hohen Bogen an ihnen durch den Tiefschnee vorbei zurueck a.d. Trail. Ich hab ihnen dann zugerufen , "die puppies sind 8 Jahre alt, "
Nun ja, die Mehrheit ist anders. damit kann ich leben.
nochmals danke fuer Deinen guten ausfuehrlichen Bericht.
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Letzte Änderung: Milaq - Juni 23rd, 2021 um 11:08:22pm
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Milaq
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #24 Datum: Juni 23rd, 2021 um 12:47:15am) |
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nochmals ein kurzer Nachsatz.
Ich finde es kein bischen zu "idealisiert". und was sollte daran womoeglich negativ oder uebertrieben sein ? Es ist ins Positive gedacht, etwas ,was man anstrebt. Und wenn es "nur" ein bischen ist ,die Intention dahinter ist gut gemeint...denk ich mal. man kann viel zu diesem Thema -Idealisierung festhalten.
Vieles haengt meiner Meinung nach mit der Aufzucht zusammen. mit der menschlichen Konsequenz in der Vermittiung von Erwartungen/erziehung Ich habe fuer mich festgestellt , dass meine Dogs sehr auf die geringste Kleinigkeit meiner Verhaltensweisen reagieren. Gluecklich oder konfus ,in Fragestellung oder Vorfreude.Die dogs koennen und lernen gern mehr als ..rechts, links, go ahead.......good dogs.
sie lernen gerne, aber es muss ein Sinn dahinter stehen, fuer sie nachvollziehbar und positiv im Ergebnis. Dann , so wuerde ich es sehen, komm ich der eigenen Idealisieung in der Bewertung naeher. Ein interessantes Thema, wuerde gern mehr darueber schreiben. es ist auch im Zusammenhang zu dem naechsten Abschnitt zu sehen. die Konsequenz, das Ergebnis beim Lernen macht widerum die " ideale , die daraus folgen , ausWir idealisieren dann ,wenn wir Erfolge mit mit dem durchziehen der Konsequenz haben. okay, prima, klappt doch;D
"...Befehle nichts ohne Konsequenz, besteh drauf"..... oh ja, und manchmal hatte ich den groessten Bloedsinn unueberlegt gefordert, und bestand drauf., dass sie meinen Angaben folgten. Wenn dann "versuchter" Unsinn rauskam, beide Seiten waren zufrieden.
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Letzte Änderung: Milaq - Juni 23rd, 2021 um 10:44:19am
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andy9118
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #26 Datum: Juni 25th, 2021 um 12:24:49am) |
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@andy9118
Fuer die "gemieteten Dogs " werden allein die Unterhaltungskosten zu bezahlen sein. Food,Stroh....und natuerlich die Kosten fuer das eigene angepeilte Race. Aus diesem Grunde gehen halt auch gerne "Jungmusher" mit diesem Team rauf zum Gletscher. Es wird gut fuer die Arbeit dort oben bezahlt. Wenn sie gehofft haben ,dass sie dadurch viel lernen, ist das zwar richtig. Man lernt sehr viel...meist seine eigenen Fehler kennen.es wird nur bedingt sein. Mehrmals am Tag mit dem Team 2-3 ? milen im Kreis fahren , sind keine grossen Anforderungen fuer Dogs und Mensch , ,im Vergleich zum grossen Race.\
Fuer die Dogs ist es super. Wenn sie aus unterschiedlichen Gruenden[ meist Alter] zurueckbleiben muessen, nicht zum Race mitkoennen, und dann noch - wie jetzt fast ins 2.Jahr gehend , keine Besucher kommen , die gerne mit ihnen laufen,fahren.....dann ist es oft bitter mitanzusehen, wie enttaeuscht sie sind, sie bleiben zurueck an ihrer Huette, waehrend die Anderen zum officiellen Races rausrasen. Das ist sehr bitter . Und bevor diese Dogs dann fuer Muskelarbeit [ manchmal Karussel laufen , sind doch Besucher oder ein neuer ,fuer kurzfristige Zeit , anderer Musher auch etwas Schoenes. Was ich damit sagen will, ich will das nicht negativieren, wirklich nicht, ich will auch nicht fuer andere Menschen darueber urteilen, ob das gut oder schlecht ist. Es geht mir darum anzusprechen, dass diese Musher etwas unerfahren sind und so in ein Abenteuer Race gehen ,dass sie mit einem Team fahren, dass nicht auf sie fixiert ist, ueber Jahre mit dem Menschen zusammenwaechst, und das sie , die Musher, ueberhaupt nicht wissen , wie sie selbst alles einzuschaetzen haben.. Natuerlich sollen sie sich auf dieses Stueck Leben freuen, aber um sich selbst und die ihnen anvertrauten Dogs nicht zu gefaehrden, braucht es etwas mehr [ z.B. Erfahrungen ,Anleitung an Dinge, an die man im Traum nicht denken wuerde ,Hintergrundwissen,
das das Team auch macht , was man sagt , mit unterschiedlichen Trailbedingungen dealen , Overflows , Wildtiere , auch u.a. -50 F richtig zu handeln[Dog und Mensch....und so viel mehr. , mehr ,als sich auf den Sled stellen und ....go...rufen. Den richtigen warmen Coat anhaben...der sowieso nie ausreicht... Daher find ich den Gedanken von Canada auch gut, dass fuer Viele erstmal ein kleines Race gut ist. Ein paar kleine Erfahrungen machen.Zuhoeren , nicht das IDI Team eines anderen Musher macht sie selber zum Musher , CP sind gut , aber nicht gleich die 3fache Menge als bisher , ..ja....aber es soll ja nun auch nicht das Sofa Race fuer die Alten werden. Gaehnnn
Milaq [ich hoffe , ich konnte Dir ein paar Fragen beantworten.]
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Letzte Änderung: Milaq - Juni 25th, 2021 um 12:33:15am
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Milaq
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #27 Datum: Juni 25th, 2021 um 1:10:50am) |
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oh je....ich las grad nochmals Alles durch.Dabei fiel mir auf , dass ich nicht hinreichend die eigentliche Gletscher/Mushingtour beschrieben habe...ich hatte zwar das Schweizer Beispiel angefuehrt...aber das war`s dann... Sorry. Nur als Nachtrag.
In der Schweiz werden die Touristen mit der Jungfrauenbahn [die -mal nebenbei erwaehnt - , nicht ohne die Groenlaender aufgebaut werden konte ] zum Gletscher hochgefahren. Dort auf einem grossen freien Platz warten schon die Groehli Gespanne mit seinem Musher. Die Groehlis werden einzeln hintereinander eingespannt und ziehen bis zu 3-4 Leute a.d.Sleds mit. Diese Einspannung ist fuer das Gebiet dort oben besser. Die Groenlandhunde leben mit ihrem Musher durchgaengig das ganze Jahr ueber, wenige 100 m weiter in einem kleinem Haus, grossen Dog Gehege...fast am Berg klebend.\ Mein alter Freund Pierre-Philippe Oriet arbeitet/lebt dort mit den Groenlaendern, die dem Business Eigergletscher /Jungfraubahn gehoeren ]ich hoffe ,ich hab den Firmennamen richtig geschrieben [ Werbung ist es ja nicht mehr..es gibt diese Art Dog Station nicht mehr. Der Schweizer Musher Pierre Phillipe hatte auch seine eigenen Groehlis mitgebracht , in die Gemeinschaft integriert ach ja ...und seine Schlange. Er ist fuer viele,viele Jahre dort oben fuer alle Ablaeufe,dogs,sport, Besucher,...etc eingestellt und verantwortlich gewesen. er hat dort viele,viele Jahre gelebt , gearbeitet , und die Groehlis haben der Bahn zu hohen Bekanntheitsgrad geholfen. Der Schweizer Sleddog Club hat ihn unterstuetzt...er ist mit den Dogs auch ab und an ins Tal gefahren ...zu Races....uvm [wenn ich mal Zeit habe, schreib ich die ganze Geschichte auf..ist interessant.]
Hier in alaska laeuft es anders.
Es sind ueberwiegend die Cruise Gaeste , die an Land etwas erlebem wollen. Ein Hubschrauber bringt sie hoch in die Berge , es wird `ne Runde ueber den Gletscher gedreht , von oben sieht man nur .Weiss....da sind dann ein paar [ na ja , so an die 50 und mehr - Doghauses, Hunde/Kette davor...Abseitz ein Gross Zelt fuer die Menschen. Nach der Landung werden die Gaeste mit den dogs, den Abfolgen vertraut gemacht, und dann gehts los......Es ist meist eine grosse ebene Flaeche, es ist nicht gefaehrlich,aber sehr schoen , atemberaubend. Der Schnee, der Himmel, die Dogs u nd die Stille. Es gibt wirrklich nur begeisterte Besucher. Nach der Runde wird noch "Hunde geknuddelt" , und wird wieder runtergeflogen. Die Dogs leben [ unterschiedlich von Gletscher to Gletscher ] ein paar Mon. ...2..3..? dort oben. Ich glaub Musher/Helfer wechseln sich ab.
Das Projekt Schweiz startete so um 1913 , mit Unterbrechungen....neue Bahn ein Stueck weiter hoch mit Tunnel bilden., Musher Wechsel ...Unstimmigkeiten....vielleicht auch [ so hoerte ich ] ging die Attraktion etwas zurueck... und sp endete Anfang 2000 die Story
Die Groenlandhunde vom Eigergletscher. Ich war schon hier , hoerte erst davon , als die Dogs verteilt wurden[
Jahre spaeter konnte AlaskaDeutscher mir helfen die Nachfahren einiger Eigergltschergroehlis zu finden. so... Milaq
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Letzte Änderung: Milaq - Juni 25th, 2021 um 12:06:10pm
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andy9118
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #28 Datum: Juni 25th, 2021 um 1:50:22am) |
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Danke Dir, sehr interessante Schilderungen gespeichert
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Snowdog
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Re: Yukon Quest 2022
(Antworten #29 Datum: Juni 25th, 2021 um 2:31:55am) |
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am Juni 24th, 2021 um 11:13:45pm schrieb andy9118 : * Wahrscheinlich ist es generell sehr schwer ein Team zu finanzieren was nicht in der Lage ist um Top-Platzierungen zu fahren und entsprechende Geldpreise zu gewinnen.
* aber wie blauäugig manche in so ein Rennen gehen kann ich nicht nachvollziehen. Die Folge waren dann bei dem einen oder anderen leider verlorene Gliedmaßen. Zitierten Beitrag lesen Hallo Andy,
vieles hat Milaq ja schon beschrieben und erklärt. Doch möchte ich auf zwei deiner Punkte aus Sicht eines "Hobby-Mushers" noch einmal eingehen.
* Du fragst nach der Finanzierung von Dogteams, die keine gewinnträchtigen Plätze erreichen können. Nun ja, das können ja immer nur wenige sein, die das erreichen.
Früher war es für viele Musher in Alaska, Yukon etc. einfach ein Lifestyle, mit Hunden zu leben und sich in Rennen zu messen. Gewinnen und etwas für die Kasse tun war gut, aber es ging auch um die Gemeinsamkeit und das dabei sein.
Mit der zunehmenden Kommerzialisierung ging leider viel dieser Einstellung verloren. Das ist ja auch der Grund, warum einige von uns das Engagement der QPAWS-Oranisation beim ID und anderen Rennen durchaus kritisch sehen. Große Kennel werden dadurch immer größer und kleine Kennel können auf Dauer dann erst recht nicht mehr mithalten.
Auch wird die Teilnahme an einem Rennen sowieso immer teurer. Willst du in einem "Commercial-Race" mithalten, brauchst du Hochleistungshunde, die aber aufgrund ihrer Züchtung nicht ohne Booties, Coats, Gaitors etc. und ein Spezialfutter auskommen.
Früher holten sich Musher genügend Lachs aus einem Fluss, so daß es für den ganzen Winter incl. Races reichte. Ggf. kam dann bei den Rennen auch noch etwas selbst erlegtes Karibou oder Elch dazu.
Das reicht heute aber bei weitem nicht mehr. Also steuert alles auf die von Milaq beschriebene Entwicklung hin.
* Ja, blauäugig gehen nicht nur einige Teilnehmer den YQ an, vielen geht es bei Huskytouren genauso. Allerdings wird dies auch von vielen Anbietern dieser Touren durch ihre Organisationsform unterstützt. Du machst ein paar Tage hintereinander eine Tagestour, bist abends wieder in der gemütlichen Lodge und übernachtest als "Highlight" 1x in einem beheizten Tent. So schnuppert man wie du am Fish Lake (die Region kenne ich auch gut) etwas an der Faszination Dogmushing, doch zum "Herz" dieses Lifestyles dringt man so nicht so richtig vor.
Zum Glück gibt es einige wenige Anbieter mit echt expeditionsmäßig durchgeführten Touren. Bei einem guten Guide lernst du da richtig viel über Hunde, Lageraufbau, Verhalten bei großer Kälte und alles andere, was du zum Winter-Survival brauchst.
Ich hatte bei 15 Touren 4 Guides (Norw. 10x & 1x / Alaska 1x / Yukon 3x). Alle waren zu den Gästen nett, aber das 1x in Norwegen war eine schweizer Guidin, die zwar eine echte Hundeflüsterin war (echt toll), aber für die Belange eines sicheren Fahrens im ungespurten Gelände einfach keine 'Antenne' hatte. Einmal brachte sie uns wg. einer Abkürzung in eine für Mensch und Hund gefährliche Situation. I was not amused !
Es sind so viele Faktoren, die das Erlebnis Dogmushing und die Rennen beeinflussen und ich bin froh, die richtigen Lehrer, einen norw. "Mountain Man" und einen Yukon "Bushman" (YQ Veteran), gefunden zu haben.
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Das wirkungsvollste Mittel gegen Stress & schlechte Laune hat ein Fell, vier Pfoten und bellt ! “Als ich die Hand eines Menschen brauchte, reichte mir jemand seine Pfote“
Letzte Änderung: Snowdog - Dezember 12th, 2021 um 10:13:51am
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