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   'Mile 101' Checkpoint
(Moderator: admin)
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   Autor  Beitrag: 'Mile 101' Checkpoint  (Gelesen: 12071 mal)
 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #30 Datum: Dezember 29th, 2009 um 4:03:25pm)
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Eric Cosmutto hat nun den ersten Wintertrail von der Chena Hotsprings Road nach Mile 101 gebrochen und ein paar Photos zurueck gebracht.
Der Trail des jaehrlichen Yukon Quest Rennens wird von sogenannten 'Trailbreakers' gelegt. Diese kennen die Trails in ihrer Gegend.
Die oft erwaehnten 'YQ-Trailbreakers' des Yukon Quest oder des Iditarod folgen meist nur den Trails der lokalen Trapper und Motorschlittenfahrer. Bede Rennen sind entlang des Trails immer auf Einheimische angewiesen.
Eric, der aus Northpole, einer Kleinstadt nahe on Fairbanks stammt und seit Jahren ein Teil der 101 Crew ist, hat sich allerdings bereit erklaert dieses Jahr den Trail ueber Rosebud und Boulder Summit bis hin zu Eagle Summit zu brechen.
Hier... nur um die nie erzaehlte Geschichte des Rennens zu eraehlen, ein paar Photos:

Eric Cosmutto's Kommentar zu diesem Photo:" Dies ist der Trail, ... oder zumindest die Richtung in die wir ihn legen sollten:



Trapper und Motorschlittenfahrer arbeiten seit langem entlang des YQ-Trails zusammen um dem 1600 km Trail des Rennens zu legen.
Viele Leute entlang der Rennstrecke unterstuetzt das Rennen auf die eine oder andere Art. Manche fahren ihre Motorschlitten zu Schrott um in schlechten Jahren regelrecht einen Trail aus dem Eis des Yukon Rivers oder den umliegenden Bergen herauszupruegeln. Die Geschichte dieser Leute wird nie erzaehlt obwohl sie eigendlich zumindest genauso wichtig ist wie die der beruehmten Musher die den Trail angehen.
Ich kann nur Photos zeigen, die einen kleinen Teil des Trails abdecken.
Ob 'Checkpoint 101' oder 'Checkpoint Pelly Crossing', die wahren Mithelfer des Rennens sind ohne Zweifel schon zwei Monate vor dem Rennen auf dem 1600 km Trail unterwegs.
Hier ein schoener Blick auf das Tal des Birch Creek  von Rosebud Summit bei -25C und klarem Himmel.
Eric hat die Erfahrung um den 'ersten' Trail des 2010 YQ ueber Boulder und Rosebud Summit zu legen.



Viele der immer unerwaehnten Traibreaker muessen an vermutlichen Gefahrenstellen oft anhalten um einen sicheren Weg fuer die Musher zu finden.
Dieses Photo wurde an Eagle Creek geschossen. Das Eis  im Hintergrund ist wieder einmal unter dem Druck des Wassers gebrochen. Eric weiss, dass die Bruchstelle weiterhin Wasser an die Oberflaeche pumpen wird.
Dies nennt sich 'Overflow'.
Obwohl es erst Dezember ist und man nur ahnen kann was der Fluss im Februar machen wird sollte der Trail vom Bach ferngehalten werden. Der Dampf im Hintergrund ist offenes Wasser, das sich bei -20 C durch das Flusseis drueckt. Eine Kreuzung des Baches ist hier eher unsinnig.



Als Fazit sollte wohl gesagt werden, dass diese drei Photos nur ein kleines Bild dessen ergeben was freiwillige Helfer schon Monate vor dem Start des YQ 2010 tuen um sicher zu stellen, dass der Trail des YQ 2010 gut gelegt worden ist.
Dann kommt allerdings das Flusseis, dann die Stuerme und der Overflow, der innerhalb von 24 Stunden ein eisiges Flusstal mit 40 cm Wasser fuellen kann.
Man weiss ja nie.....

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 Yukonpaul
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #31 Datum: Dezember 29th, 2009 um 4:18:36pm)
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Hallo Peter,

Danke für dein update und vor allem für die tollen Fotos !

Beste Grüße, wünschte wir hätten hier auch so schönen Schnee anstatt Regenschauer wie im Sommer...

Paul

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 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #32 Datum: Januar 12th, 2010 um 2:29:54pm)
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Eric Cosmutto ist auch dieses Wochenende wieder nach Mile 101 gefahren und hat weiter am Yukon Quest Trail gearbeitet. Die Temperaturen lagen um -30 C, aber er zieht die lange Unterwaesche ja schon aus reiner Erfahrung an.
Wirklich gute Motorschlittenfahrer koennen auch bei -40 C ihre Maschienen anwerfen, aber ich bin in dieser Hinsicht recht unerfahren.
Unser groesstes Problem in Mile 101 ist nun der wenige Schnee auf dem Trail. So schoen und schneereich die vorhergehenden Photos auch sein moegen wird der geringe Schneefall des Jahres auf hohen Bergkuppen oft weggeblasen. Eric faehrt den Trail als offizieller Trailbreaker jedes Wochenende ab um den Schnee auf dem Trail zu verdichten damit er nicht mehr weggeblasen werden kann. Die Wettervorhersage fuer die naechsten 5 Tage stellt auch keinen Schnee in Aussicht, .... nur fast konstante 30 C unter rein blauem Himmel.
Dies ist natuerlich die kaelteste Zeit des Jahres:
Nur 4 Stunden Sonnenlicht, ein Boden der bis auf einen Meter Tiefe die letzte Waerme des Sommers lange vergessen hat und ein Land, das seit ueber drei Monaten im Winterschlaf liegt.
Wir hoffen auf mehr Schnee fuer die Hunde des YQ ... und natuerlich auch fuer die Musher.
Echt !
----------
Mike Bowman ist auch nicht mehr der Juengste. Er braucht eine Knieoperation.
Da er ganz frueher mal Hundefuehrer in Vietnam war , wird ihm die Operation bezahlt: "Peter, morgen muss ich nach Anchorage fahren und spaetestens uebermorgen werde ich wissen wann sie mich operieren werden."
Ich stutze: "Du willst mir doch nicht sagen, dass du nicht nach 101 kommst?"
"Naja, ich weiss nicht wann sie mich operieren wollen. Entweder geben sie mir noch mal eine Spritze und operieren mich nach dem Rennen oder ..... davor."
"Und dann... ?".
"Oh, ich komme. Sie haben mir gesagt, dass ich nach ein paar Tagen wieder laufen kann."
Mit dem Telephon am Ohr schuettel ich den Kopf:
"Ja Mike, ... damit meinten die Aerzte den Weg vom Schlafzimmer zum Klo, aber sicherlich keinen Marsch durch verwehten Schnee in Mile 101."
"Ach, die Aerzte haben keine Ahnung wer ich bin...", Mike klingt fast empoert. "Vielleicht muss ich dann eben mit meinem Motorschlitten rumfahren anstatt zu laufen."
Typisch Mike, .... es gab wenig was ihn je aufgehalten hat.
Ich atme einmal tief durch: "Was zum Teufel ist mit deinem Knie los ?"
"Falls ich einen falschen Schritt mache biegt sich das Knie nach hinten durch ,... und wenn ich es zuweit durchbiege kann ich das Knie fuer immer vergessen. Das ist zumindest die Ansicht der Aerzte, aber was die so erzaehlen ist eh...."
Ich frage nicht weiter sondern unterbreche ihn:
"Halt das Knie still, Alter. Wie waer's wenn du den Check-in fuer die Musher in 101 machst. Ob du nun operiert wirst oder nicht,... am 7. Februar wirst du sitzen oder stehen aber sicherlich nicht rumlaufen."
Mike ist eher empoert. "Ja, .... aber....", meint er.
In 'normalen' Checkpoints streiten sich Leute darum Musher offiziell begruessen zu duerfen. In vielen Faellen nehmen Checkpoint Managers diesen Job am liebsten selbst auf sich. Mike ist allerdings eher empoert ueber diese Idee.
"Aber ich muss doch das Rastgebiet auslegen."
"Richtig, und dies wirst du mit einem Motorschlitten unterm Hintern und einem Zeigefinger machen falls die Aerzte ein Messer ans Knie setzen."
Mike grummelt laut am Telefon. Er braucht keine Hilfe, meint er.
In meiner Gegenantwort stimme ich ihm zu: "Natuerlich brauchst du uns nicht. Die Crew braucht dich, ... und wenn du da draussen umfaellst bist du recht nutzlos."
Mike ist ein intelligenter Mann und versteht was ich meine. Obwohl nur ein grollendes "Hm.." ueber den Telephonhoehrer zu hoehren ist weiss ich, dass er mir zustimmt.
Die meisten Musher im 'Checkpoint 101' werden sicherlich von ihm begruesst werden.

Jesse Holmes wird zumindest fuer 2010 in die Spuren von Mike Bowman treten.
Allerdings hat Jesse sich dieses Recht und die damit verbundene Herausforderung hart verdient.
=============
Spaeter rief ich Eric Cosmutto an.
Er arbeitet fuer die US Airforce.
Vieleicht haette ich dies nicht tuen sollen, denn auch er erzaehlte eine Geschichte die nicht in meine Idee des YQ 2010 passte.....






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 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #33 Datum: Januar 14th, 2010 um 6:06:53am)
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Als Naechsten rufe ich also Eric Cosmutto an.
Seine unermuedliche Trailarbeit und Hilfe ist weit mehr als man von einem Freiwilligen erwarten sollte. Wenn ich mit ihm rede denke ich immer daran wie viele andere Leute unerwaehnt und unermuedlich an Trails in ihrer Nachbarschaft fuer das YQ arbeiten.
Eric arbeitet fuer die US Airforce und reist um die Welt. Was er da wirklich macht weiss ich nicht. Er laesst sich darueber auch nicht aus. Ich frage nicht.
"Peter, ich werde alles fertig stellen, aber es kann sein dass ich kurz vor dem Rennen den Kontinent verlassen muss."
Ich schucke einmal trocken. Die Neuigkeiten die Mike mir 15 Minuten vorher unterbreitet hatte waren eigendlich genug fuer einen Tag gewesen.
"Entweder mein Partner oder ich werden eine Woche vor dem Rennen ausfliegen muessen. Wer immer der Zweite ist wird eine Woche nach dem Start des Rennens ausfliegen."
Ein leicht sarkastisches Lachen bleibt mir in der Kehle stecken waehrend ich versuche diese Information zu verarbeiten: "Flieg als Zweiter". Ich komme mir mit dieser Bemerkung selbst dumm vor.
"Wir haben keinen Einfluss darauf, Peter. Falls es soweit kommt werde ich einen Ersatz fuer mich finden."
Ich lache mit bitterem Nachgeschmack: "Eric,... in dem Falle haettest du jemanden vor 6 Jahren trainieren muessen."
"Carsten wird nach Mile 101 kommen," fuege ich hinzu. "Er meinte, dass er dir mit dem Trail helfen will." Die Beiden kennen sich wie schon erwaehnt recht gut und haben viele Meilen des YQ Trails gemeinsam zurueckgelegt. "Na dann hast du ja jemanden."
"Mike, ... so gut Carsten auch ist....". Ich vollende den Satz nicht.
Wir unterhalten uns fuer weitere 30 Minuten ueber den Trail und 101. Ich kann spueren wie weh ihm die Nachricht tut.
In ein paar Tagen werden wir wohl mehr wissen.
-----------------------------------
Obwohl wir im Augenblick nicht mehr wirklich wissen welche Leute der alten Mannschaft zurueck kommen, bin ich sehr froh, dass wir ein paar neue Crewmitglieder aufgenommen haben. Carsten Thies kann wahrscheinlich Eric Cosmutto's Job uebernehmen und Jesse Holmes hat genuegend Erfahrung um auf die eine oder andere Weise Mike Bowman's Praesenz auf dem Rastplatz zu ersetzen.
Beide Jungs sind wirklich gut und haben mein Vertrauen. Allerdings kann keiner von ihnen mit Mike's und Eric's Erfahrung mithalten wenn es zu einer brenzligen Situation kommt. Es ist wieder einmal ein Zeichen, dass wir fuer jedes langjaehriges Mitglied des Checkpoints einen Ersatz brauchen. Dies gilt auch fuer mich. So seltsam es klingen mag, .... es ist Zeit eine juengere erfahrene Crew auszubilden. Jesse Holmes wird nur der Anfang sein.
Wir werden erst am kommendem Wochenende sehen wie sich diese Geschichte entwickeln wird.

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 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #34 Datum: Januar 14th, 2010 um 6:23:08am)
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Wenige der Leute die diese Zeilen lesen, werden sich an Brad Brooks erinneren.
Brad ist ein Kommunikationsspezialist der sein Geld zum grossen Teil mit Internetzugang ueber Satelitten verdiente als diese Variante des Internetzugangs in Alaska fast unmoeglich erschien.
Er war einer der Ersten, die dem YQ halfen Photos und Videos von abgelegenen Checkpoints mit Telephonverbindung ins Internet hochzuladen. Ich schoss die ersten Photos und Videos. Er brachte die Internetverbindungen zu Stande.
Mile 101 war allerdings recht kompliziert, da der Satellit den er erreichen wollte nur 4 Grad ueber den suedlich gelegenen Huegeln von Mile 101 lag. Damit verbrachte er waehrend der ersten Versuche fluchende Naechte mit seinem Computer neben einem Holzofen und einer 12 Volt Batterie um alle 5 Minuten in einen eisigen -40C Sturm zu laufen und seine Satelittenscheibe um 3.75 Grad von Suden nach Suedwesten, Suedosten or hoch und runter zu drehen
Er murmelte die ganze Zeit lang unverstaendliche Zaehlen und ich fragte ihn damals ob ich ihm helfen koennte. Er antwortete kaum.
Erst gegen 3 Uhr morgens brachte er den tief am suedlichen Horizont stehenden Satelitten dazu unsere E-mails anzunehmen. Zur selben Zeit fanden wir heraus, dass unsere 12 Volt Batterien weit mehr Energie hergaben wenn wir sie vom eisig kaltem Boden hoben und ein bischen anwaermten. Damals hatten wir noch keine Generatoren.
Als wir vor seinem Computer standen und er schlussendlich erschoepft aber zufrieden laechelte, sendeten wir das erste Photo aus Mile 101.
Natuerlich gab es viele Photos von anderen Checkpoints, aber Brad hatte es mit seinem eigenem Geld und seiner eigenen Ausruestung als Erster geschafft, Internet-Zugang  fuer Mile 101 zu erschaffen.
--------------
Brad, der nun etwas aelter ist und dem sein Bruder letztens eine Niere geschenkt hat wird hoffentlich nach Mile 101 kommen.
Er ist nicht nur ein guter Freund sondern hat damals die erste 'live coverage' eines Hundeschlittenrennes moeglich gemacht. Selbst der Iditarod hinkte zu diesen Zeiten weit hinterher. Es waren die Zeiten in denen wir ein schlecht angesehener 'Dogdrop' waren, gute Feten hatten, der Wind die Huetten schuttelte und wir einfach 'unseren eigenen Mist' machten.
Letztlich hat man Brad einen Fuss amputiert. Es geht auch ihm nicht mehr so gut wie frueher Er rief mich an: "Ich wuerde gerne nach 101 kommen. Ist das ok ?"
Ich konnte das Zoegern in seiner Stimme lesen. Ich freute mich riesig ueber den Anruf:
"Brad, klar !!! Wir brauchen dich fuer Video uploads und weit mehr. Wann willst du hoch kommen ?"
"Sag mir wann ich kommen soll. Fuenf meiner Zehen werden auf jeden Fall nicht mehr kalt werden." Er spricht damit den amputierten Fuss an. Seinen Humor hat er nicht verloren.
"Geht's dir ok ?" - Ja, eigendlich schon. Muss mich nur an die neue Prothese gewoehnen."
"Na, dann... Ein gutes Bett und einen gemuetlichen Stuhl haben wir solange du mit den Computern aushilfst." Er lacht.
Falls wir wieder mal Video schnell auf's Internet stellen wird es wahrscheinlich Brad's Arbeit sein.
Ich freue mich riesig auf Brad waehrend ich hoffe, dass Eric und Mike auch auftauchen werden. Darueber werde ich erst demnaechst berichten koennen.
Allerdings enthaelt diese Geschichte eine Lehre:
So toll der Titel 'Checkpoint Manager' auch klingen mag, er traegt keinerlei Wert ohne eine gute und erfahrene Crew auf die man sich verlassen kann.
(Fortsetzung):
Eric Cosmutto und ich werden wahrscheinlich dieses kommende Wochenende nach Mile 101 fahren um letzte Entscheidungen ueber Rastplaetze zu treffen und einen Teil des YQ Trails zu befahren. Josea und Greg (Renn-Koordinatoren) werden uns dort hoffentlich fuer eine Besprechung treffen.
Die Wettervorhersage spricht von -35 bis -42C. Nicht sehr angenehm aber ohne weiteres machbar.
Wir werden sehen....

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 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #35 Datum: Januar 21st, 2010 um 6:20:45am)
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Eric und ich waren dieses Wochenende in Mile 101 und haben lange rumgestanden um 27 Rastplaetze zu finden. Etwas Gebuesch muss weg, damit wir alle Musher unterbringen koennen, aber ansonsten ist alles ok. Auch hat sich die Auslandsreise von Eric verschoben. Er wird also waehrend des Rennens in Mile 101 bereitstehen. (Tiefer Seufzer der Erleichterung !!!)

Da wohl jeder gerne Photos mag, hier ein paar Photos von Eagle Summit und Mile 101, die Eric geschossen hat (all rights reserved, copyright ! .... und so).
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Zuerst Mile 101:
Wir mussten den Platz fuer Musher vergroessern und haben ein paar kleinen Weiden das Garaus machen muessen. Eric hat danach das gesammte Gelaende mit seinem Motorschlitten platt gefahren, damit der Wind den Schnee nicht wegweht. Der Untergrund ist sehr steinig. Dieser Blick geht vom oberen Teil des Rastplatzes zur Kuechenhuette, der einzigen Huette die Besuchern zeitweise zugaenglich ist. Die Linie der Strohballen markiert die Abgrenzung zwischen Rastplaetzen und der Gegend in der sich Besucher aufhalten duerfen. Der Strassendienst hat uns jetzt schon zugesagt, dass er Mile 101 soweit mit Schneepfluegen bearbeiten wird wie wir es wollen. Dies ist der Grund wieso wir diese Barriere jetzt schon aufgebaut haben. Pfluegt uns bloss nicht die Rastplaetze fuer die Hunde....    



Das zweite Photo zeigt den Blick von der 'Besucherseite".
Rechts im Hintergrund ist ein Teil des Aufstiegs nach Eagle Summit zu sehen. Das dunkle lange Geraet zwischen den Strohballen ist Eric's Schlitten, den er hinter seinen Motorschlitten spannt:


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Teil 2 folgt:

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 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #36 Datum: Januar 21st, 2010 um 6:56:30am)
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Photos wie die folgenden machen es vielleicht leichter zu verstehen, wieso Musher auf Eagle Summit in einem Schneesturm vom Trail abkommen.
In diesem Photo liegt das Tal in Richtung Central unter einer Tiefnebeldecke.
Der Trail fuehrt in die nicht sichtbare Ebene und nur die umliegenden Berge sind zu sehen. 5 Teams verloren hier in 2006 ueber Nacht bei Schneetreiben und Winden von ueber  100 km/h den Trail. Sie hatten zwar in Mile 101 die Wetterwarnung gelesen, sich allerdings trotzdem auf den Weg gemacht und wurden spaeter von der US Airforce mit Blackhawk Helikoptern gerettet als sie vom Trail abkamen und schlussendlich in kleinen Hochtaelern im Tiefschnee stecken blieben.
Einer der Musher meinte: ".... und dann habe ich den Schlitten in den Wind gekippt und mich mit meinen Hunden dahinter vergraben. Wir hatten keine Ahnung mehr wo wir waren und haben einfach einen grossen Haufen aus Musher und Hunden gemacht. Ich hab sie alle von der Leine genommen und wir haben uns einfach zusammengeballt. Jeder von uns wusste worum es ging."

Ein anderer der in 2006 geretteten Musher meinte: "Ich habe eine wirklich gute Stirnlampe, aber in dem Sturm konnte ich noch nicht mal mehr meine Leithunde sehen, geschweige denn den Trail. Als ich meinen Schlafsack aus dem Schlitten nahm hat ihn der Wind mir aus der Hand gerissen. Der Schlafsack verschwand in sekundenschnelle in der Dunkelheit. Ich konnte he nur knien. Aufrecht stehen war unmoeglich."
Einige der geretteten Musher behaupteten spaeter, dass sie spaeter ohne Rettung zum Trail zurueckgefunden haetten falls kein Helikopter gekommen waere. Manchen haette ich dies zugetraut. Allerdings laesst sich bei 100 km/h Winden auch kein Kocher anzuenden um Schnee zu schmelzen. Wasser ist in solchen Situationen sehr wichtig.
Waehrend der Rettungsaktion in 2006 wurde laut Aussage der US Airforce von der Helikopter-Crew die staerkste Sturmboehe mit mindestens 92 m/hp (knapp 145 km/h) gemessen.
Zu dieser Zeit lagen saemtliche in den Schnee gesteckten Trailmarkierungen entlang des Passes allerdings schon flach. In diesem Photo sieht der Pass allerdings recht harmlos aus:



Spaet nachmittags mit der langsam untergehenden Sonne stand Eric auf dem hoechsten Punkt des Passes und photographiert nach Osten in Richtung Checkpoint Central. Das Tal liegt im Nebel. Die schwarzen kreisfoermigen Objekte sind Autoreifen. Es gibt hier oben nichts wo Musher ihre Hundeteams sicher anbinden koennen und der sturmverblasene Schnee auf dem felsigem Untergrund ist selten tiefer als 5 cm. Die Autoreifen sind im Boden verankert und sollen Mushern dazu dienen ihre Hunde  mit einem Schneehaken zu sichern falls diese rasten oder nochmals absteigen wollen um einem anderem Musher zu helfen.
In 2009 war es Brent Sass, der nochmals zu Fuss abstieg um William Kleedehn zu helfen sein rebellierendes Team ueber den oestlichen Steilhang zum hoechsten Punkt des Berges zu bringen.
Auch er sicherte sein Team an diesem Platz, war aber nur einer der langen Liste von Mushern, die ueber die Jahre an diesem Punkt des Rennens lieber halfen als gut zu plazieren. So half auch Sebastian Schnuelle in 2007 drei Teams ueber den Steilhang.



Dieses Photo zeigt einen der fuenf Tripods, die auf Eagle Summit stehen um Mushern im Tageslicht die Navigation zu erleichtern. Sie wurden vom Yukon Quest in 2005 errichtet, nuetzen bei Schneestuermen allerdings wenig. Der lange Winter hat das dreibeinige hohe Gestell mit Eis und Schnee verkrustet.
Als Eric diesen Winter mit seinem Motorschlitten hoch zum Pass fuhr, fand er eines der Gestelle auf der Seite liegend und zum groesstem Teil mit Schnee verdeckt. Nur ein Fuss des Gestells ragte aus einer Schneewehe.
"Kannst du dir vorstellen was fuer Winde es bedarf soetwas umzukippen ?", meinte er.
Eric will jetzt Bruchsteine an die Staender schnallen um sie vor dem Umkippen zu bewahren.
Schnee und Eis das sich auf dem Tripod abgesetzt hat ist ein Zeichen dafuer, wie schnell sich selbst gute Reflektoren, mit denen diese Staemme im Stirnlampenlicht der Musher nachts zu sehen waeren ebenfalls vereisen und unsichtbar werden.


Einige Musher kommen in Mile 101 an und sagen: "Wisst ihr, all der Mist ueber Eagle Summit, wie steil der Berg ist und wie schlimm alles ist scheint mir reichlich uebertrieben. Zugegeben, .... es ist schon ein ganz netter Huegel, aber alles andere ist weit uebertrieben.
Lasst uns alle auf gutes Wetter hoffen, denn dann ist Eagle Summit sicherlich nicht der schwierigste Teil des Rennens.

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 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #37 Datum: Januar 25th, 2010 um 8:42:05pm)
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Als Eric und ich gemeinsam nach Mile 101 fuhren habe ich aus reinem Spass ein Testvideo gemacht. Eigendlich wollte ich es hier nicht eintragen, da es aber inzwischen auch auf der offiziellen Facebook-Seite des YQ eingetragen ist kann ich es wohl auch hier eintragen.
Wer Eric einmal 'live' sehen will, kann hier klicken:
http://www.youtube.com/watch?v=6VpXwHMgQfA  
Wie gesagt, es ist ein Testvideo und man sollte es nicht zu ernst nehmen....  

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Letzte Änderung: admin - Februar 3rd, 2010 um 11:10:37pm
 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #38 Datum: Januar 28th, 2010 um 10:35:23pm)
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In den letzten Tagen sind knapp 1000 Karibou ueber den Trail des Yukon Quest gezogen. Leider knabbern sie auch gerne an Trailmarkierungen, was das Markieren des Trails etwas erschwert. Auch stampfen sie mit ihren Hufen Loecher in den Trail womit dieser wieder neu geglaettet werden muss.
Hier sieht man einige der weit verstreuten Karibous auf dem Huegel ueber Mile 101.

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 Nordmann
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #39 Datum: Januar 29th, 2010 um 10:33:33am)
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Hallo Peter,

Ihr seid echt nicht zu beneiden. Mal ist es der Wind der dem Trail zu schaffen macht und nun kommen die Caribous !! Die schmecken als Stew hervorragend!!!
Lasst Euch nicht kleinkriegen !!!

Gruss Sui
Viva Colonia

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 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #40 Datum: Januar 30th, 2010 um 2:28:45am)
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Sui,
das ist doch eigendlich eher romantisch. So schlimm sehen wir das garnicht. Es passiert jedes zweite oder dritte Jahr, dass die White Mountains-Karibouherde da durch wandert und Unfug anstellt. Ist ein bischen mehr Arbeit, aber 1000 ueber 900 Quadratkilometer verstreut sind viel besser als 5 wuetende Elchmuetter mit Kalb, die den Trail als ihr persoenliches Eigentum ansehen....
Wollte das Photo nur zeigen um einen Eindruck davon zu geben was da draussen so los ist.
Also, alles halb so wild...
Wenn nichts anderes auf uns zukommt haben wir sicherlich keine Probleme....

Peter

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 Nordmann
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #41 Datum: Januar 31st, 2010 um 3:53:07pm)
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Hallo Peter,

Klar sieht das romantisch aus, aber ehrlich schmecken tun die Dir doch auch oder Bin auch immer froh wenn ich die fotografieren kann . Die sehen ulkig aus wenn die auf dem verschneiten Highway vor Dir herlaufen und die Beine  so lustig setzen  beim laufen. Bis die Tage Alter.

Gruss aus Whitehorse
Sui
Viva Colonia

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 dr-blei
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #42 Datum: Januar 31st, 2010 um 4:14:37pm)
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Na gegen Karibuschnitzel oder Gulasch is doch nichts einzuwenden.

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 Peter_Kamper
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #43 Datum: Februar 1st, 2010 um 2:02:03pm)
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Offiziell ist die Jagd auf Karibou im Bereich des Checkpoints Mile 101 geschlossen. Falls irgendjemand eins versehentlich ueberfaehrt werde ich wahrscheinlich nicht informiert werden und selbst wenn... werde ich keine Zeit haben dies hier zu berichten.
Uebrigens servieren wir in 101 an Wildfleisch nur Elchgulasch.... soweit ich weiss.

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 dr-blei
 Gast
 
 
     

   
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Re: 'Mile 101' Checkpoint
(Antworten #44 Datum: Februar 1st, 2010 um 2:53:35pm)
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Na Elchgulasch is doch auch sehr gut! Meine liebe Frau letztes Jahr eins in Carcross gemacht hat allen sehr geschmeckt! So mancher hat gar nimmer aufgehört zum Essen;D

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Letzte Änderung: dr-blei - Februar 1st, 2010 um 2:55:17pm
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