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   Autor  Beitrag: Das Mile 101 Blog  (Gelesen: 18017 mal)
 Peter_Kamper
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Das Mile 101 Blog
( Datum: Dezember 12th, 2007 um 9:35:43pm)
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Nun ja,
Ragnar (der Herr, dem diese Website gehoehrt) hat mir vor einigen Monaten gesagt, dass ich auch dieses Jahr ein 'Dogdrop Mile 101' Blog posten sollte falls ich Lust haette.
Vielen Leuten mag es seltsam vorkommen, dass solch ein Blog schon 2 Monate vor dem Rennen beginnt, aber glaubt mir...., du kriegst die Jungs, die eine verschneite und verfallene Bruchbude ohne Elekrizitaet am Fuss von Eagle Summit fuer Musher offenhalten sollen nicht uebers Wochenende zusammen.
----------------
Dies ist ein Blog, und in keinster Weise mit der offiziellen Meinung des Yukon Quest verbunden. Ich werde mich bemuehen alles im besten Sinne des Rennens zu beschreiben, nehme mir allerdings das Recht gewisse Dinge genau so nieder zu schreiben wie sie passieren, bzw wie ich sie sehe.
Fast jedes Blog auf dem Internet besteht zumindest zum Teil aus persoenlichen Ansichten, und ich werde die meinigen sicherlich nicht zurueckhalten.
'Politisch inkorrekt' ist der Realitaet oft naher als die offizelle Wahrheit.
Ich hoffe, dass sich keiner ueber meine persoenlichen Meinungen stoert die in diesem Blog enthalten sein werden.
Irgendwie brauche ich ja auch einen Grund um zu schreiben.....
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Mittwoch, 12. Dezember

Noch drei Tage bis die offizielle Anmeldung fuer's Quest endet. Kyla Boivin hat sich anscheinend erst gestern angemeldet, was die Gruppe der Musher auf 25 bringt.
Mit extra 1000 $ darf man sich allerdingsbis zum 15. Januar anmelden. Ich warte auf Hans Gatt.
Es waere laecherlich, wenn man Lance Mackey den Sieg einfach schenken wuerde.
Lance trainiert im Augenblick mit Ken Anderson, einem hervorragendem Iditarod Musher. Ich bezweifele allerdings, dass Lance mit einem Musher trainiert, der ihn schlagen kann. Im schlimmsten Fall sieht er Ken als die groesste Gefahr an.
Lasst mich hier nur sagen, dass Lance Mackey wenige Fehler macht. Ich vermute, dass er mehr daran interessiert ist Ken's Hunde zu sehen als mit ihm zu mushen.
--------
Obwohl die offizielle Nachricht des Quest besagt, dass der Trail ueber Eagle Summit nicht mehr befahren werden soll und damit Mile 101 als Dogdrop in Frage steht, habe ich inoffiziell Infos erhalten die besagen, dass 101 weiter bestehen wird (und der Trail wahrscheinlich nicht geaendert wird.)
Es ist also Zeit, die Jungs zusammen zu rufen.
Als erstes waehlte ich die Handy-Nummer von Mike Bowman.
Mike, ein 50jaehriger Alaskaner und sein deutscher Schaeferhund 'Precious' leben ausserhalb von Fairbanks in einer Huette ohne Strom. Dies ist auch der Grund, wieso er einen Handy hat auf dem man Nachrichten hinterlassen kann.
Er ruft diese Nachrichten ab wenn er in die Stadt (in Handy-Reichweite des hiessigen Handy-Netztes) kommt.
Um Missverstaendnisse im Minimm zu halten sollte hier gesagt werden, dass ich nur 'offiziell' der Manager von Mile 101 bin.
In Wahrheit ist Mike Bowman seit 2 Jahren der Mann, der vor uns allen dort hochgeht und die Huetten aufwaermt. Ich bin nur der Mann, der die Jungs zusammen ruft.
Mike ist der inoffizelle Manager von 101. Wie er so schoen sagt: " Peter, mach dir keine Sorgen, ich habe das alles unter Kontrolle. Du musst dir nur Sorgen machen, wenn OFFIZIELL etwas schief laeuft, denn damit will ich nix zu tuen haben." - Das ist Mike. Weisse Haare bis auf die Schultern.
Ich habe keine Ahnung was ich ohne ihn tuen wuerde.

Der zweite Anruf galt Brad Brooks.
Brad ist einer der zwei Maenner des 101 Tech-Teams.
Er macht Geld indem er Satellitenschuesseln aufstellt und sich mit Helikoptern auf irgendwelche Berge fliegen laesst um neue Handy-Verbindungen herzustellen. Brad wiegt 150 kg, braucht eine neue Niere, hat mehrere Zehen am linken Fuss abgeschnitten bekommen und ist einer der zwei Maenner hinter den Videos aus Mile 101. Er ist einer der haerteren Maenner im Team......
(Ende Teil 1)









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 Peter_Kamper
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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #1 Datum: Dezember 12th, 2007 um 11:08:52pm)
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Obwohl das Quest seit dem Eagle Summit Drama in 2006 sehr gluecklich ueber unser Tech-Team und unserer Verbindung zur Aussenwelt ist musste ich zu meinem eigenen Leidwesen feststellen, dass Brad in 2007 fuer die von ihm gestellte Satellitenschuessel, Benzin und Internetverbindungen ueber seine persoenlichen Konten und fuer seine Arbeit immer noch nicht vom YQ bezahlt wurde.
"Im Prinzip ist es eine Schande, aber ich rege mich nicht drueber auf."
Unser Gespraech ging in eine eher ungewuenschte Richtung: "Seit Jahren ist das Yukon Quest damit beschaeftigt sich ueber Mile 101 aufzuregen. Vielleicht sollten wir Mile 101 einfach mal so laufen lassen wie es anscheindend gewuenscht wird:
Kein Internet, keine Mahlzeiten fuer Musher oder Handler, keine Lager zum schlafen."
Ja, vielleicht sollte wir dies tuen um dem Rennen zu zeigen was wir denken...., aber wir sind nicht fuer das Rennen da, sondern fuer die Musher.
Natuerlich wird Brad wieder eine Satellitenschuessel aufbauen und das Internettelephon installieren, das in 2006 so viel Hilfe geleistet hat.
Es geht uns ja wie gesagt nicht um's Rennen sondern um die Musher.
Brad kommt zurueck.....
Danke, Brad !!

Eric Cosmutto....
ein 9000 $ Motorschlitten und 20 Jahre Winterwildniserfahrung auf Flusseis und Bergen.
Ihm galt mein naechster Anruf.
Als Manager des 101 Dogdrops hielt ich es schon vor Jahren fuer wichtig zumindest einen erfahrenen Motorschlittenfahrer im Team zu haben. Man darf Eagle Summit nicht unterschaetzen aber es war seit langen Jahren klar, dass irgendjemand genau dies tuen wird.
Monte Barnett war unser bester Motorschlittenfahrer von 1998 bis 2004. Dann allerdings wurde er stolzer Vater von Zwillingen und musste etwas mehr Geld verdienen um seine beiden Soehne (inzwischen uebrigens drei) gross zu ziehen.
Ich setzte eine Anzeige ins Internet um einen neuen - aber erfahrenen - Motorschlittenfahrer in unser Team zu bringen.
Eric Cosmutto war ohne Zweifel die beste Wahl.
Sein militaerischer Hintergrund (Survival) und sein Lachen brachte jeden alten 101 Crew Member dazu ihn sofort zu moegen.
Ich zeigte damals im Dogdrop auf Eagle Summit und meinte:
"Tue den Mushern einen Gefallen, fahr da hoch und markiere den Trail." - "Kein Problem", ... und dann natuerlich eben Eric's typisches Grinsen mit den Gesichtszuegen eines Mannes dem der 45. Geburtstag nicht quer im Magen liegt.
Angst hatte ich um den Mann nur einmal.
Die nie erzaehlte YQ Geschichte des 2006 Dramas auf Eagle Summit begann eigendlich damit, dass selbst ich nicht mehr erlaubt war zu filmen. Angst breitete sich aus und einem Kameramann der damals noch filmte, wurde von den 'Offiziellen' einfach der Film weg genommen. Danach wurde er rausgeschmissen.
Hans Gatt's 2006 Kommentar nach der Ueberquerung von Eagle Summit "Ich wuerde mich nicht wundern, wenn heute nacht dort oben jemand stirbt" war absolut unnoetig, fuehrte aber zu weit mehr als er sich damals dachte.
5 Musher und ueber 50 Hunde waren am kommenden Tag auf Eagle Summit verschollen.

Unser Motorschlittenfahrer Eric ruestete sich mit einem kleinen Rucksack, Wasser und einem Funkgeraet aus: "Ich finde die schon...."
Eine Stunde spaeter hoehrten wir ihn durch Rauschen ueber Funk:
" Ich habe zwei Teams gefunden.  Beide Teams sind ok. Ich bin weiter zum Gipfel gefahren. Sichtweite ist 10 Meter. Schaetze Windgeschwindigkeit auf 60 mi/hr. (90 km/h) Ich habe mich eingegraben und werde auf besseres Wetter warten. Irgendwo hier in der Gegend bibt es Kliffe... habe keine Lust ueber irgendeine Kante zu fahren. Schalte das  Funkgeraet aus um Batterie zu sparen. Ist das angekommen....?"
"Haben wir verstanden, Eric." - "Verdammt kalt hier oben, werde das Funkgeraet jetzt ausschalten. Eric... out"
Ein recht unterkuehlter Eric kam 6 Stunden spaeter ins Camp zurueck nachdem der Sturm nachliess und gab dem Piloten des US Airforce Blackhawk Helikopters GPS-Daten um Musher vom Berg zu evakuieren.
Eric ist ein wichtiger Teil unseres Teams, aber die YQ Trailbreakers haben dies auch herausgefunden. Das YQ hat ihn geheuert um den gesamten Trail zu fahren.
Ich bin froh, dass er trotzdem nach 101 rauskommt um den Trail bis zum Gipfel besser abzustecken und uns einen Trailreport zu geben.
(Ende Teil 2)






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 Peter_Kamper
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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #2 Datum: Dezember 13th, 2007 um 12:13:45am)
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..... und dann waere da Kevin Abnett.
Kevin wiegt ungefaehr 60 kg, .... zwei davon sind ohne Zweifel Gehirn.
Auch er ist in ueber 40 Jahre alt und er hat Mile 101 schon als Funker bemannt, als ich im Herbst des Jahres 1984 in Fairbanks/Alaska staunend auf Termometer guckte deren Scalen bis -50 C gingen.
Falls irgendjemand im Februar 2008 waehrend des Rennens Beitraege oder Videos aus Mile 101 sehen wird, ist dies die Zusammenarbeit zwischen Brad Brooks und Kevin Abnett.
Ich bin nur der Typ hinter der Kamera.
Kevin kann jegliches Computer-Problem loesen und schafft es selbst im miesesten Sturm noch eine Satellitenverbindung zur Aussenwelt zu schaffen.
Wir reden hier nicht ueber normale Probleme sondern ueber solche, die selbst von Profis nicht geloest werden koennen.
Um das Bild abzurunden sollte wahrscheinlich gesagt werden, dass er Amatuer Kurzwellenfunker ist, mit der Universitaet Alaska/Fairbanks mehrere ferngesteuerte Fahrgeraete entwickelte und sich mit mehren elektronischen Patenten letztes Jahr zur Ruhe setzte.
LED-Taschenlampen ?
Wir hatten schon LED in 101 neben dem Funkgeraet um den Schriftblock zu beleuchten in 1997.
Kevin hat sich dabei wenig gedacht: "Wenn du mehrere LED-Lichter an eine 9 V Batterie anschliesst kann sowas fuer 9 Monate leuchten."
Soweit zu Kevin, .... wenn irgendetwas kompliziert wird, frage "Kevin the Hamster" und die Sache wird entweder sofort geloesst oder der oben erwaehnte Brad Brooks muss zugezogen werden.
Ich bin froh, dass Kevin zurueck kommt.
Keine Ahnung was 101 ohne ihn tuen wuerde.
=======
Da die alte 101 Garde nun offiziell zurueck kommt ist der Dogdrop generell gesichert.
Obwohl sich 25 Musher angemeldet haben und sich noch ein paar Musher bis zum 15.Januar anmelden koennten, vermute ich keinerlei Probleme in Hinsicht auf Rastplaetze fuer Teams.
Da das Rennen in Fairbanks beginnt werden die Musher des YQ und des YQ300 nur einen Tag und eine Nacht brauchen um - falls noetig - Rast in in Mile 101 zu finden.
Das kriegen wir schon hin.....

Peter






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 Yukonpaul
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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #3 Datum: Dezember 14th, 2007 um 11:03:04pm)
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Danke Peter für Deine Beiträge zu Mile 101/Yukon Quest!!!!!!

Beste Grüße
Paul

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 Nordmann
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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #4 Datum: Dezember 16th, 2007 um 10:16:10am)
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Hallo Peter
Super das Du die Leute hinter den Kulissen vorstellst.Ich glaube die meisten Leute daheim die das Rennen am PC verfolgen wissen garnicht einzuschätzen welche Logistik dahinter steckt. Und vor allem das die Leute auch noch Eigenkapital mitbringen um Mile 101 am Leben zu erhalten.Du hast Recht, die Offiziellen sollten froh sein das es Enthusiasten gibt die sich bereit erklären das Yukon Quest in aller Welt bekannter zu machen.Aber vieleicht kommt man bei denen erst dahinter wenn Ihr das mal nicht mehr tut.Es wird ja beim 2008 Rennen bei Euch zugehen wie im Taubenschlag.Aber dann kannst Du auch wieder eher an der Strecke sein und von dort deine Berichte schreiben und schöne Aufnahmen machen.Es ist schön zu wissen das es an Euch nicht liegen wird,Ihr seid gerüstet.Aber was ist das für ein Hickhack um Eagle Summit? Wann wird Mann /Frau denn nun endgültig erfahren ob Eagle Summit gefahren wird oder nicht So viele Monate sind vergangen und man ist noch immer nicht zu einem Resultat gekommen? Oder will man es noch nicht der Öffentlichkeit preisgeben? Vieleicht ist auch das ein Grund warum  sich der ein oder andere Musher noch nicht angemeldet hat? Ist schon sehr seltsam was da abgeht.Wenn man wirklich daran interssiert  ist ,Leute für das Yukon Quest  auch in Europa zu begeistern dann sollte man in der Lage sein eine "klare"  Ausage zu treffen? So gewinnt man keine Sponsoren und lockt auch keine Zuschauer über den grossen Teich. Nun gut Peter, es sind jetzt keine 2 Monate mehr bis zum Start. Ich wünsche allen Yukon Quest Freunden eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Allen Mushern : Allways Happy Trails!!!!!
 
Viva Colonia Sui

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 amarok
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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #5 Datum: Dezember 16th, 2007 um 11:53:32am)
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Hallo Nordmann,

du schreibst, dass man das Rennen am PC verfolgen kann.
Bitte schreibe mir ab wann und wie die Seite heißt.

Gruß

Amarok

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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #6 Datum: Dezember 16th, 2007 um 4:33:15pm)
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Danke Peter Kamper für die ausführlichen Beiträge zu Mile 101.
Es ist schon sehr beeindruckend zu lesen was dort für ein Aufwand betrieben werden muß, damit wir hier im Warmen sitzend immer von euch auf dem Laufenden gehalten werden können.
Gibt es eigentlich die Möglichkeit zu den Namen auch Fotos von den genannten Leuten hier im Forum einzustellen. Fände ich wirklich super.

Ich werde wieder jeden Tag am PC sitzen wenn das Quest losgeht (wie ich auch jetzt schon jeden Tag hier ins Forum sehe) und bin bestimmt genauso aufgeregt wie die Musher.

Im Sommer war ich bei einem Vortrag von Sebastian Schnuelle und Carsten Thies in Kassel. Es hat mich sehr beeindruckt wie Carsten Thies berichtet hat unter welchen Umständen die Fotos entlang der Strecke oft geschossen werden.

Ich hoffe auf viele Beiträge und wünsche allen guten Geistern des Quest und den Mushern noch ein entspanntes, fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2008

Liebe Grüße Renate[b][/b]

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Liebe Grüße
Renate


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 Peter_Kamper
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Antworten:
(Antworten #7 Datum: Dezember 17th, 2007 um 6:35:11am)
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Erst einmal vielen lieben Dank fuer die Antworten auf's Blog und wie immer an Ragnar fuer's Forum.
Die offizielle deutsche Seite des Rennens (dies fuer 'amarok') heist uebrigens http://www.yukonquest.info  
Die englischsprachige Site des Rennens laesst sich unter http://www.yukonquest.com erreichen.
Das Rennen beginnt um 21 Uhr abends deutscher Zeit am 9 Februar.

An Nordmann:
An eine Aenderung der Rennstrecke glaube ich fast nicht mehr. Zumindest rollte ein mir bekannter 'Offizieller' vor 14 Tagen nur die Augen (gegen Himmel guckend) ueber's Thema und als ich hoeflich nachfragte ob Mile 101 bestehen bleiben wird, winkte er mit einem 'also darueber wuerde ich mir erst Recht keine Gedanken machen' ab.
Dies ist auch der Grund, wieso ich dieses Blog begann und die Jungs zusammenrufe.
Es steht auf jeden Fall fest, dass letztes Jahr nach dem Rennen keiner nach einem neuem Trail geguckt hat und wir dieses Jahr immer noch nicht genug Schnee haben um einen neuen Trail zu finden. Davon abgesehen wurden die Regeln fuer's 2008 YQ im August veroeffentlicht und lassen sich recht schlecht aendern. Da sind wir auf jeden Fall drin und muessen Musher im Gegensatz zu anderen Dogdrops an und abmelden.
Zwar habe ich dem Yukon Quest Buero in Whitehorse angeboten, wieder einen Teil der Videos und Berichte zu uebernehmen aber bisher keine Antwort erhalten und auch ueber's Jahr nicht mehr viel von ihnen gehoehrt seit ich als Leiter des Webseitenkommittees zuruecktrat.
Allerdings hat Carsten Thies mir angeboten mit seinem Photographenteam nach Dawson zu fahren.
Mal sehen, was passiert.
Im Prinzip wuerde ich wahrscheinlich weit mehr Spass haben einfach nur ein Blog und Filmmaterial zu machen als den Stress der alaskanischen Webseite auf meinen Schultern zu spueren.

An Renate:
Falls es anderen Leuten in diesem Blog nicht zu langweilig wird kann ich die Jungs gerne einzeln und mit Photos vorstellen. Der Winter ist lang und wir haben nur 4 Stunden Sonnenlicht (oder bei Bewoelkung 3 1/2 Stunden Daemmerung) im Augenblick.
Zeit habe ich also genug und die Leute sind sicherlich interessant genug.
Also dann mal weiter.....


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 Peter_Kamper
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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #8 Datum: Dezember 17th, 2007 um 10:56:23am)
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Leider habe ich im Augenblick kaum Bilder sondern nur Film von den Jungs in 101. Werde aber versuchen diese Bilder nachzuhohlen.
Ich habe allerdings eins von Kevin Abnett gefunden, das viel ueber diesen Mann aussagt. Ueber die anderen Herren werde ich spaeter berichten.
=============
Ich habe des oeffteren ueber Kevin geschrieben.
'Kevin the Hamster' arbeitete unter anderen an Raketenabschuessen fuer Satelitten, hat persoenlich  den Denali (Mt.McKinley) bestiegen und war eine der fuehrenden Elektroniker hinter der ersten Wetterstation auf Mt.McKinley.
Kevin's Webseite: http://www.polartronix.com/about.htm  ist so bescheiden wie er selbst. Wenn man allerdings 'Kevin Abnett' in Google eingeben wuerde, aendert sich das Bild schnell.
Es bedurfte 4 Jahre bevor ich erfuhr, dass er Denali (Mt McKinley) bestieg.
"DU bist da raufgeklettert ?", rief ich nach seiner simplen Aussage als wir in 2004 eines Nachts sprachen waehrend wir auf Musher warteten.
"Ja, ich musste das ja mal machen. Hatte ich mir fest vorgenommen."
Ich erinnere mich immer noch daran wie ich ihn anstarrte: "DU bist auf dem Gipfel von Denali gewesen...?"
Seine Antwort war eher lakonisch:"Eigendlich zwei Mal. Einmal bin ich hochgeklettert und einmal sind wir mit Helikoptern gelandet um die Wetterstation dort oben aufzubauen." Ohne Zoegern fuegte er hinzu: ".... und deshalb denke ich auch, dass wir hier fuer 101 andere Batterien brauchen. Das habe ich naehmlich da oben ausgetestet, und mit den Winden in Mile 101 brauchen wir....." - "Kevin !", unterbrach ich ihn.Ohne Zweifel war er schon wieder an einer seiner Erfindungen am arbeiten ohne sich im geringsten fuer die von ihm geschaffte Besteigung des hoechsten Berges Nordamerikas zu interessieren:
"Du willst wirklich sagen, dass du Denali bestiegen hast ?"
"Ja, war recht anstrengend. Bin froh, dass ich das Rauchen 6 Monate vorher aufgegeben hatte. Also leicht war das nicht, ... das kann ich dir sagen. Aber Mal was ganz anders, jetzt da wir ueber Mt McKinley und die Temperaturen dort oben reden denke ich, dass ich die richtigen Batterien fuer unseren Checkpoint gefunden habe....."
Und erst letztes Jahr fand ich heraus, dass er sich mit drei elektronischen Patenten zur Ruhe gesetzt hatte.
Er ist der gebohrene Daniel Duesentrieb. (Erinnert sich noch jemand an die alten Micky-Maus Buecher ?)
Hiermit also eine Erklaerung zum Photo und warum ich es hier einfuege:
Seit langer Zeit ist es unser Ehrgeiz, jeden Musher draussen in Mile 101 am Eingang des Dogdrops zu emfangen. Bei hohen Winden und Temperaturen von bis zu -40C wird es allerdings nachts ziemlich langweilig und sehr kalt wenn man fuer Stunden in der Dunkelheit auf einen Musher wartet.
Daraufhin erfand Kevin vor Jahren einen 'Musher-Detektor'.
Auf diesem Photo sitzt Kevin in 2007 in Mile 101 vor dem von ihm erfundenen 'Musherdetektor' , den er seit Jahren immer wieder verbessert hat. Ich gebe gerne zu, dass es bessere Photos von ihm gibt, aber wer mit den Augen blinkt sieht eben bei 1/500 sek immer ein bischen schlaefrig aus:



Es wuerde zu lange dauern, die Entwicklung des Detektoren ueber die Jahre zu erklaeren, aber es ist nun - da er wirklich unter nordischen Konditionen funktoniert - eine grosse Hilfe fuer uns.
Ein Teil des Detektoren, den er im Prinzip einem Autoeinbruchalarm nachbaute, wird im Schnee auf dem Trail vergraben. Die Erschuetterung loest den von Kevin so sensitiv wie moeglich umgebauten Alarm aus. Der vergrabene Teil ist in einem kleinen Kaestchen auf dem Photo zu sehen.
Vor ihm liegen die beiden gelben Laser-Detektoren mit denen er seit Jahren in 101 arbeitete. Der fast unsichtbare Laserstrahl geht ueber den Trail und wird reflektiert. Falls der Strahl unterbrochen wird, loest dies ebenfalls einen Alarm aus.
(Kevin the Hamster -Teil 1)

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 Peter_Kamper
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Crew Tales I : "Kevin the Hamster"
(Antworten #9 Datum: Dezember 17th, 2007 um 12:00:56pm)
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Leider hatten wir (hust.... eigendlich Kevin) mit dem Laser-Alarm am Anfang waehrend Stuermen grosse Probleme, da treibender Schnee den Laser unterbrach und wir staendig Alarme erhielten. Wir beschwerten uns in keinster Weise.
Es war Kevin, der um 3 Uhr morgens vor sich hinmurmelnd und etwas kauzig mit dem Motorschlitten schon in 2000 in der Dunkelheit verschwand um seine Erfindung zu ueberpruefen. Dann frohren immer wieder die Batterien ein.

Das jetzt von ihm verbesserte Doppelalarmsystem mit im Schnee vergrabenen (weniger Auskuehlung) Gel-Batterien bedarf  die Ausloesung des Erschuetterungsalarms und des Lasers um ein Signal an ein kleines, eingeloetetes Funkgeraet weiterzugeben.
Dieses Geraet sendet dann ein kurzes aber gut hoehrbares 'Trillern' auf Kanal 9.
Da jeder von uns im Dogdrop ein Funkgeraet auf Kanal 9 mit sich traegt wissen wir sofort, dass 'etwas' auf dem Trail ungefaehr 1 km vor dem Dogdrop den Doppel-Alarm ausloeste, - Laser und Erschuetterung - und koennen mit Zuversicht rausgehen um dann 5 Minuten spaeter Musher gebuehrend begruessen.
Wir sind unseres Wissens uebrigens der einzige Dogdrop/Checkpoint des Yukon Quest oder jeglichen anderen Rennens in Nordamerika, das solch ein Instrument erfolgreich einsetzt, was eigendlich eine Schande ist.
Kevin meint uebrigens, dass sich die Reichweite je nach Lage des Landes und der Batterie um 10 km verlaengern lassen kann und bei Tageslicht auch ein Photo zurueck gesendet werden kann.
......er arbeitet dran.
Allerdings gibt es das alte Web Kommittee des YQ nicht mehr und wir haben keine Moeglichkeit, Dinge auf der amerikanischen Site zu veroeffentlichen.
Dies ist allerdings eine andere Geschichte.

Ohne Zweifel ist Kevin einer der grossartigen Leute die Mile 101 zu dem gemacht haben was es heute ist.
Kevin,
irgendwann fliege ich auch noch mal mit einem Helikopter auf Denali.....  

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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #10 Datum: Dezember 17th, 2007 um 4:48:01pm)
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Hallo Peter

Habe wieder mit großem Staunen deinen Bericht gelesen. Wir verwöhnten Mittel- Europäer können uns gar nicht vorstellen mit welchen Umständen ihr dort oben zurechtkommen müßt. Einmal mehr ziehe ich den Hut vor soviel Erfindungsreichtum und Idealismus.

LG Renate

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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #11 Datum: Dezember 27th, 2007 um 2:08:37am)
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Hi Peter, kann mich Paul & Sui nur anschliessen, gute Idee uns an der Heizung Sitzenden die Mannschaft die hinter Mile 1o1 steht vorzustellen, Hut ab mit welchem Einsatz Ihr Euch engagiert und dann solche Genialitaeten  schafft wie das Musherfreuhwarn-system. Ist bestimmt ne tolle Erleichterung wenn Ihr nicht mehr alle viertelstd. bei Windboeen und Temp.
-3o° bis -2o° (wen´s reicht) vor die Tuer muesst.
Fand die Antworten die F.Turner und J.Schandelmeier zum Thema Streckenumlegen am Eagle Summit gaben aeusserst Interessant, sie bleibt wohl in 2oo8 beim alten. Es fehlen ja noch ein paar Anmeldungen zum Rennen,  man wird  also abwarten muessen ob L. Mackey sich den Sieg sooo "einfach" holen kann.
Auch wenn er sich cleverer weise andere Hunde
schonmal einschaetzend anschaut.
Werden uns wohl gedulden muessen.
Hintergruende, Begebenheiten und Geschichten mit Charme, Wissen,  Hypothesen und  einer gehoerigen Portion engl. Humor an die Frau/den Mann gebracht, fein, ich freu mich das YQ 2oo8 durch Dich & der Crew
mit verfolgen zu koennen.
Viel Spass, eine gute Zeit der Vorbereitung mit nicht allzuvielen Ueberraschungen und ein geruhsames Ende 2oo7
Bis demnaechst  Luna


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Traenen reinigen
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 Peter_Kamper
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Mile 101 Crew Tales: Mike Part 1
(Antworten #12 Datum: Dezember 28th, 2007 um 8:58:14am)
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Ich habe schon des oeffteren erwaehnt, dass ich zwar 'politisch' der Manager des Dogdrop Mile 101 bin, in vieler Hinsicht allerdings Mike, Kevin, Eric und Brad weit mehr zu sagen haben. Warum ? Nun, ich bin einfach nicht dumm genug, gestandenen Maennern mit hervorragendem Wissen in ihrem Gebiet zu sagen was sie tuen sollen.
Es gibt bei uns keinen wirklichen Boss. Ich bin nur politisch der 'Manager' weil - kein Wunder - es ausser mir keinen gibt, der sich auf die voellig unnoetigen und zeitraubenden Argumente und Diskussionen mit Race Managern, dem 'Quest' oder dem jeweiligem Race Marshal einlassen will.
Ueber diese hoechst amuesante Arbeit werde ich aber spaeter berichten.
===================
Nun allerdings mal wieder zum Thema der Crew die Mile 101 zu dem macht, was es ist. Diesmal moechte ich 'Mike' vorstellen:
Mike (56 Jahre alt) hat mich gebeten seinen Nachnamen nicht zu erwaehnen, aber die Geschichte die er mir vor einigen Tagen zum ersten Mal erzaehlte muss ohne Zweifel niedergeschrieben werden. Er ist auf diesem Crew Photo als weissbaertiger Mann als zweiter links oben zu erkennen. Der erste links oben ist uebrigens Kevin, ueber den ich schon geschrieben habe. Mit einem drei Tage altem Bart sieht er garnicht uebel aus.
Lukas, mein Sohn... und ich.... sitzen uebrigens links unten. Ausser unserem hervorragendem Koch des Jahres 2006, Rainer Fischer aus Deutschland (Rainer, man redet immer noch ueber den tollen Job, den du ueber 48 Stunden geleistet hast) waeren nur die in der unteren Reihe vom Eagle Summit vom Helikopter abgehohlten Musher erwaehnenswert.



Mike ist seit 2004 immer der erste Mann, der mit seinem Schaeferhund nach Mile 101 faehrt, die Huetten freischaufelt, Holz schlagen geht und noetige Reparaturen durchfuehrt.
Ich fand ihn eines spaeten Abends in der selben alten Kneipe im Goldstream Valley in der ich vom Race Marshal des 1996 Yukon Quest vor langer Zeit geheuert wurde.
Am Anfang hat er mitgeholfen, hatte aber im zweiten Jahr schon ein so gutes Auge fuer Teams, Regeln und Musher, so das er sich automatisch zum Doglot Manager machte. Ich begruesse es heutzutage, dass er mich immer noch fragt wie er die Rastplaetze auslegen soll: "Peter, meinst du das ist richtig so ?"  Ich gucke mir das ganze an als er in 2006 gedachte, alle Hunde in einem 20 Meter hohem Flusstal neben dem Dogdrop zu parken und meine: "Wenn der Wind dreht wird den Hunden das Stroh um die Ohren fliegen." Er zuckt mit den Schultern: "Wenn ich sie auf die Huegel verlege und Wind aufkommt, wird dies eh passieren. Hier haben sie eine Chance." Natuelich hatte er Recht. Nicht nur dies, auch kam der fuer viele beruehmte 'Eagle Summit-Sturm' aus Norden, quer zum kleinem Flusstal in das er die Hunde legte.
Mike unterhaelt sich nicht gerne mit Leuten, und kommt nur zum Quest um sich der Hunde anzunehmen. Er kocht nicht in der Huette fuer Musher, kann aber gnadenlos bei -30 C draussen rumlaufen um nachzugucken ob jedes rastende Team wirklich ruht oder etwas braucht.
Da Leute in diesem Forum ueber die Mitglieder unseres Teams nachfragten, habe ich Mike interviewed.
Hier ist seine Geschichte:

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Mile 101 Crew Tails Part 2
(Antworten #13 Datum: Dezember 28th, 2007 um 9:40:41am)
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Man sollte nicht rechts mit links verwechseln. Tss, tss...
Mike ist im Photo rechts oben als zweiter, Kevin rechts oben als erster zu sehen, mein Sohn Lukas und ich sitzen ebenfalls rechts unten und nicht links unten. (Seufz....)
Unser hervorragender 2006 Koch Rainer Fischer ist als einziger links oben zu sehen.
Ragnar, falls du dies geschichtlich einfach aendern koenntest und dann diese Anmerkung loescht, waere ich dankbar.  

Sorry Peter ! Alleine fuer deinen folgenden Satz kann ich das nicht aendern. - [*ragnar]

Kein Wunder, dass ich L und R auf meine Jeans schreiben musste bevor ich meine Fahrpruefung schlussendlich bestand.....
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Nun aber weiter zu meinem Gespraech mit Mike,
Er erzaehlte:
"Ich bin mit 17 Jahren in die 'Marines' der US-Army in 1967 fuer Vietnam eingezogen worden." Er guckte mich an und meinte:"Marines, ,.... nicht Army, Navy oder Airforce. Marines...."
Ich bestaetigte ihm, dass mir die Kommandotruppen der Marines, anderweitig auch 'devils dogs' genannt und deren ueberragendes Training bekannt war, beherrschte mich allerdings und erwaehnte nicht, dass vergleichbare Truppen im 2. Weltkrieg historisch als 'Kanonenfutter' bekannt wurden.
Mike erzaehlte weiter:
"In Vietnam wurde unser Platoon ploetzlich gefragt ob jemand Ahnung mit Schutzhunden hat. Ich war damals grade 18 Jahre alt geworden." Er zoegerte ein bischen.
"Klar kannte ich mich schon von zuhause aus gut mit Hunden verstaendigen. Als ich mich allerdings fuer diese Sache meldete dachte ich, dass man mit 4 Hunde vielleicht einen General beschuetzen muesste. Das ist auf jeden Fall was ich dachte. Hoehrte sich besser an, als im Dschungel in den Ruecken geschossen zu werden, richtig ?"
Er brachte ein verbissenes Laecheln zu Stande waehernd er Luft hohlte:
"Natuerlich gab es keine Generale zu beschuetzen. Ich wurde sofort mit einem in der USA trainiertem und dann eingeflogenem Schaeferhund in den Dschungel eingeflogen um kleine Truppen durch den Dschungel zu fuehren.
Kannst du dir vorstellen wie sich das mit 18 Jahren anfuehlt ?
Ich und 'mein' Hund',... den ich vom Helikopter abhohle? Die Trainingskommandos fuer den Hund bekam ich im Briefumschlag mitgeschickt.
Erst da draussen fand ich heraus, dass ich ploetzlich mit meinem Schaferhund dem inoffiziellem 'Mines & Booby Trap Marine Corps' angehoehrte."
Der Mann mit einem weissen Bart und soliden Schultern zeigte sich ein bischen verbittert: "Ich und mein Hund sind vor dem gesamten Platoon durch den Dschungel marschiert und dann noch angelacht worden weil wir mit der ersten Mine in die Luft fliegen sollten.
Du und dein Hund....., na... dann geht mal vorweg durch den Dschungel. Ha, ha, grossartig !
Ich hatte kaum Zeit mich mit dem Hund gekannt zu machen.
Es war mir ploetzlich klar, dass mein Leben von meinem Hund abhing."  
Er hohlte Luft und schwieg. Da mir keine duemmere Frage einviel meinte ich: "Habt ihr welche gefunden ?"
Er lachte mich ohne Laecheln an: "Auf manchen Trails 3 pro Kilometer. Der Feind wusste auch wo und wie sie sowas installieren sollten. 6 Monate nachdem dieses Program begann lebten nur noch 20 der in der USA trainierten und nach Vietnam geschickten 46 Hunde."
Es war in den Augen des Mannes klar ersichtlich, dass er mit Traenen kaempfte die schon lange haetten fliessen sollen.
"Ich schulde Hunden mein Leben," meinte er als er mir in die Augen guckte.
Dann schuettelte er langsam und gedankenverloren sein weisshaariges Haupt waehrend er Gedanken durchlebte die er nicht preisgeben wollte.
Er zuckte einfach mit den Schultern. Ich frage nicht, aber es erscheint mir, dass er zumindest einen Hund verlor.
Immer noch vor sich hinguckend griff er als Nichtraucher eine Zigarette von mir:
"Ich werde nie zurueckzahlen koennen was Hunde fuer mich getan haben. Dies ist auch der Grund, wieso ich hier bin: Um zurueckzugeben. Fuer die Hunde...."
Mike fuehrte Hunde in Vietnam fuer 1 1/2 Jahre bevor er in die USA zurueckkehrte.
Als die Augen des Mannes feuchter wurden, verging mir die Lust nach weiteren Details zu fragen.
Seine Erfahrung, die Art und Weise wie er die Teams in den Dogdrop einweist sowie die Uebersicht mit der er 18 oder mehr Stunden pro Tag Wache haelt sind unbezahlbar.
Seine Gefaehrtin ist eine Schaeferhuendin namens 'Precious'.
Sie ist zu Recht der einzige private Hund, der im Dogdrop erlaubt ist.

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Letzte Änderung: admin - Dezember 29th, 2007 um 3:00:03pm
 silvia
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Re: Das Mile 101 Blog
(Antworten #14 Datum: Dezember 29th, 2007 um 8:34:32am)
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hi peter,
wie die zeit vergeht. an den kinder merkt man es...kann mich gut daran erinnern als du deinen kinder das frühstück gemacht hast und lukas noch ein kleiner wirbelwind war der immer wieder gesagt hat....i love you dady...
jetzt sieht er dir noch mehr aus dem gesicht geschnitten aus....ich wünsch dir und deiner fam. einen gutschen rutsch und viel erfolg und vor allem spaß in mile 101
silvia

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