Autor |
Beitrag: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht) (Gelesen: 9403 mal) |
BeateR
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1618
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #15 Datum: Dezember 12th, 2019 um 11:46:40am) |
| Zitieren | Ändern
|
27.9.: nocheinmal Mt. St. Helens? Fällt leider aus
Inzwischen hat es sich gut eingespielt, dass wir jeden Tag um 6.30 h aufwachen. So kommen wir immer relativ frühzeitig los, denn die kurzen Tage merkt man schon recht gut.
Wir wollen heute auf der Westseite des Mt. St. Helens zur Windy Ridge hochfahren. Also müssen wir die gesamte 504 zurück bis fast zur I 5, dann wieder nach Osten am Hwy. 12, den wir gestern hergekommen sind, allerdings dann weiter bis Randle. Dort zweigt die NF 25 nach Süden ab, die auf der Ostseite des Mt. St. Helens entlang geht. An der Abzweigung ist ein Schild: NF 25 open, Windy Ridge closed!
Na sauber, also werden wir dort nicht hochkommen, schade. Fahren wir halt auf der NF 25, denn wir wollen ja nach Süden zum Columbia River Gorge. Die Strasse ist sehr schön, allerdings auch sehr eng:
Nach 10 Meilen der Schock: auch die NF 25 ist ab hier gesperrt! Jetzt sind wir ratlos, was ist denn hier los? Wir studieren noch die Karten als 2 Motorrad-Fahrer die gesperrte Strasse entgegenkommen. Diese erzählen, nach ein paar Meilen ist eine Baustelle, kein Durchkommen, selbst nicht für Motorräder. Jetzt ist guter Rat teuer. Wir sehen zwar auf Google ein paar Strassen, aber die scheinen alle ungeteert zu sein. Mit dem PKW wären wir das gefahren, aber mit dem Womo war es uns dann doch zu riskant, wenn die Strasse zu eng wird oder die Äste zu tief hängen.
Die Alternative wäre jetzt, fast die ganze heutige Strecke wieder zurück zu fahren (ca.100 Meilen) und dann über die I 5 südlich zum Columbia River. Aber so viele Meilen umsonst verfahren? Und ich habe absolut keine Lust die wilde Jagd auf der I 5 mitzumachen. Also entscheiden wir: der Columbia River fliegt erst mal raus und wir fahren jetzt direkt nach Osten weiter.
Also gehts wieder zurück zum Hwy. 12. Und dann beginnt eine wunderschöne Strecke: den White Pass hoch, durch Schluchten und enge Täler, Wasserfälle.
Leider gibts auf der ganzen Strecke keinen Campingplatz und auch keine Möglichkeit zum boondocken. Wir fahren eine lange Umleitung am Clear Lake vorbei, der fast ausgetrocknet ist:
Kurz nachdem die Umleitung wieder auf den Hwy. 12 geht kommt dann endlich ein Campingpatz, der Hause Creek CG. Nachdem es inzwischen schon 17.00 h bleiben wir hier, eine recht gute Entscheidung:
Wir können noch bis 20.00 h draussen sitzen.
Heute tagsüber war es bis 28.0 warm, aber als abends die Sonne verschwindet wirds doch relativ schnell kalt.
Beate
gespeichert
|
|
Snowdog
Sourdough
Das sind keine Hundehaare, das ist Husky Glitter !
Geschlecht:
Beiträge: 2881
| WWW |
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #16 Datum: Dezember 12th, 2019 um 12:49:00pm) |
| Zitieren | Ändern
|
Hallo Beate,
Wieder einfach tolle Photos. Danke !
Den Bildern nach spielte der Wettergott ja auch meistens mit.
Eine schöne Erinnerung an den Spätsommer.
Bin gespannt auf die Fortsetzung.
Drive on Swabian Snowdog gespeichert
Das wirkungsvollste Mittel gegen Stress & schlechte Laune hat ein Fell, vier Pfoten und bellt ! “Als ich die Hand eines Menschen brauchte, reichte mir jemand seine Pfote“
|
|
Husky_Heinz
Sourdough
Geschlecht:
Beiträge: 941
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #17 Datum: Dezember 12th, 2019 um 1:25:45pm) |
| Zitieren | Ändern
|
Hallo Beate, super geschrieben, tolle Bilder, super schöne Landschaft. Freue mich schon auf die Fortsetzung...……… Gruß Husky_Heinz gespeichert
Husky_Heinz
|
|
BeateR
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1618
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #18 Datum: Dezember 13th, 2019 um 7:08:18pm) |
| Zitieren | Ändern
|
28.9.: jetzt gehts in die Prärie
Auch heute wird es wieder ein wunderschöner, wolkenloser Tag.
Wir fahren weiter am Hwy. 12 nach Osten. Es geht durch die Schlucht nach unten, immer am Tieton River entlang. Eine wirklich schöne Landschaft:
Gegen Mittag kommen wir bei Yakima aus den Bergen raus und biegen ab auf den Hwy. 24. Jetzt fahren wir meilenweit durch Hopfen-Anbau und später durch Äpfel-Gärten.
Und dann wird die Landschaft sehr öde, leer und trocken. Kurz bevor wir den Columbia River überqueren sehen wir ein Schild, das nach rechts zu einer Atomverarbeitungs- (oder -entsorgungs?)-Anlage weisst. Damit ist klar, weshalb es hier keine Siedlungen und keine Landwirtschaft gibt.
Aber der LKW-Verkehr auf der gesamten Strecke ab Yakima ist fürchterlich und schnell. Wir müssen viel schneller fahren als wir eigentlich möchten, um nicht ein Verkehrshindernis zu sein.
Durch diese Raserei sind wir heute schon um 15.00 h am Campingplatz. Aber das ist umso besser, machen wir uns doch einen schönen gemütlichen Nachmittag am See auf diesem wirklich sehr schönen Campingplatz, dem Scootenay Park CG:
Wir fühlen uns, als ob wir in München im Englischen Garten campen würden, so gut gepflegt ist dieser Campingplatz. Wir können noch draussen grillen und bis ca. 20.00 h draussen sitzen, bevor es dann doch kalt wird.
Beate
gespeichert
|
|
North
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Geschlecht:
Beiträge: 2681
|
|
|
BeateR
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1618
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #20 Datum: Dezember 14th, 2019 um 6:55:08pm) |
| Zitieren | Ändern
|
am Dezember 14th, 2019 um 6:34:35pm schrieb North : Waren die Temperaturen denn nachts besser oder hattet Ihr eine Stand-Klimatisierung im Womo? Zitierten Beitrag lesen
Klimaanlage Was ist das
Nein, Spass beiseite: sowas haben wir noch nie gebraucht. Und da wir immer auf unserviced campgrounds stehen, also ohne hook up, ohne Wasser- oder Stromanschluss, wäre das wohl auch nicht möglich.
Und auch wenn es tagsüber oft sehr warm war, sobald die Sonne verschwunden ist, wurde es doch recht schnell kühl. So gegen 20.00 h sind wir meistens im Bett verschwunden, weil es draussen zu kalt wurde, und im Womo sitzen ist auch ungemütlich. Da ist es im Bett gemütlicher.
gespeichert
|
|
BeateR
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1618
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #21 Datum: Dezember 14th, 2019 um 7:21:07pm) |
| Zitieren | Ändern
|
29.9.:Weiter gehts nach Osten
Schon kurz nach 8.00 h sind wir wieder on route. Es ist wieder ein wunderschön sonniger Tag.
Es geht über die 260 und 261 nach Osten. Erst mal wieder durch ausgetrocknete Prärie:
Und dann kommen wir an den Palause Falls vorbei. Eigentlich hatten wir die gar nicht mehr auf dem Plan, wir wollten ja eigentlich wesentlich südlicher fahren. Aber wenn man schon so nahe dran ist, dann macht man die paar Meilen Umweg auch noch. Und es hat sich gelohnt, obwohl man wirklich in einer halben Stunde alles gesehen hat. Aber der Fall ist schon beeindruckend:
Danach geht die Fahrt wieder durch Farmland auf den Hwy. 12. Um 14.00 h sind wir in Lewiston und suchen dort den Hells Gate SP. Leider scheint den unser Navi nicht zu kennen und wir finden ihn nicht. Entnervt geben wir auf und fahren weiter, Zeit haben wir ja noch.
Kurz danach finden wir einen RV-Park, den wir uns anschauen. Allerdings liegen da die Stellplätze sehr eng nebeneinander und noch dazu direkt neben der Strasse, in einer Kurve. Ich weigere mich hierzubleiben, denn ich habe das Gefühl, die Autos auf dem Hwy. 12 fallen mir auf de Kopf. Wir unterhalten uns mit dem sehr netten Besitzer dieses Campingplatzes und der erzählt uns, dass ein paar Meilen weiter ein Freund von ihm einen schönen ruhigen Campingplatz hat. Wir lassen uns den Weg beschreiben und fahren hin. Und dort gefällt es uns dann sehr gut, obwohl dieser Campingplatz wirklich mehr oder weniger nur eine Wiese ist. Aber wir stehen sehr ruhig am Fluss mit schöner Sicht:
Hinter dem Campingplatz ist eine alte Bahnstation. Angeblich fährt ca. einmal in der Woche ein Zug hier. Aber als wir uns die Schienen anschauten, zweifelten wir an dieser Information.
Vom Hwy 12 aus sieht man den Campingplatz so:
Beate
gespeichert
|
|
Milaq
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1150
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #22 Datum: Dezember 14th, 2019 um 8:13:48pm) |
| Zitieren | Ändern
|
Palause Fall
alle Photos find ich sehr ,sehr schoen, aber die Palause Fall sind, wie Du schon schreibst sehr beeindruckend. Danke, dass Du uns "mitfahren" laesst.
Milaq gespeichert
|
|
BeateR
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1618
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #23 Datum: Dezember 16th, 2019 um 3:07:07pm) |
| Zitieren | Ändern
|
30.9.
Heute morgen ist es bewölkt. Macht uns aber nicht so viel aus. Wir fahren weiter am Hwy.12 nach Osten, erst wieder durch die Schlucht:
Überall herrliche Laubfärbung:
Mittags wird das Wetter schlechter, es regnet. Aber wir kommen ja bei den Lolo Hot Springs vorbei. Das müssen wir, gerade in diese Wetter, ausnutzen. Wir kommen hier mit einer Senior-Karte für nur 7 Dollar rein. Naja, viel mehr wert sind diese Hot Springs auch nicht. Und gemütlich ist was anderes. Aber zumindest das Wasser ist schön warm:
Hier gibts gleich nebenan einen Campingplatz, auf dem wir eigentlich übernachten wollten. Aber als wir uns den so anschauen, entscheiden wir lieber noch weiter zu fahren. Ca. 1 Stunde später kommen wir an einem schönen Campingplatz vorbei (schöner Name: Square Dance Center) und entscheiden, hier zu bleiben. Es ist der letzte Tag der Öffnung, demzufolge ist auch das angeschlossene Restaurant nicht mehr geöffnet. Dafür haben wir den Platz fast ganz für uns allein und kommen uns vor wie beim boondocken. Nachdem es hier sogar freies WiFi gibt, nutzen wir dies natürlich, um mal wieder unsere e-mails zu checken.
Man kann auch direkt am Campinglatz eine schöne kleine Wanderung machen.
Beate
gespeichert
|
|
Husky_Heinz
Sourdough
Geschlecht:
Beiträge: 941
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #24 Datum: Dezember 16th, 2019 um 4:11:27pm) |
| Zitieren | Ändern
|
Hallo Beate, sehr schöne Landschaftsbilder und super geschrieben. Ich bin irgendwie dabei...………… Gruß Husky_Heinz gespeichert
Husky_Heinz
|
|
BeateR
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1618
|
|
|
BeateR
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1618
|
|
|
Re: Herbst im Nordwesten der USA (Reisebericht)
(Antworten #26 Datum: Dezember 18th, 2019 um 3:32:11pm) |
| Zitieren | Ändern
|
2.10. - Auf gehts zum Yellowstone Nationalpark
Man merkt, dass es Herbst wird. Inzwischen ist es früh noch dunkel, wenn wir aufstehen.
Wir fahren Hwy. 278 nach Osten. Nach ein paar Meilen hören wir in der Ferne ein Geräusch wie bei einem Motorrad-Rennen. Aber ein Motorrad-Rennen am Dienstag? Höchst unwahrscheinlich. Als wir näher kommen sehen wir den Grund für den Lärm: ein Almabtrieb (oder zumindest sowas ähnliches) Wir fahren mitten durch Hunderte Kühe:
Die Laubfärbung ist wiedermal fantastisch:
Wir fahren zum Hwy. 41 und biegen bei Twin Bridges nach Süden ab auf den Hwy. 287. Gegen Mittag kommen wir nach Nevada City. Das ist eine alte Goldgräberstadt, die fast vollständig als Museum erhalten ist. Leider hat jetzt so spät im Jahr alles schon geschlossen, so können wir nur von aussen schauen:
Wir waren vor vielen Jahren mal mit dem PKW hier. Auch damals war das schon ein lebendes Museum. Aber wir konnten damals in diesem Hotel übernachten. Allerdings nicht im Hauptgebäude an der Strasse, sondern etwas nach hinten in den Hütten. Diese Hütten gibt es immer noch und werden anscheinend immer noch in der Saison vermietet:
Ein einziger Laden hatte offen, da hätten wir uns gleich einkleiden können:
Dann gehts weiter auf dem Hwy. 287 Richtung West Yellowstone. Wir fahren vorbei am Earthquake Lake. Dieser See entstand durch einen Bergrutsch 1959 der durch ein Erdbeben ausgelöst wurde. Bei diese Bergrutsch kamen 80 Millionen Tonnen Stein den Berg runter und verschütteten einen Campingplatz direkt unterhalb am (damaligen) Fluss. Es gab dort 28 Tote. Man kann diesen Bergrutsch immer noch gut sehen:
Kurz danach kamen wir durch West Yellowstone und zum Eingang des Yellowstone Nationalpark. Dort wurden wir gleich "richtig" begrüsst: von Wapitis und Elchen:
Jetzt in der Nachsaison haben nur noch 2 Campingplätze offen. Wir fahren gleich zum ersten davon, den Madison Campground. Und dann trifft uns fast der Schlag: der Campingplatz ist ausgebucht, und das an einem Dienstag! Wir unterhalten uns noch mit dem Parkranger an der Kasse, der es auch nicht versteht, weshalb sie heuer so überrannt werden. Auf einmal wird er ganz hektisch, sagt: schnell schnell Eure Kreditkarte. Dann hantiert er erstmal wortlos hinter der Theke. Bis er uns erklärt: soeben ist eine Stornierung hereingekommen und er konnte diesen Stellplatz für uns buchen (wer in einem solchen Moment am schnellsten ist bekommt den Platz!!). Puh, Glück gehabt. Denn ansonsten hätten wir noch ca. 50 km weiterfahren müssen zum nächsten Campingplatz, der aber bestimmt auch schon ausgebucht war.
So konnten wir unseren schönen Stellplatz noch geniessen:
Und abends, zur Feier des Tages, unsere Snowcrabs geniessen:
Beate
gespeichert
|
|
Snowdog
Sourdough
Das sind keine Hundehaare, das ist Husky Glitter !
Geschlecht:
Beiträge: 2881
| WWW |
|
|
BeateR
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 1618
|
|
|
North
Sourdough
Ich mag keine Signaturen!
Geschlecht:
Beiträge: 2681
|
|
|
|