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   Zu wenig Hundefutter ?
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   Autor  Beitrag: Zu wenig Hundefutter ?  (Gelesen: 1463 mal)
 Peter_Kamper
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Zu wenig Hundefutter ?
( Datum: Dezember 2nd, 2009 um 2:04:47pm)
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Geschrieben von 'Rondy':
Zu dem Futterproblem in Ft. Yukon , ich bin da hin und her gerissen . Zum Einen tun mir natürlich die Hunde leid , die für die schlechte Vorratshaltung ihrer
Besitzer nichts können . Schlechte Fangergebnisse des Futterlachses hat es dort schon öfter gegeben , ohne das man die Hunde darben lassen , abgeben oder gar erschiessen musste .
Einer ( Name ist mir bekannt ) hält 22 Hunde , die er NIE einspannt , nur so aus Tradition . Da sei die Frage gestattet , ob das sein muß .

Bei der Fleischverarbeitungsfirma in Tanana ( Tanana Valley Meat Processing ) liegen Tonnen von Fleisch der letzten Jagdsaison , hauptsächlich Moose , daß für den menschlichen Genuss nicht mehr geeignet ist.
In einem der Villages am Yukon lagert säckeweise Comercial Dogfood , das dort nach dem letzten Hochwasser hingebracht wurde und das wohl nicht mehr gebraucht wird und "nur" abgeholt werden müsste .
Ein Sack Futter ( 40 - 50 # ) kostet  von F.b. bis F. Y.
allein vom Transport  70 - 80 $ total und ich werde das Gefühl nicht los , das die Natives es umsonst bis vor die Tür geliefert bekommem möchten  , außer der Familie von John Cadzow , die wohl keinen Mangel erleiden muß .
Für mich hört sich das Ganze stark nach Bettelei an ( milde gesagt ) und eine Frage sei noch gestattet :
" What about the famous NATIVE PRIDE " ?

Nun werde ich wohl eine Lawine losgetreten haben mit meinem Kommentar und hoffe auf Eure Gedanken , denn dafür gibt es ja dieses tolle Forum .
Bis bald ... Peter

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 Peter_Kamper
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Re: Zu wenig Hundefutter ?
(Antworten #1 Datum: Dezember 2nd, 2009 um 2:06:23pm)
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Toller Beitrag....

Gut gesprochen, ausser dass "NATIVE PRIDE" oder einfach mit Hundeschlitten ausserhalb der Jagdzeit im Winter ein paar Elche oder Karibous zu schiessen immer noch zu Gefaengnisstrafen fuehren kann. Dies sind die neuzeitlichen Regeln, denen die Grossvaeter nicht folgen mussten.

'Native Pride' hast du vielleicht ein bischen missverstanden. "Native Pride" beruht auf der Erhaltung einer Kultur, nicht darauf neuen Regeln zu folgen und stoisch zuzuschauen wenn sie in Kraft treten.
Es hat nichts mit der Enttaeuschung oder Wut zu tuen, die man fuehlt wenn ueber 1000 kommerzielle Boote aus Oregon und Seattle mit gekauften Lizenzen legal ueber 1 mio. Lachse an der Muendung des Yukon abfischen. Die Fischerei-Regeln, die von unter dem Tisch geschmierten Politikern zum Recht gemacht werden sind fuer Natives entlang des Yukon River seit langem unerklaerbar.
'Native Pride' hat auch nichts damit zu tuen, dass jemand enttaeuscht ist wenn er an der Stelle an der sein Urgrossvater , sein Grossvater , sein Vater und auch er als kleiner Junge mit grossem Erfolg gefischt hat, .... aber dann ploetzlich nur 3 Fische pro Tag im Netz faengt.
Es hat auch wenig damit zu tuen, dass er sich an seinen zahnlosen Grossvater erinnerst, der ihn lachend als kleiner Junge im Schleim von 80 Fischen im Boot waelzte. Manche der Fische waren noch am zappeln. Es war ein guter Tag.
Als kleiner Junge fuehlten sich die Matraze aus Fischen im schauckelndem Boot eher gut an. Auch die Mutter roch im Sommer nach Fisch. Das ernste Gesicht des Grossvaters, der das mit Fischen ueberfuellte Boot dann samt nassem Netz sorgsam zum Ufer brachte viel nicht auf.
er Lachs bleibt seit Jahren aus. Traditionen werden gebrochen. Raeuchereien in den Doerfern machen zu, weil selbst der Koenigslachs mit Wuermern verseucht ist.
Nun bleibt die Beute fast ganz aus.
'Native Pride'  ??

'Native pride' ist etwas weit tieferes als fuer was du diese Worte benutzt hast. Ich vermute allerdings, dass du dir dessen inzwischen bewusst bist.
Die Familie Cadzow wurde 'reich', weil sie ueber die letzten 20 Jahre einige Geschaefte ins Leben riefen. Der junge Musher wurde uebrigens von seinem Vater angemeldet. Ja, sie koennen sich Hundefutter leisten. Ja,... wenn du mich fragst ... ein bischen 'native pride' ist in Cadzow's Teilnahme enthalten. Ich wuerde mich nicht wundern, wenn die meisten Gelder fuer seine Teilnahme aus wohlbekannten 'native' Familien stammen wuerden.
In 2009 zahlte Hugh Neff die 1500 $ Gebuehr fuer den jungen Musher und meinte: "Das Potential der jungen einheimischen Musher wird weit zu wenig anerkannt. Dort draussen in den Doerfern mushen junge Leute im Winter immer noch taeglich. Zur Jagd, um Fallen zu stellen oder nur um 80 km bis ins naechste Dorf zu fahren. Das Potential dieser Leute, ... was ich dort von ihnen gelernt habe und was wir alle von ihnen lernen koennen ist einfach unglaublich."
=======
Du meinst, dass die Leute da draussen wirklich betteln ?
Ich denke nicht, dass sie dies getan haben.
Man tut einfach, was noetig ist. Der Lachs ist ihnen ohne Zweifel von der kommerziellen Fischerei genommen worden.
Kauf die Dose Lachs. Die Flotte kommerzieller Boote im Yukon Delta und der Bering See dankt.
Ein paar Schmiergelder, ein paar Lachsschwaerme abgefangen, ein paar mio $ gemacht.
Die Indianer in den Doerfern sollen sich nicht so anstellen. Ein bischen 'native pride', eh ? Stellt euch nicht so an. Gibt genuegend Wild da draussen. 6-7 Elche sollten genug sein.
Hm, kompliziert..., denn dies ist illegal.
------------------
Zum naechstem Punkt:
Die Firma "Tanana Valley Meat Processing" liegt 10 km ausserhalb von Fairbanks. Das Fleisch von dem du sprichst wurde dort von Jaegern zur Verarbeitung abgeliefert. Es gibt mehrere gerichtliche Beschluesse zu beenden bis das Fleisch weggeworfen werden darf. Dann ist es immer noch ein weiter Weg bis zu abgelegenen Doerfern wie Koyukuk, Huslia, Galena oder Fort Yukon. Der Lachs schwimmt dort eigendlich selbst hoch. Lachs war einmal eine Erfindung der Natur um fettreiche Nahrung ins Inland der noerdlichen Kontinente zu bringen. Dies hat auch hervorragend funktioniert, bis motorisierte Fischereiflotten auftauchten.
Nun kannst du Lachs billig im Supermarkt haben. In Galena muessen die Dosen allerdings eingeflogen werden.
'Native Pride' ?

Bisher hat sich 'persoenlich'  kein abgelegenes Dorf ueber Futtermangel fuer Hunde beschwert. Der Artikel im Daily News Miner hob auch kein Dorf hervor, machte uns allerdings auf das Futter-Problem aufmerksam.
Wo auch immer das von dir erwaehnte 'nach dem letztem Hochwasser' (das war April/Mai) abgelegte Hundefutter lag, .... du glaubst doch nicht im Ernst, dass es dort noch liegt, oder ??    Falls irgendwo 1000 kg an Hundefutter in irgendeinem Dorf am Yukon rumliegen, kann ich es in 24 Stunden ueber Beziehungen garantiert 'entsorgen'. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass von deiner Info noch ein kg vorhanden ist ??   Scherzkeks..., du.
Wo auch immer das von dir erwaehnte Futter verschwand, in welchem Dorf auch immer ... die Hunde eines schlauen Herren brauchen keinen Lachs. Da stimme ich dir zu. Wie es dem Rest des Dorfes geht weiss ich nicht. Weisst du es ? Wie geht es den anderen Doerfern ?

Fazit:
Benutze das Wort 'native pride' bitte nicht ohne mal mit Respekt in ihrer Kultur gelebt zu haben.
Eine Kneipe zu besuchen und einen betrunkenen Indianer zu finden oder jemals mit einem Indianer geredet zu haben..... oder zuzuhoehren wie 'Weisse' manchmal ueber 'Natives' reden, qualifiziert dich in keinster Weise zu verstehen welchen Reichtum diese Kultur und seine Menschen spirituell und historisch besitzen.

Was sie rein materiell besitzen ....oder besassen, hat mit 'native pride' wenig zu tuen. Ich muss allerdings sagen, dass sie sehr gut auf das Land aufpassen, das ihnen geblieben ist.
Leider gehoehrt das Delta des Yukon River nicht dazu.
Dies hat die USA (federal government) fuer sich selbst eingezogen. Und so wird der Fisch, der einst Doerfer fuetterte, mit Netzen an der Muendung und auf offener See gefangen und ueber Lizenzen verkauft.



Peter

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Letzte Änderung: Peter_Kamper - Dezember 2nd, 2009 um 5:36:34pm
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