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   Autor  Beitrag: GinGin 200  (Gelesen: 5551 mal)
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Re: GinGin 200
(Antworten #15 Datum: Dezember 29th, 2008 um 3:32:38pm)
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Hallo Peter, jetzt muß ich dir doch auch noch mal ein dickes Lob aussprechen! Dank deiner ausführlichen Berichterstattung fühl ich mich als wär ich mitten drin im Geschehen.
Spannend ist es allemale wieder und erst dachte ich schon die Frauen sind gar nicht mehr dabei
Werde zwar nicht so wie Knalli stündlich dabei sein können aber ganz bestimmt deinen Schlussbericht nicht verpassen!

@Nordmann

Bis dahin Liebe Grüße Renate

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Liebe Grüße
Renate


Was uns mit Hunden verbindet, ist die Tatsache, dass sie nichts an uns auszusetzen haben.
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Re: GinGin 200
(Antworten #16 Datum: Dezember 30th, 2008 um 6:11:29am)
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So,
das Rennen ist vorueber....
Jodi Bailey hat zum zweiten Mal in zwei Jahren das schnellste Rennen gefahren.
Ich habe heute abend ein Interview mit Sebastian Schnuelle gemacht, dass ich an Ragnar (admin) geschickt habe. Hoffentlich kommt es an.
Das Interview wird viele Fragen ueber das Rennen aufklaeren.
In den letzten drei Tagen habe ich ungefaehr 5 Stunden geschlafen. Zoya, die Renndirektorin, wurde krank, einige Freiwillige fiehlen aus und ein Reporter der Tageszeitung in Fairbanks managte den Paxton Checkpoint gemeinsam fuer ueber 24 Stunden waehrend Teams eintrafen.
Es war .... Spass. Nun sitzen wir hier in der Kneipe, da ich erst morgen nach hause fahren werden. Leider ist die Frau des Reporters die einzige Musherin, die noch im McLaren Checkpoint sitzt waehrend alle anderen Musher schon nach hause gefahren sind. Hoffentlich schafft sie es morgen ueber den Berg nach Paxton.

Ich kann unmoeglich die Geschichte des gesamten Rennens hier erzaehlen, werde allerdings noch eine erwaehnenswerteren Geschichten weiter unten erzaehlen.
@Ragnar: Falls du das Interview mit Sebastian nicht bekommen hast, sag bitte Bescheid.....
Peter

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Re: GinGin 200
(Antworten #17 Datum: Dezember 30th, 2008 um 8:34:08am)
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Weiter oben im Forum schrieb ich vom Start des Rennens und der Tatsache, dass mich Soldaten der Alaska Army National Guard ueber 70 km mit Motorschlitten zum Checkpoint McLaren zum filmen fahren wuerden.
Es ging alles sehr militaerisch ab. Die Herren zeigten sich auch in edlen gruenbraeunlichen Tarnfarben, die sich hervorragend vom weissen Schnee abhoben. Ich vermute, dass man damit verhindern wollte, dass irgendjemand verloren ging.
7 Soldaten, Lance Mackey's Frau Tania und ich sollten mit 6 Motorschlitten losfahren. Die Motorschlitten zogen flache Lastschlitten und sahen mir fuer meinen Geschmack etwas klein aus, waren aber fast brandneu.
Als wir endlich losfuhrenm war es schon recht spaet, aber die Fahrt nach McLaren sollte nur 1 1/2 Stunden dauern. Der Kommandant guckte sich um und gab das Signal zur Abfahrt. Mit einem Ruck fuhr die Maschiene an und kam nach 5 Metern wieder zum stehen.Einer seiner Soldaten hatte etwas vergessen. Man darf die Alaska Army National Guard nicht mit der Army an sich vergleichen. Im englischem Volksmund wird die 'Guard' von vielen 'Weekend Warriors' genannt. 5 lange Minuten spaeter kehrte der Herr wieder zurueck, schien aber nichts in der Hand zu haben. "Sag mir bloss nicht, dass er nochmals auf's Klo musste", dachte ich mir.
Dann ging es mit einem erneutem Handkommando des 'Commanders' wieder los. Die Art wie er seinen ganzen Arm vorwaerst schwang um den Befehl zur Abfahrt der 6 Maschienen zu geben haette ohne weiteres von Julius Caesar als Angriffsbefehl fuer seine gesamte 9. Legion benutzt werden koennen. Irgendwie tauchte ein komisches Gefuehl in meinem Magen auf. Ich war schon des oeffteren mit erfahrenen Motorschlittenfahrern unterwegs gewesen. Keiner dieser Leute hatte sich jemals so verhalten wie diese Gruppe.
Wir fuhren ungefaehr 5 km und hielten ploetzlich an.
Eine der Schneemaschienen der Gruppe war zurueckgeblieben. Wir stiegen alle ab und warteten bis der Fahrer der Maschiene aufgehohlt hatte. Ein Packriemen an seinem Schlitten hatte sich geloest. Naja, sowas kann passieren.
Man unterhielt sich fuer eine Weile und bevor sich die Soldaten wieder auf ihre Schlitten schwangen (ich als Beifahrer), stiessen sie gegenseitig mit ihren Faeusten an. Ich hielt diese fuer meinen Geschmack etwas zu heldenhaft-feierliche Geste nach nur 5 Kilometern zwar fuer etwas uebertrieben, sagte aber nichts. Als Zivilist sind meine Erfahrungen mit militaerischen Braeuchen eher beschraenkt. Weiter gings....
Der breite und harte Trail folgte dem ungefluegtem Denali Highway und wir fuhren mit ca. 50km/h, einer fuer erfahrene Fahrer eher langsame Geschwindigkeit. Der Wind nahm zu als wir hoeher in die Berge vordrangen und Schneewehen begannen sich ueber die Strasse zu ziehen. Als der Commander mit dem ich fuhr sich nach 10 weiteren Kilometern umguckte waren drei der 5 anderen Motorschlitten spurlos verschwunden. Wir hielten also wieder an und mussten 5 Minuten warten, bis die Motorschlitten auftauchten. Der Soldat, auf dessen Ruecksitz Tania fuhr war vom Trail abgekommen und im Tiefschnee stecken geblieben und es hatte einiges an Kraft bedurft die Maschiene wieder auf den Trail zurueckzubringen.
Der Wind hatte weiter zugenommen und es war bitter kalt. Waehrend der Wartezeit hatte ich mich in den Windschatten einer der Motorschlitten gesetzt und genoss den wunderschoenen Ausblick auf die Alaska Range. In der Ferne konnte man im sonst strahlend blauem Himmel die Schneeschleier sehen, die der auf den Kuppen herrschende Sturm von den Gipfeln riss.
Die behelmten Soldaten steckten ihre Koepfe zusammen und redeten, aber verstehen konnte ich nichts. Der Wind war zu laut geworden.
Schlussendlich fuhren wir weiter in die Berge und der Wind nahm weiter zu.
Kurz vor 13Mile Summit fanden wir ploetzlich einen Musher mit seinem Team. Der Wind hatte die Hunde von der Strasse den Abhang hinunter gedrueckt. Er hatte vergeblich versucht sie aus einem Weidengestruepp den steilen Hang hoch wieder zur Strasse zu fuehren. Der ueber die Strasse fegende Schnee drueckte das Team immer wieder zurueck.
Wir stiegen ab und ich stolperte im ersten Augenblick als mich eine Windboehe von hinten anfiel.
Die Soldaten liefen 10 Meter den Hang hinunter waehrend ich meine Kamera aus der Tasche zog um zu filmen. Es bedurfte mehrere Minuten um das Geschirr des Teams zu entwickeln und die Hunde samt Schlitten zurueck auf die Strasse zu bringen. Der Musher sah uebler als seine Hunde aus. Kleine weisse Flecken zeigten sich auf seinen Backen, die sich spaeter zu Frostbeulen entwickeln wuerden. Sobald die Hunde auf der Strasse losgelassen wurden, drueckte der Wind sie wieder in Richtung Hang. Der Musher wollte aufgeben, bezweifelte allerdings, dass er es den Berg hinunter schaffen wuerde.

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 Peter_Kamper
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Re: GinGin 200
(Antworten #18 Datum: Dezember 30th, 2008 um 9:09:23am)
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Ich hatte meine Faeustlinge zum filmen gegen Fingerhandschuhen eingetauscht und innerhalb kuerzester wurden diese taub waehrend die Ladung der 6-stuendigen Kamerabatterie unter der Auskuehlung innerhalb von 5 Minuten auf eine Stunde gesunken war.

Der Commander unserer Gruppe entschied sich, das Hundeteam alleine zurueck nach Paxon zu schleppen/begleiten. Die Soldaten steckten ihre Schutzhelme fuer eine Weile zusammen waehrend ich mir wieder meine dicken Faeustlinge anzog. Die Finger fingen an zu schmerzen. Ich kannte das Gefuehl, ich war knapp einer Erfrierung entkommen.
Kommunikation mit den Soldaten war im lauten Wind kaum moeglich und es dauerte einige gebruellte Fragen bis ich herausfand, dass wir mit 5 Maschienen, 4 Lastschlitten und acht Personen unter einem neuem Commander weiterfahren wuerden. Wer dies war konnte ich unter den Helmen nicht erkennen. Die Herren sahen fuer mich unter ihren Helmen alle gleich aus.
Der Wind machte auch den Soldaten zu schaffen. Wir hatten bisher ca. 25 der 70 km in knapp 1 1/2 Stunden  zurueckgelegt. Die grossartigen Gehabe und militaerischen Gesten waren im Flachland zurueckgeblieben.

Inzwischen war der Seitenwind so stark geworden, dass der eiskalte Wind durch jede Ritze meiner Gesichtsmaske drueckte. Schon 5 Minuten spaeter hielten wir wieder an. Zwei Maschienen wahren hinter uns verschwunden. Wir drehten um und fanden sie. Einer der Motorschlitten war ausgegangen. Als wir abstiegen war Kommunikation nur auf kuerzeste Entfernung moeglich. Der Wind war zu laut. Selbst in meiner Montur, ueber die ich einen riesigen Daunenparka gezogen hatte, spuerte ich wie die Boehen Kaelte durch meine Winterkleidung drueckte. Rasende Schleier aus Eiskristallen zogen ueber den Schnee. Am Horizont zeigte sich die Sonne in ihren schoensten Farben als sie begann unterzugehen.
Waehrend ich argwoehnisch zuguckte wie die Soldaten versuchten den Motorschlitten wieder zu starten stieg meine Hochachtung vor den Mushern, die es mit ihren Hunden ueber den Berg geschafft hatten. Ich zog nochmals meine Fingerhandschuhe an und nahm meinen kleinen Photoapparat aus der Seitentasche. Nach drei Photos versagte er.
Die Soldaten guckten sich den schnell auskuehlenden Motor der Maschiene an und ruettelten an verschiedenen Teilen. Selbst aus der Entfernung war es leicht ersichtlich, dass sich unter den Herren kein Mechaniker befand. Als Zivilist wurde ich zur Begutachtung der Angelegenheit nicht eingeladen.
Schlussendlich entschied der Commander, wie mir durch das Getoese des Windes klargemacht wurde, mit vier Maschienen und vier Lastschlitten weiterzufahren. Jede der Maschienen trug nun 2 Personen. Meiner Schaetzung nach hatten wir weniger als die Haelfte der Strecke nach McLaren zurueckgelegt.

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Ragnar
     

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Re: GinGin 200
(Antworten #19 Datum: Dezember 30th, 2008 um 2:24:43pm)
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ANHOEREN und ANGUCKEN:

Audio-Interview von Peter Kamper mit Sab Schnuelle:

http://www.alaska-dogmushing.de/2008/12/30/interview-mit-sab-schnuelle/

Videos von den Gewinnern:
http://www.alaska-dogmushing.de/2008/12/30/brent-sass-gewinnt-das-gingin200-2008/

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Re: GinGin 200
(Antworten #20 Datum: Dezember 30th, 2008 um 6:50:09pm)
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Hallo Peter

Ich möchte mich, für die tolle Berichterstattung, ganz herzlich bedanken. Unglaublich, was Du immer auf Dich nimmst um hier im Forum möglichst ausführliche Berichte hineinzustellen.

L.G

Gonzo

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 Nordmann
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Re: GinGin 200
(Antworten #21 Datum: Dezember 30th, 2008 um 7:38:42pm)
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Hallo Peter
Klasse Interview mit Sab !! Schön das Du die Schwierigkeiten wegen des Y.Q.Trails angesprochen hast!! Da hast Du wieder saubere Arbeit geleistet ein ganz grosses Dankeschön. Komm heil wieder zurück nach Fairbanks, wir brauchen dich noch!! Guten Rutsch Peter und alles gute für 2009 wünsche ich Dir vor allem Gesundheit!!!
Gruss Sui

Viva Colonia

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Re: GinGin 200
(Antworten #22 Datum: Dezember 31st, 2008 um 2:02:45am)
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Hi,
vielen Dank fuer's Lob. Es macht auch mir Spass zu schreiben solange es aktuell ist.
Uebrigens hat Brent Sass die 'Men-Division' gewonnen und sich dabei einige Erfriehrungen gehohlt. Er sah an der Ziellinie nicht ganz so gluecklich wie Jodi Bailey aus.
Der Artikel im dogmushing.de (Brent Sass gewinnt GinGin 200) ist uebrigens nicht ganz korrekt:
Brent Sass gewann in der Herren-Division und Jodi Bailey in der Damen Division. Wenn man beide Divisionen zusammen nimmt (over all positions) schlug Jodi Bailey nach Abrechnung der Startunterschiede Brent Sass um 63 Minuten.
Dritte wurde damit Colleen Roberta. (2.Platz Damen Division).
Regelunterschiede fuer die beiden Divisionen gibt es nicht.

Interessant waere es noch zu erwaehnen, dass Jodi vor langer Zeit Dan Kaduce heiratete, der das Yukon Quest angehen wird. Sie besitzen geeinsam einen Kennel von ca. 20 Hunden und die vierbeinigen Gewinner dieses Rennens werden auch im YQ mit Dan antreten....
Nun aber weiter zur Geschichte....., die ich uebrigens schreibe und abschicke. Satz-oder Rechtschreibungsfehler sind wie alles andere gratis....

Peter

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Letzte Änderung: Peter_Kamper - Dezember 31st, 2008 um 3:45:12am
 Peter_Kamper
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Re: GinGin 200
(Antworten #23 Datum: Dezember 31st, 2008 um 3:40:18am)
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Der Trail war recht gut und wir kamen schnell weiter. Es ist nicht unbedingt bequem als Beifahrer hinten auf einem Motorschlitten zu sitzen, aber was soll's. Falls wir keinen weiteren Problemen begegnen wuerden, sollten wir die letzten 40 km bis zur McLaren Lodge in einer knappen Stunde zurueckgelegt haben.
Allerdings gab es ein Problem. Nach wenigen Kilometern fiel eine weitere Maschiene aus. Die Sonne beruehte nun die umliegenden, baumlosen Bergketten. Auch hier versuchte man sich an einer halbherzigen Reparatur, die allerdings zu nichts fuehrte.
Langsam wurde mir im Schutz der alaskanischen Wochenendkrieger doch etwas mulmig. Die Batterien des Videorekorders waren in meiner arktischen Daunenaussenjacke inzwischen eingefrohren und ich guckte auf die Lastschlitten wo mein Rucksack lag. Er enthielt Salami, Baquette sowie selbstaktivierende Waermebeutel, zwei Winterhosen und eine Flasche Cola, die inzwischen sicherlich grade langsam einfrohr. Wasser ist in solchen Situationen das groesste Problem.Mit den Waermebeuteln konnte ich in in der Colaflasche Wasser aus Schnee erzeugen. Wenn man bedachte, dass es um uns jede Menge Schneewehen gab in die man sich eingraben konnte, war die Situation eigendlich nicht besonders gefaehrlich, sondern eher ..... unbequem.
Ich schob meine Kopfhaube zurecht und setzte mich neben Tania und die einzige Soldatin der Gruppe in den Windschatten eines der Motorschlitten. Wir guckten im Getoese des Windes der untergehenden Sonne zu waehrend der Schnee Richtung Tal in Stroemen ueber die Strasse blies. Die laufenden Reparaturaktionen sahen nicht sehr vielversprechend aus.
Langsam hatte ich genug von der unpersoenlichen Art in der sich jeder benahm, lehnte mich im lauten Wind zur Soldatin hinueber und rief: "Wir sollten hierbleiben. Andere Leute zahlen fuer solch eine Aussicht viel Geld."
Sie guckte mich erst etwas verwirrt an. Als sie den Humor der Angelegenheit verstand, lachte sie schlussendlich etwas zoegernd.
Im Prinzip hatte ich die Nase voll. Wir hatten drei Motorschlitten, 4 Lastschlitten (zwei davon mit Gepaeck) und 8 Leute, die ca. 35 km von jeglicher Siedlung entfernt bei -35 C in Windboehen von 50-60 m/h kurz vor Sonnenuntergang auf einem recht ansehnlichem Huegel ohne Windschutz herumstanden.
Kurz danach wurde mir mitgeteilt, dass wir zurueck nach Paxson fahren wuerden. Vorher sollte allerdings der kaputte Motorschlitten auf einen der Lastschlitten gepackt  werden. Eine weitere der uebrig gebliebenen Maschienen sollte nun zwei anstatt von einem Lastschlitten ziehen.

Ich erzaehlte dem Soldaten der mir den Plan mitteilte, dass es weit besser waere, zwei Leute auf einen Lastschlitten und die Ausruestung auf einen weiteren Schlitten zu packen falls nun schon mal das Horn zum Rueckzug geblasen worden war. "Lasst zwei Lastschlitten und die kaputte Maschiene zurueck. Die Schlitten muessen eh zum McLaren Checkpoint um dort Hunde abzuhohlen, die dort von Mushern abgegeben wurden. Richtig? Ihr koennt diese auf dem naechsten Lauf weiter in Richtung McLaren mitnehmen.Das ist besser als sie zurueckzuschleppen und spaeter wieder nach McLaren zu bringen."
Der Soldat stand wortlos vor mir.
"Lasst den Motorschltten auch hier ! Zwei Einzelfahrer koennen den morgen abhohlen", fuegte ich hinzu. "Ihr werdet die Zugmaschiene ueberlasten. 2 eurer 6 Motorschlitten sind ja schon nach 30 km im Eimer. "
Die Motorschlitten der Soldaten waren mit kleinen robusten Motoren um 350 cc ausgeruestet.
Die Augen des Soldaten liessen sich hinter dem Visier seines Schutzhelmes schlecht erkennen.
Er drehte sich ohne weitere Worte um, ging davon und half dabei den Motorschlitten aufzuladen.




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Letzte Änderung: Peter_Kamper - Dezember 31st, 2008 um 3:52:37am
 dr-blei
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Re: GinGin 200
(Antworten #24 Datum: Dezember 31st, 2008 um 4:30:39am)
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Er drehte sich ohne weitere Worte um, ging davon und half dabei den Motorschlitten aufzuladen.
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Also ich will ja nicht unken aber das ist doch ein Beispiel von nicht lernfähig?

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Letzte Änderung: dr-blei - Dezember 31st, 2008 um 4:31:35am
 Peter_Kamper
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Re: GinGin 200
(Antworten #25 Datum: Dezember 31st, 2008 um 7:23:49am)
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Ich werde die Geschichte weiterfuehren, aber bin wahrscheinlich nicht gut genug um die ganze Sache zu erklaeren. Der Soldat machte meinem Gefuehl nach keine Aussage, weil er nicht dazu befugt war die Entscheidung des Commanders zu diskutieren, ..... egal ob er damit uebereinstimmte oder nicht.
Es waren allgemein wirklich gute Leute, aber ......  

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 Anacok
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Re: GinGin 200
(Antworten #26 Datum: Dezember 31st, 2008 um 10:16:53am)
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Hallo Peter,
DANKE für die super Ausführliche und interessante Berichterstattung, für die Bilder und die Videos. Du machst da eine super Arbeit, um uns auf dem neusten Stand zu halten und zu Unterhalten.
Bei all den Strapazen, die Du auf dich nimmst ( Kälte, Sturm wenig Schlaf ) während Wir hier in der warmen Stube, vor den Rechnern sitzen und auf Neuigkeiten warten.
Also, ich freue mich schon auf die folgenden Rennen.

Ich wünsche Dir einen Guten Rutsch ins neue Jahr, Glück und Gesundheit für 2009.

Viele Grüße
Dieter

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Gruß Dieter

nunwe wan yapia Anpetu
 dr-blei
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Re: GinGin 200
(Antworten #27 Datum: Dezember 31st, 2008 um 1:13:17pm)
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@Peter

Verstehe schon Befehl ist Befehl!

Einen Guten Rutsch und ein erfolgreiches Neues Jahr

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 Dzinghis_Khan
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Re: GinGin 200
(Antworten #28 Datum: Dezember 31st, 2008 um 9:20:42pm)
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Danke schön nochmals an Anacok,  daß Du mir diese Seite gezeigt hast.

Wirklich super was Peter Kamper hier berichtet.  Einfach fantastisch !!!!!!  Ganz toll!  Wirklich gut!

Bis jetzt habe ich mich immer durch die diversen US Sites gewühlt,  um etwas mehr Hintergrund Info zu bekommen .... und hier gibt es sie first hand !!!  Ich bin immer noch ganz hin und weg ...

... und gleich eine Frage an Peter:

Stimmt das wirklich ?

aus Newsminer von Big Old Moose Hunter:

12/29/2008, 4:32 p.m.  About seven mushers stuck with the race schedule. For some racers, early, shorter races like the GinGin are needed as qualifiers for the Big Two, or to get/retain sponsors, and so on. For others, most notably well-recognized names like King, Seavey, Mackey, Schnuelle - who amongst just those four, with their handlers and so on, brought ten teams to that race - the Gin Gin and its horrific ten-mile stretch of wind-wasted asphalt - was not worth their endangering their good racing dogs. Other than the small coterie of racers who left Maclaren late in the afternoon to early in the evening, just about the entire field decided to party it up rather than slog back through the -30s to -40s...with gale... and on the bare-black road.

The reason King and Reppert scratched at Maclaren is that they found it worthwhile to leave that checkpoint by heading west - homewards through Cantwell - rather than back toward Paxson and then the long road loop back.

Es ist mir von den Zeiten her auch aufgefallen,  daß Lance Mackey und seine beiden Schützlingen ziemlich dicht bei einander im Ziel eingetrudelt sind ?!

Gruss,
Dzinghis

Nochmals grosses Lob an diese Seite und Peter Kamper.

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 Peter_Kamper
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Re: GinGin 200
(Antworten #29 Datum: Januar 1st, 2009 um 1:26:13am)
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Hi Dzinghis,
danke...., macht aber auch Spass...
======
Der Leserbeitrag stimmt zum grossen Teil.
In Hinsicht auf Jeff King:
Er hatte keine Lust mehr und einen Wasserrohrbruch zu hause.
Er und sein Handler brauchten das Rennen nicht, und er war ein bischen frustriert wie mir Dan Kaduce sagte, da er fuer den 120 Meilen Loop (McLaren -McLaren) viel zu lange gebraucht hatte.
Er hat ebenfalls ein nettes Haus nur 20 km von McLaren entfernt und zog es vor einfach nach hause zu gehen und sich um seine eigenen Probleme zu kuemmern.
In Hinsicht darauf, dass viele Musher einfach mehr Spass hatten in McLaren zu feiern anstatt weiterzufahren ist etwas aus der Luft gegriffen. Viele wollten ihren Hunden nach den langen, kalten Stunden auf dem Susitna River auch mehr Rast geben und die Wettervorhersage fuer die Nacht war miserabel. Die ersten drei Preisgeld-Plaetze in beiden Divisionen waren auch schon vergeben. (3. Platz - 480 $) und viele warteten auf Tageslicht um besser sehen zu koennen.

Der Trail zwischen McLaren und Paxton war so schlimm wie noch nie, was aber meiner Ansicht nach keine Gefahr fuer Hunde darstellte, wie im Leserbrief angedeutet wird. Mackey hat an allen drei Schlitten, die im Rennen liefen auf dem Asphalt die Tracks abgescheuert, und diese sind ca. 2/3 des Wertes der Schlitten. Er zog es auch vor in McLaren zu warten um die Jungs, die er trainiert heil nach Paxton zurueck zu bringen. Alle drei hatten uebrigens meines Wissens nach die schnellste Rennzeit von McLaren zurueck nach Paxton. Ja, Mackey hatte auf sie gewartet.
Allerdings sprach ich auch mit Brent Sass, der andere haertere Kufeneinschuebe (Runner Strips) benutzte und mit seinem Schlitten keine Probleme hatte. Er meinte, dass Lance Mackey aus irgendwelchen Gruenden viel zu weiche Strips auf seine Kufen aufgezogen hatte, die wie Radiergummi schon nach kurzer Zeit vom Aspahlt abgerieben wurden. Allerdings gab es auch keine 15 km kahlen Asphalt wie der Leserbrief besagt. Man konnte meist gut am Strassenrand im Schnee fahren..... wenn die Hunde mitspielten.
Das groesste Problem war wohl eben der Teil der Strasse, der von Schnee freigeblasen war. Ich werde in den naechsten Tagen ueber mein Filmmaterial vom 13Mile Summit gehen und ein kurzes Video davon posten. Dann kannst du dir selbst einen Eindruck davon machen wie es dort aussah.

------
Nachtrag ( 6 Stunden spaeter) :
Habe grade eine E-Mail von Zoya DeNure erhalten. Sie ist die Direktorin des GinGin 200:
"We're getting lots of good feedback on the race for this year, mushers too are writing in and saying it was tough but good, even Jeff King wrote and had nothing but praise for the race...his handler had bad frostbite on the toes and a few dogs got it too this is why he backed out."

Am Anfang wollte ich nicht zu viel ueber die wild kursierenden Geruechte ueber seinen Abbruch des Rennens sagen, da es zu viele Geruechte gab.
Checkpoints wissen nichts, aber suchen immer nach Erklaerungen. Wenn ich mit alten Beobachtern der nordischen Schlittenhunde-Rennen zusammensitze und man keine Neuigkeiten erhaelt, sagt immer irgendjemand: "Tja, dann lasst uns mal ein gutes Geruecht erfinden."
Wir lachen drueber, aber wenn ich jedes Geruecht des GinGin 200 aufgeschrieben haette, waere ich immer noch an einem Bericht des Rennstarts am schreiben.
En weiteres Geruecht war, dass dies das letzte GinGin 200 waere.....
Ich versuche mich in der Berichterstattung ein bischen zurueckzuhalten...
---------------

Viele Gruesse,
Peter

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Letzte Änderung: Peter_Kamper - Januar 1st, 2009 um 4:16:43am
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