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Beitrag: Ich möchte meinen Traum verwirklichen (Gelesen: 1968 mal) |
mary
Cheechako
Ich mag keine Signaturen!
Beiträge: 2
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Tom21
Gast
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Re: Ich möchte meinen Traum verwirklichen
(Antworten #1 Datum: Oktober 11th, 2004 um 10:31:34pm) |
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Hallo Mary, Winterreisen haben ihren besonderen Reiz, aber auch besondere Gefahren und sind leider deutlich teurer als Sommerreisen, da der Flug viel teurer ist (Condor fliegt nur von Ende Mai bis Ende September nach Alaska). Um die Flugkosten zu minimieren, rate ich zu einem Flug bis Seattle. Bei einem guten Reisebüro kann man zusammen mit dem Flug von Europa einen Airpass für "Alaska Airlines" kaufen, so dass man die Flugkosten etwas besser im Griff hat und auch abgelegene Ort erreichen kann. Da deine Kinder sicherlich zur Schule gehen, kommen für Winterreisen ja nur die Zeit um Weihnachten oder um Ostern in Frage. Ende Dezember/Anfang Januar kann es empfindlich kalt werden, daher ist die richtige Ausrüstung sehr zu wichtig (Thermohosen, Bunny Boots, Daunenparka, Fausthandschuhe), die man evtl. vor Ort kaufen bzw. leihen muss, da man diese Sachen in Mitteleuropa nicht gut kaufen kann. Eine feste Unterkunft ist sehr wichtig, da man sich nicht lange im Freien aufhalten kann. Ich habe schon mehrmals Leute gesehen, die Erfrierungen (bei Temperaturen von -30 Grad) hatten, da sie die Kälte unterschätzt haben und sich zu lange im Freien aufgehalten haben. Daher rate ich dazu, die Unterkunftfrage vorab zu klären. Wichtig ist auch ein vernünftiges Fahrzeug. Leider sind die Mietwagen nach meinen Erfahrungen in Alaska/Yukon nicht so gut für Winterreisen ausgestattet (d.h. Motorwärmer, Spikes sind unbekannt).
Alternativ würde ich euch eine längere Hundeschlittentour empfehlen. Insbesondere wenn man selber den eigenen Schlitten lenken kann, machen solchen Touren viel Spass und man bleibt durch die ständige Bewegung immer warm. Die beste Zeit für diese Touren beginnt im März. Auf ein Mietfahrzeug kann man dann evtl. ganz verzichten.
Noch ein Tip: In der Zeitschrift Kanada XL Winter 2004/2005 (herausgegeben von der Canadian Tourism Commission, Tel: 0180 526232) gibt es einen Artikel "Im Zelt bei minus 23 Grad", der eine Winterreise in den Northest Territories beschreibt (nicht ganz dein Zielgebiet, aber doch in der Nähe).
Gruss Tom gespeichert
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Frankenstein
Sourdough
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Re: Ich möchte meinen Traum verwirklichen
(Antworten #2 Datum: Oktober 12th, 2004 um 7:26:32pm) |
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hi,
alaska im winter ist eine echte herausforderung !! aber wunderschön. bisher war ich noch nicht so mutig bei -40° im freien zu übernachten - und ehrlich gesagt, muss man das auch nicht sein. kleidung ist da "a" und "o". tom21 hat recht, ggf. vor ort kleidung nachkaufen. in alaska sind die stores voll davon. bisher habe ich die erfahrung von winteruntauglichen fahrzeugen nicht gemacht und ich kann es mir auch nicht vorstellen. thema haftung !!!
jedoch würde ich dir von "rundreisen" während des winters abraten, denn a) es ist nur sehr kurz hell im winter was das fahren nicht gerade angenehm gestaltet und zudem sieht man von der landschaft nicht viel. b) black-ice ! die strassen werden auch "rollercoaster" genannt, d.h. sind nicht sooo toll. das gibt´s schon mal vereiste stellen.... c) die mehrzahl der "deutschen" sind fahren auf schnee + eis nicht gewohnt und deshalb eine gefahr für sich und andere ! d) aufenthalte im freien sind nur eingeschränkt möglich und nur von kurzer dauer.
das war jetzt viel negatives, aber die schönen seiten wie z.b. - eis skulpturen - schnee, schnee und noch mehr schnee... - hundeschlitten touren - snow mobile touren - heisse quellen (schwimmen im freien !!! möglich) wirst du ganz bestimmt auch erleben.
zum schluss eine kleine anekdote: nachbar kommt bei ca. -35° Celsius (!!) aus dem haus um zur arbeit zu fahren. in der hand einen kaffee pott. er rutscht aus und der kaffee fliegt in hohem bogen aus dem becher. kein tropfen des kaffees fällt auf den boden, den die heisse flüssigkeit verdampft im fluge !! wer nicht glaubt, probierts mal aus )
p.s. pi-pi im freien ist auch strengstens tabu !
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CharlieAK
Sourdough
North to the future!
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Re: Ich möchte meinen Traum verwirklichen
(Antworten #3 Datum: Oktober 12th, 2004 um 8:31:02pm) |
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Auch von mir ein kleiner Beitrag zum Thema Winter:
Ich war in den letzten drei Jahren jeweils von Dezember bis Januar und von Februar bis Maerz in Alaska und habe es immer sehr genossen. Bei den Temperaturen kommt es auf den Aufenthaltsort an: Ich bin immer im Mat-Su Valley und finde es dort bis auf wenige Tage eigentlich relativ mild fuer Alaska-Verhaeltnisse (die minus 35 Grad fuehlen sich dort mit ausreichender Kleidung nicht so unangenehm an wie manchmal die minus 10 Grad im nasskalten Deutschland....). Ich war allerdings auch z.B. im Februar schon mal in Barrow, und da war es wirklich empfindlich kalt (Verhuellen bis auf einen Sehschlitz noetig, und lange bleibt man da wirklich nicht draussen Bei meiner allerersten Tour nach AK (im Februar 2001) hatte ich auch einen Mietwagen gemietet und bin u.a. von Anchorage nach Fairbanks gefahren. Wie mein Vorredner sagte, wirklich ungewohnt, aber bei sehr vorsichtigem Fahren geht es. (Fahrzeug mit Allradantrieb empfiehlt sich aber auf jeden Fall!) In Fairbanks selbst fand ich das Fahren schlimmer als auf dem Highway. Im Winter faehrt die AK Railroad einmal in der Woche zwischen Anchorage und Fairbanks, das waere vielleicht auch eine Alternative (schoene Landschaft vom Zugfenster aus).
Hundeschlittenfahren hatte ich als Neuling auch gleich mitgebucht, war auch absolut toll, nur leider ist es wirklich ziemlich teuer, wenn man sein eigenes Team fahren moechte. Wie gesagt, wenn man es sich leisten kann, ist es toll......
Insgesamt kann man im Winter zwar tatsaechlich weniger draussen unternehmen als im Sommer, aber dafuer bekommt man auch den "typischen Alaska-Eindruck" mit auf den Weg (verschneite Berge und Baeume, Nordlicht, etc.) Ich mag auch den Sommer und Herbst in Alaska, aber die kalte und verschneite Jahreszeit ist mir doch am liebsten. Gruss, Charlotte
PS: Und, Mary, keine Bange, mich haben meine Bekannten damals auch fuer verrueckt erklaert, als ich die erste Alaska-Reise fuer Februar gebucht hatte ("Was? Du willst im Winter nach Alaska?? Und dann noch ganz alleine...??") Einfach ignorieren und sich gut informieren gespeichert
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mary
Cheechako
Ich mag keine Signaturen!
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Re: Ich möchte meinen Traum verwirklichen
(Antworten #4 Datum: Oktober 13th, 2004 um 8:50:36am) |
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Vielen Dank für eure Beiträge! Nun bin ich schon wieder ein bisschen mutiger. Ich selbst lebe in den Bergen, bin zwar keine Alaskatemperaturen gewöhnt aber doch Schnee und Eis und einige Minusgrade im Winter. Auch das Fahren auf eisigen Bergstraßen ist für mich Alltag im Winter. Trotzdem plane ich nur wenn es unbedingt notwendig ist, in Alaska mit dem Auto zu fahren. Ich möchte auch nicht auf Touristenart möglichst schnell, möglichst vieles sehen, sondern mir die Zeit gönnen und Alaska im wahrsten Sinne des Wortes erleben. Da nur mehr meine beiden Jüngsten schulpflichtig sind und ich schon Vorgespräche bezüglich der Freistellung von der Schule geführt habe, bin ich weder zeitlich begrenzt noch an die Ferienzeiten gebunden. Was mich evt. einschränken wird, sind die Finanzen. Aber auch das werden wir in den Griff bekommen - schließlich träume ich seit Jahren von dieser Reise und horte jeden Cent. Ich danke euch nochmals für eure Beiträge und werde dieses Forum auch weiterhin fleißig besuchen!
Mary gespeichert
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Tom21
Gast
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Re: Ich möchte meinen Traum verwirklichen
(Antworten #5 Datum: Oktober 13th, 2004 um 10:16:22pm) |
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Hallo, für mich hört sich dies so an, als wenn du vom Leben in einer Blockhütte in Alaska träumst. Es gibt Hütten (cabins), die von der US-Forstbehörde vermietet werden (Preis: Rental fees vary from $25 USD to $45 USD per day depending on time of year and demand for the cabin). Die Hütten werden aber nur max. für 7 Tage vermietet (auf der Basis: first come, first serve) und sind sehr einfach eingerichtet. Die Hütten liegen an sehr entlegenen Orten und können in der Regel nicht mit dem Auto erreicht werden. Man ist selber dafür verantwortlich, den Transport und die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu organisieren. ImInternet gibt es eine englischsprachige Zeit, wo die Hütten beschrieben sind.
Um Kosten zu sparen, würde ich auch einmal an den Yukon denken, denn dort sind die Kosten für Europäer günstiger als in Alaska (durch den besseren Umrechnungskurs EURO/CAD). In der Nähe von Haines Junction gibt es einen Schweizer, der zwei einfache Blockhütten (pro Hütte zwei Schlafzimmer + kleine Küche + Yukonofen + Outhouse, kein Bad) besitzt und vermietet und der das ganze Jahr dort in der Nähe lebt. Bei ihm kann man sicher auch im Winter die Hütten günstig mieten und bei längeren Anmietung gibt es sicherlich einen Preisrabatt (ich habe 60 CAD (40 Euro) für die Hütte pro Nacht zahlen müssen.
Tom
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